4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

fox e-mobility

fox e-mobility: Klare Unterschiede zu Tesla, BMW, Daimler und Co.

13.12.2021 00:04 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

Philippe Perret, Vorstandschef von fox e-mobility. Bild und Copyright: fox e-mobility.

In rund zwei Jahren will fox e-mobility ein neues E-Auto auf den Markt bringen. Das „Raumwunder“ kann als PKW genutzt werden, aber auch im Logistikbereich für „die letzte Meile“ eingesetzt werden. Dabei will man sich klar von den großen E-Autobauern absetzen. Philippe Perret, Vorstandschef von fox e-mobility, erläutert im Interview mit der Redaktion von www.4investors.de, warum man sich vom Wettbewerb abhebt und geht auf die eigene Elektroplattform ein, die am Markt auf großes Interesse stößt. Thematisiert wird von Perret auch die Kursentwicklung, mit der er nicht zufrieden ist.


www.4investors.de: Fox e-mobility dürfte vielen Anlegern bisher noch nicht bekannt sein. Was machen Sie?

Perret:
Fox e-mobility AG hat sich auf die Produktion, Vermarktung und Weiterentwicklung von Elektrofahrzeugen spezialisiert. Mit der neuen MIA entwickeln wir ein innovatives E-Auto, das nachhaltige Verkehrslösungen ermöglicht – keine Emissionen, extrem platz- und ressourcensparend, dabei aber mit sehr großem Raumangebot für die Insassen und Transporte und zudem noch zu 95 Prozent recycelbar. Die neue MIA soll bereits ab rund 16.000 Euro erhältlich sein. Damit zählen wir zu den Vorreitern im unteren Preissegment für Elektrofahrzeuge – einem stark wachsenden Marktsegment. Wir sind seit Ende letzten Jahres im Freiverkehr der Börsen Düsseldorf, Hamburg und Berlin notiert.

www.4investors.de: Welche Fortschritte haben Sie 2021 gemacht?

Perret:
Wir haben wichtige Meilensteine auf unserem Weg erreicht, um die Serienproduktion der neuen MIA aufzunehmen. Das Auto soll bereits in etwa zwei Jahren erhältlich sein. Im Vordergrund standen für uns die Design- und Produktentwicklung. Das Echo zum neuen Design in der Fachpresse aber auch beim breiten Publikum war sehr positiv und stimmt uns zuversichtlich. Auch bei der Produktentwicklung haben wir große Fortschritte erreicht. Obwohl die MIA von außen klein wirkt, ist sie innen dank der guten Aufteilung ein „Raumwunder“. So ist es beispielsweise möglich, eine Euro-Palette in die MIA zu verladen. Das eröffnet eine Vielzahl neuer Anwendungsmöglichkeiten – Stichwort „last mile delivery“. Auch an der technischen Möglichkeit der optionalen Solarzellen auf dem Dach wurde weitergearbeitet und die Integration in das Fahrzeugdach weiter verbessert, um nur einige Beispiele zu nennen.

www.4investors.de: Wie sehen die Ziele für 2022 aus?

Perret:
Wir werden weiter hart daran arbeiten, die Serienproduktion aufzunehmen. Bei der Design- und Produktentwicklung befinden wir uns auf einem sehr guten Weg. Die Vorarbeit an der MIA 1.0 ist ein gewaltiger Vorteil für uns. Daher sind wir auf dem Weg zur Serienproduktion deutlich schneller als andere Anbieter. Im Jahr 2022 wollen wir den ersten Prototypen präsentieren und auch die ersten Showcars. Darüber hinaus sind wir in Gesprächen mit verschiedenen potenziellen strategischen Partnern – hier hoffen wir, im neuen Jahr konkrete Ergebnisse vermelden zu können.

www.4investors.de: Tesla produziert ein E-Auto, BMW, Daimler, Volkswagen, etc. sind auch auf dem Markt aktiv. Wie unterscheidet sich die MIA 2.0 von der Konkurrenz?

Perret:
Zunächst einmal ist der niedrige Preis zu nennen. Mit einem geplanten Einstiegs-Niveau von rund 16.000 Euro erschließen wir den Massenmarkt für Elektromobilität. Die Modelle der von ihnen genannten Hersteller bedienen alle ein anderes Preissegment. Zudem ist das Fahrzeugdesign ausgesprochen innovativ. Obwohl die Abmessungen der neuen MIA mit nur 3,19 Metern Länge äußerst kompakt sind, bietet sie aufgrund der konsequenten Ausnutzung der E-Plattform ausreichend Platz für 1+2 oder 1+3 Personen. Als Liefervariante bietet die neue MIA ein Ladevolumen von etwa 1.500 Litern – in etwa vergleichbar mit einem Mittelklasse-SUV bei umgeklappten Rücksitzen.

www.4investors.de: Die MIA 2.0 soll vermutlich 2023 oder 2024 auf die Straße kommen. Wie viel Geld benötigen Sie bis dahin?

Perret:
Unser Kapitalbedarf ist deutlich geringer als bei vergleichbaren Vorhaben, denn wir verfügen über über einen entscheidenden Vorteil: Das Konzept der neuen MIA basiert auf der MIA 1.0, die bereits im Zeitraum von 2011 bis 2013 produziert wurde. In der MIA stecken daher bereits rund 150 Millionen Euro Entwicklungsaufwand, die wir nun „sparen“. Insbesondere beim teuren Rohbau- und Crashkonzept sowie bei der E/E-Plattform inklusive des Antriebs müssen wir nicht von Null anfangen. Daher benötigen wir nur rund 160 Millionen Euro, um das Fahrzeug fertig zu entwickeln, auf die Straße zu bringen und den Break-Even zu erreichen. Das ist vergleichsweise sehr wenig Geld für ein völlig neues Fahrzeugkonzept. Das senkt das Risiko für unsere Anleger. Um es auf den Punkt zu bringen: Wir entwickeln die MIA 2.0 in der Hälfte der Zeit für die Hälfte der marktüblichen Kosten.

Elektroauto MIA 2.0 von fox e-mobility.



www.4investors.de: Erfolgt der Markteintritt möglicherweise zu spät?

Perret:
Das sehen wir nicht so. Die meisten Elektrofahrzeuge auf dem Markt sind sehr hochpreisig. Sie richten sich an eine andere Kundschaft. Mit den beschriebenen Vorzügen werden wir uns gut vom Wettbewerb abheben und ein günstiges Fahrzeug für den individuellen Personenfahrverkehr und die Logistik anbieten. Wir bringen also bis 2023 ein Elektroauto mit neuester Technik auf die Straße, das signifikante Vorteile gegenüber anderen „Stromern“ bietet, die häufig nur umgebaute Benziner sind.

www.4investors.de: Wo liegen derzeit die großen Probleme bei der Arbeit an der MIA 2.0?

Perret:
Wir stehen vor den üblichen Herausforderungen, die bei der Entwicklung von neuen Fahrzeugen gelöst werden müssen. Wir werden wie gesagt den Prototypen im kommenden Jahr vorstellen und sind noch etwa 24 Monate vor Produktionsbeginn. Auf dem Weg zu diesem Meilenstein sollte das Vertrauen in unseren Erfolg und die Bewertung sicher deutlich steigen.

www.4investors.de: Mit dem Skateboard haben Sie eine neue Plattform zum Bau der MIA entwickelt. Ist diese Plattform ausbaubar, z.B. auch für andere Unternehmen?

Perret:
Ja, beim Skateboard handelt es sich um eine reine Elektroplattform, die auch für andere Anbieter interessant ist. In unserem Fahrzeugsegment – dem sogenannten K-Bus-Format – gibt es noch keine vergleichbare EV-Plattform. Sogar aus Japan – dem Mutterland des K-Bus-Segments – erreichen uns daher Anfragen. Dabei stoßen insbesondere die Möglichkeit, die Plattform bei Bedarf verlängern zu können und die Tatsache, dass optional eine zweite Batterie verbaut werden kann, auf großes Interesse.

www.4investors.de: Die Kursentwicklung der fox-Aktie ist alles andere als berauschend. Kann man dies allein mit einer ausgegebenen Wandelanleihe erklären?

Perret:
Mit der Aktienkursentwicklung sind wir nicht zufrieden. Der Aktienkurs spiegelt aus unserer Sicht nicht ansatzweise das Potenzial unseres Unternehmens wider. Wir haben einen hohen Kursdruck aus unserer Wandelanleihen-Finanzierung erlebt. Der Investor gibt die gewandelten Aktien wieder auf den Markt. Dass die Abgaben in einen so kurzen Zeitraum forciert wurden, hat das Bild am Kapitalmarkt stark verzerrt. Allerdings ist der verbleibende Abgabebedarf überschaubar, so dass der Druck auf den Aktienkurs bald nachlassen sollte.

www.4investors.de: Das Geschäft mit CO2-Credits ist für fox e-mobility vermutlich interessant. Wie sehen dort die Pläne aus?

Perret:
Ja, der Handel mit Emissionszertifikaten ist eine wichtige Einnahmequelle für uns. Wenn Autobauer die Emissionsvorgaben der EU nicht schaffen, können sie Emissionszertifikate bei anderen Herstellern wie beispielsweise fox e-mobility kaufen. An diesem sogenannten CO2-Pooling verdienen bereits etablierte EV-Hersteller viel Geld. Auch für uns ist das eine interessante Option – allerdings können sich hier die Rahmenbedingungen auch schnell ändern. Das Potenzial ist enorm – aber auch ohne die Einkünfte aus CO2-Credits ist unser Geschäftsmodell hochprofitabel.

www.4investors.de: Bitte ergänzen Sie: Eine Übernahme von fox ist…

Perret:
...für uns aktuell kein Thema. Wir konzentrieren uns auf die Produktentwicklung und auf die Markteinführung der neuen MIA.

www.4investors.de: War der Gang an eine deutsche Börse der richtige Schritt oder hätten Sie besser ein Listing im Ausland wählen sollen?

Perret:
Unser Anspruch ist es, Anlegern eine attraktive europäische, börsennotierte Alternative zu den bekannten amerikanischen und asiatischen Elektromobilitäts-Gesellschaften zu bieten. Der Börsengang in Düsseldorf war ein wichtiger Meilenstein bei diesem Vorhaben. Wir sind zurzeit das einzige in Europa gelistete reine EV-Unternehmen. Dennoch müssen wir uns natürlich fragen, ob US-Börsen interessanter für uns sind. EV-Unternehmen an US-Börsen performen überdurchschnittlich gut und die schiere Größe des Kapitalmarktes der USA eröffnet neue Möglichkeiten. Allerdings bietet unsere Aktie unabhängig von einer US-Notierung großes Kurspotenzial. Die aktuelle Bewertung mit einer Marktkapitalisierung von rund 40 Millionen Euro liegt deutlich unter der Einschätzung von Analysten, die eine deutlich höhere faire Bewertung sehen. Beim Blick auf andere gelistete EV-Unternehmen, die mit mehreren hundert Millionen Euro und teilweise sogar mit über einer Milliarde Euro bewertet sind, wird deutlich, dass unsere Aktienkursentwicklung deutlich an Dynamik gewinnen sollte, wenn wir weitere Fortschritte bei der Automobilentwicklung erzielen. Darauf werden wir uns nun voll und ganz konzentrieren.

4investors-News - fox e-mobility

02.12.2023 - fox e-mobility: Man wartet und wartet… ...
30.10.2023 - fox e-mobility: Es geht in eine weitere Warterunde ...
28.09.2023 - fox e-mobility: Das Warten geht noch weiter ...
21.07.2023 - fox e-mobility: Und weiter ist Warten auf Investoren-Geld angesagt… ...
04.07.2023 - fox e-mobility: Weiter Warten auf das Yangji-Geld ...
27.06.2023 - fox e-mobility: Lage entspannt sich etwas ...
01.06.2023 - fox e-mobility wartet weiter auf Geld von YANGJI ...
12.01.2023 - fox e-mobility: Viele Pläne für 2023 ...
16.12.2022 - fox e-mobility: „Going-Concern“ hängt an neuen Geldern ...
28.09.2022 - fox e-mobility: Neues aus dem Aufsichtsrat ...
08.08.2022 - fox e-mobility: Neues aus der Führungsebene ...
29.06.2022 - fox e-mobility: Bilanzvorlage erneut verschoben ...
23.05.2022 - fox e-mobility: Aktien für Atlas - Wandelanleihe weiter zurückgeführt ...
05.05.2022 - fox e-mobility „in Gesprächen mit potentiellen Investoren“ ...
22.04.2022 - fox e-mobility muss Bilanzvorlage verschieben - auch Hauptversammlung später ...
09.02.2022 - fox e-mobility gewinnt weiteres Beirats-Mitglied ...
02.02.2022 - fox e-mobility: Beirat soll den Elektroautobauer unterstützen ...
28.01.2022 - fox e-mobility: MIA-Design abgeschlossen - Entwicklung „weiter im Zeitplan” ...
21.01.2022 - fox e-mobility: Vorstand legt Amt nieder ...
14.12.2021 - Aktien: BioNTech, q.beyond, TeamViewer, Valneva, fox e-mobility und der Blick au ...

DGAP-News dieses Unternehmens

26.04.2024 - EQS-Adhoc: fox e-mobility AG: Zahlung von Führungskräften der Yangji ...
23.04.2024 - EQS-News: fox e-mobility AG : Umfinanzierung Atlas und ...
22.04.2024 - EQS-Adhoc: fox e-mobility AG: Umfinanzierung ...
16.04.2024 - EQS-Adhoc: fox e-mobility AG: Andreas Kratzer scheidet aus dem Aufsichtsrat ...
27.02.2024 - EQS-Adhoc: fox e-mobility AG gibt vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr ...
27.02.2024 - EQS-News: fox e-mobility AG legt vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr ...
22.02.2024 - EQS-Adhoc: fox e-mobility AG gibt vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr ...
22.02.2024 - EQS-News: fox e-mobility AG legt vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr ...
01.12.2023 - EQS-Adhoc: fox e-mobility AG: Update zur Investition von Yangji Investment ...
01.12.2023 - EQS-News: fox e-mobility AG: Detailliertes Update zur Investition von Yangji ...