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MSCI Brasilien-Index weist im ersten Quartal 2021 eine deutliche Underperformance aus - Commerzbank

16.04.2021 09:18 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Brasilien zählt leider zu den Hotspots der Covid-19-Pandemie. Jeden Tag werden derzeit mehr als 3.000 Corona-Tote gezählt. Bild und Copyright: Alexander Kirch / shutterstock.com.

Die Volatilität an der brasilianischen Börse bleibt weiterhin sehr hoch. Nachdem der MSCI Brasilien-Index im Dezember 2020 um 13,2% gestiegen war, kam es im Januar 2021 zu Gewinnmitnahmen. Der MSCI Brasilien-Index verlor 7,9% und wies damit eine deutliche Underperfomance gegenüber dem MSCI EM-Index auf, der im Berichtsmonat um 3% stieg. Die schlechtere Entwicklung resultiert auch aus der Schwäche des brasilianischen Real, der im Januar 2021 um 5% gegenüber dem USD abwertete. Hinzu kam eine nach wie vor fragile Lage in Bezug auf die Corona-Pandemie sowie auf eine teilweise nur schleppend anlaufend Impftätigkeit, die die Stimmung zeitweise trübte. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres verlor der MSCI Brasilien-Index 11,1% an Wert und weist damit eine deutliche Underperformance gegenüber dem MSCI EM-Index (+1,9%) und dem MSCI Welt-Index (+4,2%) auf. Gleichwohl legte er im März um 3,3% zu und verringerte damit immerhin einen Teil seiner Underperformance im Vergleich zum MSCI EM-Index, der im März um 1,7% nachgab. Ein Großteil der Schwäche resultiert nach wie vor aus dem Real, der seit Jahresbeginn (per 12. April 2021) um 8% gegenüber dem USD abgewertet hat. Brasilien zählt leider zu den Hotspots der Covid-19-Pandemie. Jeden Tag werden derzeit mehr als 3.000 Corona-Tote gezählt. Bislang sind rund 320.000 Menschen an Corona verstorben (215 Mio. Einwohner). Die damit verbundenen verschärften Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus wirken sich negativ auf das Wachstum und vor allem auf die Verschuldung aus. Dennoch schrumpfte das BIP im Jahr 2020 weniger stark als zunächst befürchtet, was v.a. an den überraschend starken Exporten lag. Einige Teile der Welt – allen voran das Zugpferd China – sind schon seit einigen Monaten wieder im Wachstumsmodus mit entsprechend hoher (Rohstoff-)Nachfrage. Wir bestätigen unser Votum für den Aktienmarkt in Brasilien mit Neutral.

Anleihen

China: Bruttoinlandsprodukt (Q1), 04:00 Uhr
China: Industrieproduktion (Mrz), 04:00 Uhr
USA: Wohnungsbaugenehmigungen (Mrz), 14:30 Uhr
USA: Verbrauchervertr., Michigan (Mrz), 16:00 Uhr

Wieder einmal richtet sich der Blick vor allem auf die gestern in den USA veröffentlichten Konjunkturdaten. Woran liegt es eigentlich, dass die US-Konjunktur so viel Aufmerksamkeit erfährt? Ist nicht China mittlerweile aus deutscher Sicht wirtschaftlich von größerer Bedeutung? Vom Euroraum insgesamt ganz zu Schweigen. Ein Teil der Antwort ist sicherlich die Dominanz der US-Unternehmen. Aber auch der Umfang und die Qualität der bereitgestellten Daten spielt wohl eine Rolle. Bei chinesischen Daten ist Skepsis wohl berechtigt. Für den Euroraum – und insbesondere für Deutschland – sind die Veröffentlichungen an vielen Stellen sehr dünn: Die Einzelhandelsumsätze schwanken so stark, dass sie kaum sinnvoll kommentiert werden können. Wichtige Daten wie z.B. saisonbereinigte Daten zur Kerninflation fehlen schlicht. Wenden wir uns also den US-Daten zu: Im März legten die Umsätze im Einzelhandel um starke 9,8% zum Vormonat zu. Die Gründe liegen auf der Hand: Viele Haushalte haben die von Joe Biden versprochen Schecks erhalten (max. 1.400 US Dollar pro Person) – so wurde die Nachfrage nach „Big Ticket Item“ besonders angekurbelt (z.B. Elektrogeräte, Autos, Möbel). Vielerorts haben zudem Lockerungen der Coronamaßnahmen das Geschäft zusätzlich angeschoben. Das spiegelt sich auch in den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld wider, die von 769.000 auf 576.000 zurückfielen. Vor allem das Gastgewerbe dürfte wieder eingestellt haben. Etwas enttäuschend war der Zuwachs der Industrieproduktion im März um nur 1,4% zum Vormonat. Offenbar gab es auch in den USA Probleme mit unterbrochenen Lieferketten. In China schwächt sich das Wachstumstempo ab. Mit 0,6% im ersten Quartal Q/Q lag der Zuwachs klar unter den Erwartungen.

Aktien

Morgan Stanley, Ergebnis Q1

Die europäischen Aktienmärkte tendierten gestern uneinheitlich. Während die Börse in London um 0,6% zulegte, gab es in Spanien und Italien leichte Verluste. Der Stoxx Europe 50-Index erzielte mit 3.392 Punkten ein neues Jahreshoch. Die Schwankungsintensität hielt sich wie schon an den Vortagen zumeist in recht engen Grenzen. Nach den starken Zuwächsen im ersten Quartal 2021 setzte sich im Dax (+0,3%) zu Beginn der Berichtssaison die Seitwärtsbewegung fort. Treiber des bislang vor allem in den USA und in Europa sehr gut verlaufenen Börsenjahres ist weiterhin ein ausgeprägter Konjunkturoptimismus, der von der Erwartung einer anhaltend expansiven Geldpolitik in weiten Teilen der Welt sowie von sehr üppigen Fiskalprogrammen (v.a. in den USA) getragen wird. In den USA stützen zusätzlich rasche Fortschritte beim Impfen sowie die jüngst wieder spürbar gesunkenen Renditen, die insbesondere IT-Werte zurück nach oben katapultierten. Der Nasdaq Composite-Index notiert nur noch 1% unter seinem Allzeithoch (14.175 Punkte am 16. Feb. 2021). Nicht zuletzt erwarten viele Investoren eine sehr solide Berichtssaison. Tagesgewinner im Dax war gestern die Aktie von Deutsche Wohnen (+2,5%), die vom Urteil in Bezug auf den Berliner Mietendeckel profitierte. Tagesverlierer war die Notierung von Siemens Energy (-2,4%). Auf europäischer Sektorenebene setzten sich Werte aus dem Bereich Rohstoffe an die Performancespitze (+1,5%), wohingegen Bankaktien als Tagesverlierer im Schnitt 1,3% einbüßten. Die US-Börsen tendierten freundlicher. Der Dow Jones-Index (+0,9%) überwand erstmals in seiner Geschichte die Marke von 34.000 Punkten. Auch der S&P 500-Index (+1,1%) markierte ein Allzeithoch. Gefragt waren v.a. Immobilien- und IT-Werte (+2% bzw. +1,8%). Energiewerte verloren im Schnitt 0,9%. Die Börsen in Asien tendierten überwiegend freundlicher. A- und H-Aktien (China, Hongkong) gewannen im Schnitt rd. 1%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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