Aktien: Telefonica Deutschland, Uniper und der Ukraine-Krieg im Fokus - Nord LB

Das von der GfK prognostizierte Konsumklima für Deutschland ist auch im März überraschend rückläufig. Die Konsumforscher ermittelten einen Wert von -8,1 Punkten, nach -6,7 Zählern im Februar. „Vor allem die Erwartungen auf eine deutliche Entspannung bei der Preisentwicklung zu Jahresbeginn haben sich vorerst zerschlagen”, sagte GfK-Konsumexperte Bürkl. Er hat aber die Hoffnung, dass sich mit den kürzlich beschlossenen Pandemielockerungen die Konsumlaune bessert.

Die aktuelle Prognose des DIW geht in diesem Jahr von einem BIP-Wachstum in Deutschland von 3,0% aus. Im nächsten Jahr sollen es 2,9% werden. „Die Corona-Pandemie hat die deutsche Wirtschaft nach wie vor im Griff”, sagte DIW-Präsident Fratzscher. Dennoch wird sich nach seinen Worten „die wirtschaftliche Lage Richtung Frühsommer wohl deutlich verbessern”. Die Auftragsbücher vieler Unternehmen seien voll.

Beim Immobilienklima-Index der Deutschen Hypo ging es im Februar wieder leicht aufwärts. Der Index legte um 1,7% auf 105,6 Punkte gegenüber Januar zu. Während das Investmentklima leicht um 0,7% auf 106,6 Punkte nachgab, konnte vor allem das Ertragsklima mit einem Anstieg von 4,3% auf 104,6 Punkte zu dieser positiven Entwicklung beitragen. Beim Blick auf die einzelnen Assetklassen verzeichnete insbesondere das Handelklima (+12,4% auf 67,9 Punkte) einen deutlichen Aufschwung gefolgt vom Hotelklima (+4,4% auf 69,8 Punkte).

Krieg in der Ukraine: Russlands Präsident Putin hat in der Nacht eine „Militäroperation” in der Ukraine angekündigt. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, Ziel der Angriffe in der Ukraine seien „die militärische Infrastruktur, Einrichtungen zur Luftverteidigung, Militärflugplätze u. die ukrainische Luftwaffe”.

Tagesausblick: Alle Augen der Finanzmarktagierenden bleiben auf Putins Invasion in die Ukraine und die Reaktionen des Westens auf die völkerwidrigen Handlungen Russlands gerichtet. Das wird auch in den kommenden Stunden so bleiben, der heutige Datenkalender bietet jedenfalls keine richtige „Ablenkung”. So wird in den USA die erste Revision der Zahlen zum BIP-Wachstum in Q4 veröffentlicht, die traditionell nur wenig von der ersten Bekanntgabe abweicht. Das Plus dürfte annualisiert etwa 7% Q/Q betragen. Darüber hinaus kann ein kurzer Blick auf die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA auch nicht schaden, zogen diese doch in der Vorwoche etwas überraschend an. Vermutlich dürfte sich entsprechend in der heutigen Zahl erneut ein leichter Rückgang (auf 230.000) ergeben haben.

Rentenmarkt
Nach anfänglichen Verlusten haben deutsche Bundesanleihen ins Plus gedreht. Hintergrund waren die Berichte über Cyberangriffe auf Internetseiten der ukrainischen Regierung. US-Staatsanleihen verzeichneten am Ende leichte Verluste.

Aktienmarkt
Ein Cyberangriff auf ukrainische Regierungswebseiten hat die dt. Aktienindizes im Handelsverlauf ins Minus abgleiten lassen. DAX -0,42%, MDAX -0,95%, TecDAX -0,30%. Die Kriegsangst hat die Indizes an der Wall Street belastet. Dow Jones -1,38%, S&P-500 -1,84%, Nasdaq-Comp. -2,57%. Die asiatischen Börsen haben mit deutlichen Kursverlusten auf den russischen Angriff reagiert. Nikkei-225 knapp 2% tiefer.

Unternehmen
Obwohl das Schlussquartal schwächer als erwartet ausfiel, hat Telefonica Deutschland im Gesamtjahr den Umsatz um 3,1% auf 7,765 Mrd. EUR verbessern können. Der bereinigte operative Gewinn (OIBDA) legte um 3,9% auf 2,411 Mrd. EUR zu. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 211 (328) Mio. EUR.

Uniper hat im abgelaufenen Jahr das ber. Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 1.187 (998) Mio. EUR gesteigert. Der ber. Konzernüberschuss lag bei 906 (774) Mio. EUR. Die Nettoverschuldung sank signifikant auf 324 Mio. EUR von 3,05 Mrd. EUR.

Devisen
Negative Nachrichten aus der Ukraine haben die Kursgewinne beim Euro im Tagesverlauf wieder zunichtegemacht.

Öl
Die Ölpreise haben sich im Handelsverlauf aus dem Minusbereich bewegt und letztendlich etwas höher geschlossen. Nach Bekanntwerden des russischen Angriffs stieg der Kurs von Brent-Öl über 100 US-$.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!