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Der MSCI Brasilien-Index setzt seinen Aufwärtstrend im März 2022 fort - Commerzbank

01.04.2022 09:23 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Börse in der brasilianischen Metropole Sao Paulo. Bild und Copyright: Alf Ribeiro / shutterstock.com.

Der MSCI Brasilien-Index gewann im Februar 2022 4,6% an Wert. Damit wies er sowohl gegenüber dem MSCI Welt-Index (-2,7%) als auch gegenüber dem MSCI EM-Index (-3,1%) eine klare Outperformance aus. Diese resultiert vor allem aus den deutlich gestiegenen Rohstoffpreisen sowie aus der vergleichsweise günstigen Bewertung des Aktienmarktes in Brasilien, die vermehrt zu Portfolioinvestitionen in Brasilien geführt hat. Gefragt waren in Brasilien vor allem die Bereiche Rohstoffe (+12%) sowie Energie (+6%). Der brasilianische Real gewann im Februar 2022 2,7% gegenüber dem US-Dollar. Auch im März 2022 setzte der MSCI Brasilien-Index seinen Aufwärtstrend fort. Im Berichtsmonat legte er um 13,8% zu. Getragen von weiterhin steigenden Preisen für diverse Rohstoffe setzte auch der brasilianische Real seinen Aufwärtstrend fort. Im März 2022 wertete er gegenüber dem Greenback um rund 8% auf; seit Jahresbeginn 2022 gewann er damit gegenüber dem US-Dollar rund 17% an Wert. Hier beflügelt auch das unverändert rigide Vorgehen der brasilianischen Zentralbank, die die steigende Inflation (Februar 2022: +10,5% J/J) mit kräftigen Leitzinserhöhungen zu kontern versucht. Im Jahr 2021 erhöhten die Währungshüter den Leitzins kräftig um insgesamt 725 Basispunkte auf 9,25%. Weitere Leitzinserhöhungen folgten in Q1 2022 auf mittlerweile 11,75%. Das BIP-Wachstum dürfte sich in diesem Jahr abschwächen. Der Konsensus rechnet derzeit nur noch mit einem BIP-Wachstum von rd. 0,5% (J/J). Neben dem Kriegsgeschehen in der Ukraine und der sich abschwächenden Konjunktur in China belasten globale Lieferkettenprobleme, die weiterhin grassierende Covid-19-Pandemie sowie die starken Zinserhöhungen. Neutral.

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Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die europäischen Aktienmärkte tendierten gestern überwiegend schwächer, nachdem die Börsen am Nachmittag verstärkt unter Druck gerieten. Am stärksten gaben die Leitindizes in den Niederlanden und in Deutschland nach (-1,3%). Damit setzte sich die Korrektur nach den starken Kursgewinnen vom Dienstag den zweiten Tag in Folge fort, wobei das Handelsvolumen am deutschen Aktienmarkt an den vergangenen beiden Tagen im Schnitt leicht unterdurchschnittlich war. Neben den unverändert andauernden Kriegshandlungen in der Ukraine sorgen die stark steigenden Preise vor allem für Nahrungsmittel und Energie für Unruhe, da die Anleger zusehends Sorge haben, dass einige Zentralbanken die Zinswende zu spät einleiten könnten (im Fachjargon: „behind the curve“). Zudem sorgt ein mögliches Stagflationsszenario ebenso für Bauchschmerzen bei einigen Investoren. Nachmittags belastete dann noch die Nachricht, dass Russland Gaslieferverträge ab dem 1. April 2022 auf Rubelzahlung umstellt. In diesem Umfeld gab der Dax um 1,3% nach. Tagesgewinner im deutschen Leitindex war die Aktie von RWE (+2,3). Die Aktie von Fresenius (+2%) profitierte v.a. von zwei Zukäufen der Fresenius-Tochter Kabi. Tagesverlierer war die Aktie von Hellofresh (-8,3%). Einen kräftigen Kurseinbruch von 17,5% verzeichnete die Aktie von H&M nach Vorlage von enttäuschenden Gewinnzahlen und infolge eines fehlenden Ausblicks. Seit Anfang des Jahres hat die Aktie damit fast 29% an Wert eingebüßt. Auf europäischer Sektorenebene führte der Bereich Versorger (+0,4%) die Gewinnerliste an. Einzelhandelsaktien büßten als Tagesverlierer im Schnitt 4,9% ein. Die US-Börsen tendierten ebenfalls schwächer. Der Dow Jones-Index verlor 1,6%. Alle Sektoren notierten im Minus, wobei Finanzaktien als Tagesverlierer im Schnitt 2,3% einbüßten. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich. Der Nikkei 225-Index gab um 0,6% nach. Schönes Wochenende!

Anleihen
Euroraum: Verbraucherpreise (März),11:00 Uhr
USA: Arbeitsmarktbericht (März),14:30 Uhr
USA: ISM-Index Verarbeit. Gewerbe (März), 16:00 Uhr

Der Preisindex für die privaten US-Konsumausgaben, den die Federal Reserve Bank als Messgröße für ihr 2%-Inflationsziel verwendet, stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,6% und um 6,4% J/J. Dies ist der höchste Wert seit 1982. Die Kerninflation ohne die volatile Energiekomponente lag bei 5,4%. Die inflationsbereinigten Verbraucherausgaben in den USA gingen im Februar um 0,4% zurück, was darauf hindeutet, dass der schnelle Preisanstieg die Nachfrage zu dämpfen beginnt. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe stieg zwar um 14.000 auf 202.000, sie befindet sich aber auf einem sehr niedrigen Niveau und verdeutlicht zusammen mit den rekordtiefen Zahlen für die fortlaufenden Anträge die angespannte Lage am Arbeitsmarkt. Auch im Euroraum liegt die Zahl der Erwerbslosen deutlich unter dem Vor-Pandemieniveau. Die Arbeitslosenquote fiel um 0,1% auf 6,8%. Für Deutschland blieb die saisonbereinigte Quote unverändert bei 5%. In Frankreich überstieg die Verbraucherpreisinflation mit 5,1% J/J die Erwartungen wie dies zuvor auch in Deutschland, Spanien und Belgien der Fall war. Damit sollten auch die heute veröffentlichten Euroraum-Zahlen Raum nach oben haben. Der Markt reagierte auf die Nachrichten etwas „inflationsmüde“. Die marktbasierten Inflations- und Zinserhöhungserwartungen sanken und Staatsanleihen waren gesucht. Die 10-jährige Rendite für deutsche Staatspapiere fiel um 10 BP auf 0,54% und die Kreditrisikoaufschläge weiteten sich leicht aus. Dieses risikoaverse Verhalten der Marktteilnehmer resultierte möglicherweise aus der nach wie vor unsicheren Versorgungslage mit Gas und Öl und der bisher nicht final geklärten Frage, ob die Lieferungen aus Russland in Rubel bezahlt werden müssen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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