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Arzneimittelversorgung in Zeiten der Pandemie - Commerzbank

10.08.2021 09:30 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

In Deutschland waren im Jahr 2020 rund 103.000 Arzneimittel zugelassen - nur bei knapp 250 Wirkstoffen gab es befürchtete oder konkret vorliegende Lieferengpässe. Bild und Copyright: joker1991 / shutterstock.com.

In der jüngeren Vergangenheit gab es Sorgen bezüglich der Arzneimittelversorgung in Deutschland. Zumal ein Großteil, der auf dem hiesigen Markt befindlichen Arzneien, im Ausland produziert wird. Bei einigen Medikamentenklassen ist die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern in den letzten beiden Dekaden stark angestiegen. Indien ist beispielsweise heutzutage einer der weltgrößten Generika-Produzenten, zudem ist der Subkontinent mittlerweile auch der weltgrößte Impfstoff-Erzeuger („traditionelle“ Vakzine, nicht die SARS-CoV-2-Impfmittel) und exportiert diese auch nach Europa. China ist u.a. ein bedeutender Hersteller von Ingredienzen für Chemo-Therapien und Antibiotika. Im vergangenen Jahr kam es zu Lieferengpässen bei einigen Antibiotika, Hormonen, Vitaminen, Schmerz- und Narkosemitteln sowie antiviralen Medikamenten (Versorgungsprobleme gibt es allerdings beispielsweise bei einigen Antibiotika-Klassen schon seit Jahren, diese haben sich jedoch letztes Jahr verschärft). Hierfür gab es eine Vielzahl von Ursachen. Zweifellos spielten Produktionsunterbrechungen und eine plötzlich stark gestiegene Nachfrage, beides aufgrund der Corona-Pandemie, dabei die Hauptrolle. Doch man muss dies in Relation setzen: In Deutschland waren im Jahr 2020 rund 103.000 Arzneimittel zugelassen - nur bei knapp 250 Wirkstoffen gab es befürchtete oder konkret vorliegende Lieferengpässe. Mittlerweile hat sich die Situation auch wieder weitestgehend entspannt, die Versorgungssicherheit der Bevölkerung gilt laut Behördenaussage derzeit als gewährleistet. Dennoch muss die partielle Abhängigkeit von ausländischen Arzneimittel-Zulieferungen diskutiert werden, was auch geschieht. Doch es gibt Gründe (Kosten, Regulierung etc.), warum sich die Produktion in der Vergangenheit verlagert hat und perspektivisch wird ein Großteil dieser Fertigung vermutlich auch nicht nach Europa zurückkehren.

Anleihen
Deutschland: ZEW-Umfrage (August), 11:00 Uhr

Nach den guten US-Arbeitsmarktdaten letzten Freitag kam ordentlich Bewegung in den Rentenmarkt. Die Renditen zogen kräftig an. Die laufende Verzinsung zehnjähriger US-Treasuries stieg von 1,22% auf zwischenzeitlich über 1,30%. Bundesanleihen konnten sich diesem Trend nicht entziehen; auch hier legten die Renditen zu, von minus 0,49% auf minus 0,45%. Nach einer Gegenbewegung zu Handelsbeginn stiegen die Renditen gestern noch etwas weiter an. Haupttreiber für diese Entwicklung ist die Diskussion über den Zeitpunkt für ein Herunterfahren der Wertpapierkäufe der USNotenbank Fed. Mit den starken US-Arbeitsmarktdaten und einem für Mittwoch erwarteten deutlichen Inflationsanstieg im Juli sollten die Argumente für eine Straffung der bisher lockeren Geldpolitik der Fed an Gewicht gewinnen. Einzelne FedMitglieder haben in den vergangenen Tagen schon ein baldiges Herunterfahren der Anleihekäufe gefordert. Von der Aussicht auf ein damit einhergehendes höheres Zinsniveau in den USA profitierte auch der US-Dollar. Der Euro verlor zwischenzeitlich einen knappen Cent auf 1,175 US-Dollar je Euro. In Mitleidenschaft gezogen wurde auch der Ölpreis. Ein Fass der Sorte Brent kostete am Freitagnachmittag vor Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten noch über 72 US-Dollar. Gestern ging der Preis vorübergehend auf 67,4 US-Dollar je Fass zurück. Neben der Dollar-Stärke wurden die Ölpreise auch durch Sorgen vor neuen Mobilitätseinschränkungen im Kampf gegen SARS-CoV-2 belastet. Der Goldpreis kam ebenfalls unter die Räder und verlor zwischenzeitlich über 100 US-Dollar je Feinunze (Tief 1.690 USDollar), erholte sich aber gestern wieder auf 1,745 US-Dollar. Deutschlands Exporteure trotzen den Materialengpässen sowie den hohen Transport- und Rohstoffkosten bislang erfolgreich: Im Juni setzten sie im Ausland kalender- und saisonbereinigt 1,3% mehr ab als im Mai.

Aktien
Deutschland: alstria Office Reit, Brenntag, Hello Fresh, Kloeckner & Co., LEG, Munich Re, Porsche
Europa: Flutter Entertainment

Die europäischen Aktienmärkte schlossen gestern nach insgesamt ruhigem Handelsgeschehen fast unverändert. Der DAX gab 0,1% ab, ohne Mut für ein neues Intraday-Hoch. In der freundlichen Eröffnung fehlten dafür nur 12 Punkte! Etwas besser sah es mit (knappen) neuen Hochs beim Euro Stoxx 50 (+0,1%) und beim europaweiten Stoxx 600 (+0,2%) aus. Bester Sektor war Gesundheit (+1,1%) gefolgt von IT (+0,6%). Im DAX war Merck KgaA (+2,2%) bester Wert. Auch RWE (+1,5%) und Siemens Energy (+1,2%) mischten ganz vorne mit. Dagegen waren am anderen Ende Zykliker zu finden: Daimler (-1,9%), MTU und HeidelbergCement (je -2,9%). Delivery Hero (-3%) belastete die Meldung einer 5% Beteiligung bei der britischen Deliveroo (+4,5%). Voran auf ein Rekordhoch ging es bei der Schweizer Roche (+2,6%) nach einer positiven Phase-III-Studie bei der Behandlung einer bestimmten Form von Lymphkrebs. Ereignisarm war auch die Handelssitzung in den USA. Die Indizes zeigten nur eine geringe Spannbreite und schlossen wenig verändert: der Dow Jones gab 0,2% ab, der S&P 500 schloss -0,1% tiefer. Nur die Nasdaq zeigte ein Mini-Plus von 0,2%. Die Energietitel mit dem erneut um gut 2% gefallenen Ölpreis belasteten. Chevron (-1,7%) war zweitschwächster Wert im Dow Jones, nur IBM (-2%) gab noch deutlicher ab. Große Gewinner gab es im Dow Jones nicht. Eine Klasse für sich in puncto Dynamik waren einmal mehr die Impfstoffhersteller. Biontech (+15%) glänzte nach Zahlen und erhöhtem Ausblick, auch Moderna sprang im Gefolge um 17%. Biontech liegt in der Marktkapitalisierung damit vor Daimler. Asien bringt keinen klaren Trend: Japan stagniert, während China Zuwächse bis 1%, Korea Verluste von 0,7% meldet.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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