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COVID-19: Infektionsgeschehen bremst erneut Wirtschaftsentwicklung: Fällt die Jahresendrally aus? - Weberbank

21.11.2021 09:31 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Weberbank: „So wie in der beliebten Harry-Potter-Saga der Name „Voldemort“ im Sprachgebrauch vermieden wird, so versucht die Politik die Reizworte „Lockdown“ und „Impfpflicht“ möglichst nicht zu verwenden.” Bild und Copyright: Alexander Kirch / shutterstock.com.

Nachdem über viele Monate das Thema Covid-19 in den Hintergrund gerückt war, ist es aktuell wieder zurück auf den Spitzenplätzen der Nachrichten. Die Kapitalmärkte ignorieren bisher weitestgehend diesen Trend. Die Beschlüsse des jüngst beendeten Klimagipfels COP26 in Glasgow standen nur kurz im Mittelpunkt, obwohl die langfristigen Auswirkungen auf alle Bereiche der Gesellschaft immens sind. Wie wir diese Entwicklungen einschätzen, erfahren Sie in der neuen Ausgabe von „Finanzmarkt aktuell“:

Die Covid-19-Neuinfektionszahlen steigen in weiten Teilen Europas erneut deutlich an, und neben Impfungen werden auch Kontaktbeschränkungen in den kommenden Wochen wieder zunehmen, um die Pandemie erneut unter Kontrolle zu bekommen. So wie in der beliebten Harry-Potter-Saga der Name „Voldemort“ im Sprachgebrauch vermieden wird, so versucht die Politik die Reizworte „Lockdown“ und „Impfpflicht“ möglichst nicht zu verwenden. Das zögerliche Handeln wird nun vor allem den Dienstleistungssektor belasten und das Weihnachtsgeschäft abschwächen. Gepaart mit den Lieferengpässen im verarbeitenden Gewerbe ist für die kommenden Monate eine Stagnation der Wirtschaft wahrscheinlicher geworden.

Die Kapitalmärkte zeigen sich bisher relativ unbeeindruckt von der neuen europäischen Infektionswelle. Blicken wir auf die Aktienmarktentwicklung, so könnte 2021 tatsächlich das beste Aktienjahr seit dem Jahr 1999 werden. Damals folgte auf die große Börsenparty in den Folgejahren die Katerstimmung. So weit wollen wir aktuell nicht gehen, jedoch haben die Liquiditätsströme der Notenbanken und Staaten sowie das Fehlen von Anlagealternativen eine gewisse Atmosphäre der Sorglosigkeit geschaffen. Wenn neu an die Börse kommende Elektroautopioniere ohne nennenswerte Produktionszahlen aus dem Stand mehr Wert sind als die großen traditionellen amerikanischen Autobauer und einige Technologieunternehmen innerhalb eines Monats um 40 Prozent und mehr steigen, so deutet das auf mögliche Fehlentwicklungen hin. Risiken wie die Inflations- oder die Gaspreisentwicklung werden aktuell in unseren Augen nur gering wahrgenommen. Wir würden uns wohler fühlen, wenn die Börsen die beliebte Jahresendrally in diesem Jahr ausfallen lassen würden und stattdessen eine Konsolidierung vollziehen. Trotz einer gewissen kurzfristigen Skepsis sind wir für das kommende Jahr jedoch aufgrund der prall gefüllten Auftragsbücher der Unternehmen, der hohen Gewinnmargen und der guten Aussichten für die Weltwirtschaft positiv für Aktien gestimmt.

5 nach 12 fürs Klima

Am vergangenen Wochenende endetet der Klimagipfel COP26 in Glasgow. Als Vertreter der internationalen Staatengemeinschaft rangen zwei Wochen lang 40.000 Teilnehmer um Fortschritte beim Klimaschutz. Der dringende Handlungsbedarf ist mittlerweile klar erkannt, leider behinderten jedoch nationale Einzelinteressen und Sichtweisen einen großen Wurf. Wichtige Entscheidungen wie der Kohleausstieg oder der Abschied vom Verbrennungsmotor waren zwar mehrheitsfähig, wurden jedoch nicht von allen Teilnehmern mitgetragen. Es gibt somit Hoffnung für das Weltklima, da insgesamt wichtige Fortschritte erzielt wurden. Leider ist das aber nicht genug. Das gemeinsame Ziel, die Erderwärmung bei 1,5 Grad Celius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu stoppen, ist in weiter Ferne. Aktuell ist eine Erwärmung von 2,7 Grad Celsius wahrscheinlicher, wie aus dem jüngsten UN-Klimabericht hervorgeht.

Nur ca. 10 Prozent der börsennotierten Unternehmen weltweit sind derzeit auf dem international angestrebten Zielpfad unterwegs. Eine erschütternde Bilanz, die offenlegt, dass Unternehmen und Staaten vor gewaltigen Herausforderungen stehen. Bleibt es dabei, werden die wirtschaftlichen und humanitären Folgen in einigen Jahrzehnten gravierend ausfallen. Auch der Finanzsektor ist aufgerufen, seinen Beitrag zu leisten. Unternehmen, die sich nicht wandeln, wird es künftig schwerer fallen, Investorengelder einzusammeln und Kredite von Banken zu erhalten. Die Weberbank ist seit mehr als 14 Jahren im Bereich nachhaltiger Geldanlagen aktiv und hat die UN-Richtlinien für Nachhaltiges Investieren unterzeichnet. Unsere nachhaltigen Vermögensverwaltungsprodukte weisen einen deutlich geringeren CO2- Fußabdruck aus als vergleichbare Indexinvestments. Uns ist das Thema wichtig und gerne stehen wir Ihnen für einen Austausch zur Verfügung.

Autor: Daniel Schär, CFA

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Weberbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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