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DAX: Der Tanz um die Marke von 15.000 – die Fed rückt in den Fokus!

05.05.2021 11:54 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Auch wenn viele Marktteilnehmer Janet Yellens Bedenken bezüglich einer vielleicht schon gefährlichen Stärke der US-Ökonomie grundsätzlich zu teilen scheinen, haben die neuen Signale aus Washington bei den Anlegern zu einer spürbaren Erhöhung der Nervosität geführt. Bild und Copyright: Video Media Studio Europe / shutterstock.com.

Nachdem gestern ein ausgeprägter Druck auf die Kurse zu beobachten war, konnte sich der deutsche Aktienleitindex DAX heute im frühen Handel wieder etwas erholen und im Rahmen dieser Bewegung wieder über die psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten springen. Die Stimmung an den internationalen Aktienmärkten hat gestern vor allem unter den Kommentaren der US-Finanzministerin Janet Yellen gelitten. Diese hatte in einem Presseinterview auf die Gefahr einer Überhitzung der Wirtschaft der Vereinigten Staaten hingewiesen und in diesem Kontext auch auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht, dass das Zinsniveau in den USA unter Umständen etwas steigen müssen könnte.

Auch wenn viele Marktteilnehmer Janet Yellens Bedenken bezüglich einer vielleicht schon gefährlichen Stärke der US-Ökonomie grundsätzlich zu teilen scheinen, haben die neuen Signale aus Washington bei den Anlegern zu einer spürbaren Erhöhung der Nervosität geführt. In Verbindung mit steigenden Sorgen bezüglich einer möglichen Verschärfung des Konflikts zwischen China und Taiwan kam es entsprechend zu Gewinnmitnahmen.

Janet Yellen hat ihre Kommentare inzwischen bereits wieder relativiert und betont, sie würde der US-Notenbank natürlich keine Vorschläge machen oder Leitzinsanhebungen prognostizieren. Dennoch werden sich die Finanzmärkte an den Gedanken gewöhnen müssen, dass die Renditen in den USA perspektivisch ceteris paribus wohl eher höher als niedriger sein werden. Das niedrige Zinsniveau spielt in der Tat eine große Rolle bei der Erklärung des aktuellen Bewertungsniveaus an den globalen Aktienmärkten. Der Mangel an attraktiven Anlagealternativen hat renditehungrige Investoren fast schon zum Kauf von Dividendenpapieren gezwungen. Aus einer etwas anderen Perspektive betrachtet sind Zinsen nicht nur eine wichtige Finanzmarktzeitreihe, sondern sozusagen eine Art Preis für die Verschiebung von Finanzmitteln auf der Zeitachse. Nullzinsen führen dazu, dass Zahlungsströme, die in der Zukunft liegen, nicht mehr abdiskontiert werden müssen und blähen somit den heutigen Wert dieser Zahlungen regelrecht auf. Da die US-Märkte noch immer als weltweite Leitbörsen zu betrachten sind, hat auch das Zinsniveau in den Vereinigten Staaten eine ganz besondere Bedeutung für die Dividendenpapiere in allen anderen Ländern. Entsprechend sollten alle Investoren nun mit besonderem Interesse auf die weiteren Entwicklungen bei der US-Geldpolitik blicken müssen.

Die Sorgen bezüglich einer möglichen Überhitzung der US-Wirtschaft sind in jedem Fall nicht unbegründet. Die Unternehmensbefragungen in den Vereinigten Staaten zeigen beispielsweise Knappheitsprobleme bei Mikrocontrollern, Stahl und Kupfer klar an. Auch qualifiziertes Personal wird in den USA zunehmend zur Mangelware. Entsprechend werden die Inflationsraten im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zunächst weiter anziehen.

Fazit: Im frühen Handel konnte der DAX heute die Verluste des gestrigen Tages zumindest teilweise kompensieren. Die Anleger bleiben aber nervös und blicken weiterhin mit gewissen Sorgen auf die US-Notenbank. Auch wenn Janet Yellen ihre Kommentare inzwischen etwas relativiert hat, werden sich die Marktteilnehmer wohl an den Gedanken perspektivisch eher höherer Renditen in den USA gewöhnen müssen.

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