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DAX: Alle Augen sind nun auf Moskau gerichtet - Nord LB

24.02.2022 16:30 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Nord LB: „Die weiteren Entscheidungen Wladimir Putins determinieren damit vorerst den Kursverlauf am globalen Aktienmarkt.” Bild und Copyright: Roman Evgenev / shutterstock.com.

Die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konfliktes haben sich als trügerisch erwiesen. Moskau hat sich inzwischen für eine weitere Eskalation entschieden. Nun sprechen die Waffen. Die aktuellen Ereignisse haben die ohnehin schon hohe Nervosität der Anleger noch weiter steigen lassen. Diese Verunsicherung bewegt die Investoren an den internationalen Finanzmärkten dazu, vorerst weniger Risiken eingehen zu wollen. Die Konsequenz dieser Tatsache sind höhere Risikoprämien, was die Kurse an den internationalen Aktienmärkten natürlich belastet. In diesem Umfeld ist der DAX beispielsweise unter die psychologisch wichtige Marke von 14.000 Punkten gefallen. Die Anleger werden nun sehr genau die weiteren Entwicklungen im Ukraine-Konflikt beobachten müssen. Kurzfristig dürfte der spürbare Druck auf die Kurse der Dividendenpapiere somit anhalten. Ganz grundsätzlich ist angesichts der ausgeprägten Nervosität der Investoren mit einer erhöhten Volatilität an den internationalen Finanzmärkten zu rechnen.

In jedem Fall sind alle Augen nun auf Moskau gerichtet. Die weiteren Entscheidungen Wladimir Putins determinieren damit vorerst den Kursverlauf am globalen Aktienmarkt. Angesichts der großen Unklarheiten über die genauen Pläne Putins handelt es sich um ein für die Investoren extrem schwieriges Umfeld. Die aktuelle Unberechenbarkeit der russischen Strategie ist ein großes Problem im Prozess der strategischen Kapitalanlage. Die Anleger dürften an den Finanzmärkten somit zumindest zunächst auf Sicht fahren müssen. Zudem spielen die Antworten des Westens sicherlich ebenfalls eine zentrale Rolle. Dabei haben vor allem auch kleinere Details der bereits getroffenen und noch in Planung befindlichen Entscheidungen bezüglich der Sanktionen von EU, USA, Japan und anderen Ländern eine potentiell hohe Bedeutung für die Sektor-Rotation der Investoren am Aktienmarkt.

Seit Jahresbeginn hat der DAX mittlerweile mehr als 13% oder mehr als 2.100 Punkte eingebüßt. Davon entfielen allein rund 1.400 Punkte oder 9,1% auf die vergangene Woche. Gleichzeitig stieg die Volatilität in Form das VDAX von 17,4% auf nun fast 40% an. Da aus unserer Sicht die Unsicherheiten auf absehbare Zeit nicht abnehmen dürften, sollten die Schwankungsbreiten bei DAX und anderen Aktienindizes weiterhin hoch bleiben.

Wir hatten unsere Aktienmarktprognosen jüngst bereits aufgrund der Spannungen nach unten hin angepasst. Dies betrifft vor allem die kurz- und mittelfristigen Einschätzungen. So sehen wir die untere Grenze der Trading-Range beim DAX in den kommenden 4 Wochen nun bei 13.500 Punkten und erwarten in 3 Monaten einen Stand des deutschen Leitindexes im Bereich von 14.600 Zählern. Weiterhin gehen wir davon aus, dass die europäischen Indizes stärker betroffen sein dürften als beispielsweise die US-Pendants. Momentan würden wir daher an dieser Stelle noch keinen akuten Anpassungsbedarf sehen. Allerdings könnten aktuellen Nachrichten jederzeit zu Veränderungen unserer Einschätzungen führen. Insbesondere bei einer weiteren Verschärfung des Konfliktes müssten wir die Prognosen zweifellos nach unten hin anpassen.

Fazit: Der DAX ist durch die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt unter weiteren Druck geraten. Damit wurde die psychologisch wichtige Marke von 14.000 Punkten unterboten. Die Anleger sind momentan sehr nervös und scheuen somit das Risiko. Dieses Verhaltensmuster ist absolut verständlich. In diesem Umfeld muss zunächst mit einer erhöhten Volatilität an den Märkten gerechnet werden. Damit sind nun alle Augen auf Moskau gerichtet. Allerdings sollte auch die Antwort des Westens nicht aus dem Blick verloren werden. Nicht nur die Finanzmärkte scheinen leider vor einer sehr turbulenten Phase zu stehen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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