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Aktienmarkt: DAX auf Rekordkurs - allen Pandemie-Nachrichten zum Trotz - Börse München

06.04.2021 09:41 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Börse München: „Sowohl bei den Auftragseingängen in der deutschen Industrie als auch bei der Industrieproduktion in Deutschland erwarten Beobachter gut ausfallende Zahlen.” Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Deutliche Gewinne in der Karwoche: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen, verkürzten Handelswoche zugelegt. Allen Negativ-Nachrichten zum Thema Corona hierzulande zum Trotz blickten die Anleger optimistisch auf die weitere Konjunkturentwicklung. Hierzu trugen auch einige gut ausgefallene Wirtschaftsdaten wie Einkaufsmanagerindizes von dies- wie jenseits des Atlantiks bei. Darüber hinaus wurden die von US-Präsident Joe Biden vorgestellte Details zum neuen Corona-Hilfspaket von den Märkten positiv aufgenommen. Zu Beginn der Handelswoche hatte zudem die weggefallene Sorge um die Situation am Suezkanal für Auftrieb gesorgt, nachdem das Containerschiff, das den Kanal blockiert hatte, wieder flott gemacht worden war.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) markierte mehrere neue Rekordstände, übersprang am vergangenen Dienstag erstmals in seiner Geschichte die Marke von 15.000 Zähler und gewann im Wochenvergleich 2,4 Prozent auf 15.107,17 Punkte. Stark gefragt waren Automobiltitel wie BWM und Volkswagen, die auf Wochensicht um 6,1 beziehungsweise 5,4 Prozent zulegen konnten. Der MDax stieg im Wochenvergleich um 2,2 Prozent auf 32.289,81 Zähler. Gegen den Trend gab der Kurs von Indexwert Cancom auf Wochensicht spürbar um 6,7 Prozent nach, der Anbieter von IT-Infrastruktur litt unter anderem unter einer Herabstufung durch Analysten. Der TecDax verbesserte sich im Wochenvergleich um 1,9 Prozent auf 3.443,66 Punkte. Der m:access All-Share rückte um 1,0 Prozent vor auf 3.058,86 Zähler.

Die Kurse deutscher Anleihen haben in der vergangenen Woche geschwankt, unter dem Strich aber nachgegeben. Festere Konjunkturdaten, eine gute Stimmung an den Aktienbörsen und steigende Inflationsraten aus Teilen der Eurozone sorgten für Druck auf die Notierungen der Bundespapiere. Auch die Nachricht, dass die Europäische Zentralbank das Volumen ihrer Anleihekäufe gesenkt hat, belastete. Trotz einer Gegenbewegung am vergangenen Donnerstag stieg die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe im Wochenvergleich von -0,35 auf -0,33 Prozent. Die Umlaufrendite zog von -0,40 auf -0,35 Prozent an.

Die US-Aktienbörsen haben die vergangene Woche fester beschlossen. Auch hier trieb der Konjunkturoptimismus der Anleger, dabei wurden vor allem die zuletzt etwas ins Hintertreffen geratenen Technologiewerte wieder verstärkt nachgefragt. Der Dow-Jones-Index, der am vergangenen Montag ein neues Rekordhoch erreicht hatte, kam im Wochenvergleich um 0,2 Prozent auf 33.153,21 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index überstieg am vergangenen Donnerstag erstmals die Marke von 4.000 Zählern und legte im Wochenvergleich um 1,1 Prozent zu auf 4.019,87 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-100 kletterte um 2,7 Prozent auf 13.329,51 Punkte. Am Ostermontag, an dem in den USA anders als hierzulande bereits wieder gehandelt wurde, ging es weiter nach oben, alle drei genannten Indizes markierten neue Höchststände. Hier wirkten neben dem überraschend positiv ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht, der bereits am vergangenen Freitag veröffentlicht worden war, auch andere gut aufgenommene Konjunkturdaten.

Ausblick

Für die aktuelle, erneut verkürzte Handelswoche kann sich eine Vielzahl von Analysten weitere Kurssteigerungen an den deutschen Aktienbörsen vorstellen. Dabei könnten am Dienstag, wenn hierzulande nach dem langen Osterwochenende wieder gehandelt wird, die guten Vorgaben aus den USA, sowohl was die dortigen Börsen als auch die jüngsten Konjunkturdaten angeht, die hiesige Stimmung befeuern. Auch im weiteren Wochenverlauf könnten Konjunkturdaten für Auftrieb sorgen, heißt es. Sowohl bei den Auftragseingängen in der deutschen Industrie als auch bei der Industrieproduktion in Deutschland erwarten Beobachter gut ausfallende Zahlen. Im Umkehrschluss droht damit natürlich auch eine Enttäuschung an den Märkten, falls die Daten schwächer als prognostiziert sein sollten. Impulse dürften daneben von Dienstleistungsindizes aus der Eurozone, den USA und China kommen, zudem werden auch in den USA die Werksaufträge veröffentlicht. Daneben dürften die Marktteilnehmer auf das zu Wochenmitte beginnende Frühjahrstreffen von Internationalem Währungsfonds und Weltbank blicken, auf dem unter anderem Prognosen zum Wirtschaftswachstum aktualisiert werden dürften. Auch das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank dürfte für Interesse sorgen.

Doch auch wenn das Gros der Beobachter mit einer Fortsetzung der jüngsten Aufwärtsbewegung an den deutschen Börsen rechnet, so gibt es doch auch unverändert skeptischere Meinungen. Einerseits verweisen diese darauf, dass es gerade bei allgemeinem Optimismus in der Vergangenheit zu Rückschlägen gekommen sei, andererseits argumentieren sie, dass es nach den jüngsten deutlichen Kursanstiegen Zeit für eine Konsolidierung sei. Zudem könnte auch die Corona-Lage einmal mehr die Stimmung der Anleger dämpfen, nachdem zuletzt Stimmen laut geworden sind, die angesichts der sogenannten dritten Welle der Pandemie stärkere Einschränkungen fordern. Hier dürfte vieles von der jeweiligen Nachrichten- und Zahlenlage abhängen.

Ungeachtet dessen, ob die Beobachter eher optimistisch oder zurückhaltend auf die aktuelle Woche blicken, besteht weitgehend Einigkeit darin, dass der Handel in ruhigeren Bahnen verlaufen dürfte – sofern es zu keinen unerwarteten Ereignissen kommt.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 05.04.: ISM-Dienstleistungsindex (USA); Werksaufträge in den USA, Markit OMI Gesamtindex (USA)
Dienstag, 06.04.: Caixin Dienstleistungsindex (China)
Mittwoch, 07.04.: Dienstleitungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Protokoll der vergangenen Ratssitzung der US-Notenbank; Handelsbilanz der USA; Verbraucherkredite in den USA
Donnerstag, 08.04.: Werksaufträge in Deutschland; Erzeugerpreise in der Eurozone
Freitag, 09.04.: Industrieproduktion in Deutschland; Handelsbilanz Deutschlands; Erzeugerpreise in den USA; Großhandelsinventare in den USA; Verbraucherpreisindex für China

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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