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„Wohlstand für Alle“ in China - schwere Zeiten für Luxus? - Commerzbank

21.09.2021 09:12 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Poring Studio / shutterstock.com.

China befindet sich aktuell in einem Ausnahmezustand. Eine Flut an Regulierungsmaßnahmen treffen zahlreiche Branchen und verunsichern den Aktienmarkt. Immer wieder geht es dabei darum, „ungesunde“ Entwicklungen in China zu unterbinden. Zum avisierten Programm „Wohlstand für Alle“ herrscht die Auffassung, dass es sich bei der angestrebten gerechteren Verteilung des Wohlstands um steuerliche Maßnahmen, Infrastrukturprogramme und Gesetzesänderungen handelt, die in China zu einer breiteren Mittelschicht führen sollen.

Die Tatsache, dass mittlerweile gefeierte und preisgekrönte Berühmtheiten des Showgeschäfts aus dem Internet verschwinden - einschließlich ihrer Werke - zeigt, dass es die Regierung nicht bei Steuererhöhungen oder einer sonstigen Umverteilung belassen will, sie will das Verhalten der Chinesen offenbar tiefergreifend verändern. Dies zeigt sich am Beispiel der sehr erfolgreichen chinesischen Schauspielerin, Sängerin, Filmemacherin und Geschäftsfrau Zhao Wei, von der drei Wochen nach Ihrer kompletten Auslöschung im Internet Ende August erst jetzt wieder Bildmaterial in bescheidener Freizeitkleidung aufgetaucht ist.

Begründet wird dies damit, „ungesunden“ Starkult unterbinden zu wollen. Bereits seit einiger Zeit hat die chinesische Regierung mehr oder minder die überschwängliche Zurschaustellung von Reichtum angeprangert. Derartige Exempel könnten den Appetit auf Luxus nachhaltig zügeln. Bereits 2012 setzte die Antikorruptionskampagne unter Xi Jinping der Branche stark zu.

Anleihen
Schweden: Zinsankündigung der Riksbank, 9:30 Uhr
USA: Baubeginne/-genehmigungen (Aug), 14:30 Uhr

Zum Wochenauftakt legten die Kurse von festverzinslichen Wertpapieren kräftig zu. Dementsprechend sanken die Renditen deutlich – die laufende Verzinsung zehnjähriger Bundesanleihen ging von minus 0,28% auf zwischenzeitlich minus 0,33% zurück. Die Rentenkurse profitierten von wachsenden weltweiten Konjunktursorgen. Ein wichtiger Treiber sind dabei die finanziellen Probleme des großen Immobilienentwicklers Evergrande aus China. Anleger stellen zunehmend die Frage, welche Auswirkungen die Probleme von Evergrande auf die Finanzstabilität der Volksrepublik als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt haben. Auch der US-Dollar profitierte von der wachsenden Risikoaversion und legte gegenüber anderen wichtigen Währungen zu. So verlor der Euro innerhalb von zwei Wochen nun schon rund 2 Cent auf 1,17 US-Dollar je Euro. Die gegenwärtige Dollarstärke dürfte aber auch der Marktmeinung geschuldet sein, dass die US-Notenbank Fed demnächst eine Reduzierung ihres Anleihekaufprogramms verkünden wird. Allerdings sprechen die jüngsten US-Konjunkturdaten, die eher schwach ausfielen, gegen eine baldige Ankündigung der Reduzierung (sogenanntes „Tapering“). Die eher enttäuschenden Daten könnten daher die Fed noch zögern lassen, schon diesen Mittwoch auf der Fed-Sitzung ein entsprechendes „Tapering“ zu verkünden. Die Erzeugerpreise sind in Deutschland im August erneut stark gestiegen und liegen nun 12% höher als vor einem Jahr. Haupttreiber bleibt die Verteuerung von Energie und Vorprodukten, aber auch die Preise von Fertigprodukten ziehen zunehmend an. Wir schätzen, dass die aktuellen Versorgungsengpässe im Laufe des kommenden Jahres überwunden werden und sich deshalb auch der Preisauftrieb bei den Vorprodukten und damit insgesamt abschwächen wird.

Aktien
Adobe Systems, Ergebnis Q3
Fedex, Ergebnis Q1

Der Start in die neue Handelswoche verlief sehr schlecht. Schon die Vorgaben aus Asien waren stark eingetrübt. Verantwortlich hierfür zeichnete die Sorge der Investoren vor einer möglichen Zahlungsunfähigkeit des chinesischen Immobilienentwicklers China Evergrande, dessen Kurs in Hongkong ein weiteres Mal kräftig einbrach und auch andere Immobilienaktien mit nach unten riss. Die mit mehr als 300 Milliarden Euro verschuldete China Evergrande versucht dringend, frische Mittel aufzutreiben, um die Forderungen der zahlreichen Gläubiger fristgerecht bedienen zu können. Das Unternehmen war im Juni 2021 mit Zinszahlungen für Anleihen in Verzug geraten, woraufhin es zahlreiche Ratingherabstufungen gab. China Evergrande hatte vor kurzem bekanntgegeben, dass man Investoren, die Vermögensverwaltungsprodukte von Evergrande gekauft haben, mit Immobilien auszahlen wolle. Anleger befürchten nun mögliche negative Auswirkungen auf den Bankensektor sowie auf die Konjunktur im Reich der Mitte, die in den vergangenen Wochen schon an Dynamik verloren hatte. In der Folge standen gestern im Dax, der erstmals in seiner Geschichte mit 40 Indexmitgliedern aufwartete, vor allem zyklische Werte auf der Verkaufsliste der Investoren. Tagesverlierer im deutschen Leitindex war die Aktie der Deutschen Bank (-7,7%). Die Aktie von MTU Aero gewann hingegen 2,4%. Auf europäischer Sektorenebene standen insbesondere Werte aus dem Bereich Banken auf der Verkaufsliste (-4,3%). Pharmaaktien legten dagegen im Schnitt um 0,3% zu. Die Börsen in den USA tendierten schwächer. Der Dow Jones-Index verlor 1,8%. Auf Sektorenebene standen vor allem Energiewerte unter Druck (-3%). Die Börsen in Asien tendierten ebenfalls schwächer. Der Nikkei 225-Index gab um 2,2% nach. Die Börsen in China und Taiwan hatten feiertagsbedingt geschlossen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


Lesen Sie mehr zum Thema Adidas im Bericht vom 21.09.2021

Am Morgen: Evergrande, Deutsche Bank und Lufthansa im Blickpunkt - Nord LB Kolumne

Die Erzeugerpreise in Deutschland sind im August so stark gestiegen wie seit 1974 nicht mehr. Die Hersteller haben ihre Preise um 12,0% (Juli: +10,4%) zum Vorjahresmonat angehoben, teilte das Statistische Bundesamt mit. Volkswirte waren im Schnitt nur von einem Plus von 11,4% ausgegangen. Neben dem Preistreiber Energie (+24,0%) verteuerten sich vor allem Vorprodukte wie Holz und Stahl. Gegenüber dem Vormonat gab es einen Anstieg um 1,5% (erwartet: +0,8%).

Das deutsche Gastgewerbe hat im Ferienmonat Juli einen Umsatzsprung hingelegt, was vor allem auf die Corona-Lockerungen und dem dadurch wieder anziehenden Tourismus zurückzuführen war. Gaststätten, Restaurants, Caterer sowie Hotels und andere Beherbergungsbetriebe erhöhten ihre Erlöse preisbereinigt um 20,8% gegenüber dem Vormonat. In der Einzelbetrachtung gab es bei Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen ein Plus von 36,1%, während in der Gastronomie der reale Umsatz um 13,7% zum Vormonat stieg.

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