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Emerging Markets reagieren besonders sensitiv auf Realzinsanstieg im USD - Commerzbank

10.03.2021 10:03 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Auch in den USA fanden sich gestern Schnäppchenjäger, die im zuletzt stark gedrückten Technologiesegment nach gefallenen Engeln suchten. Bild und Copyright: Dragon Images / shutterstock.com.

Der Anstieg der Realzinsen im USD setzt Währungen und Anleihen der EM zunehmend unter Druck. Die Entwicklung ist nicht überraschend, denn wegen der gestiegenen Schuldenniveaus hat sich die Zinssensitivität der EM deutlich erhöht. Ein anhaltender Realzinsanstieg im USD würde für viele Länder eine Krise heraufbeschwören. Da aber andere Wirtschaftsbereiche auch in den USA, z.B. der Immobilienmarkt, in ähnliche Schwierigkeiten geraten könnten, dürfte die US-Notenbank bald gegen den Realzinsanstieg bei langen Laufzeiten vorgehen. Es besteht also Hoffnung, dass sich die schwierige Situation der EM zunächst wieder etwas entspannt.

Anleihen

China: Verbraucherpreise (Feb), 02:30 Uhr
USA: Verbraucherpreise (Feb), 14:30 Uhr

Gestern erholten sich Staatsanleihen sichtlich. Die Renditen gingen teilweise kräftig zurück, die 10-jähriger Bundesanleihen und 10-jähriger US-Treasuries zweitweise um über 5 Bp. Der Renditeanstieg in den letzten Wochen führte offenbar dazu, dass die Investoren wieder stärkeres Interesse an Staatsanleihen zeigen. Die EZB ist nervös und kündigte eine mögliche Erhöhung der Wertpapierkäufe im Rahmen des Coronakaufprogramms PEPP an. Bisher zeigt sich das aber noch nicht in den Daten. Zwar hat sie in der Woche bis 5. März Bruttokäufe in Höhe von 18,2 Mrd. Euro vorgenommen und damit deutlich mehr, als in der Vorwoche mit 16,9 Mrd. Euro. Allerdings waren darin höhere Reinvestitionen von auslaufenden Anleihen in Höhe von 6,3 Mrd. Euro enthalten. Die Nettokäufe blieben dadurch fast konstant. Am Donnerstag werden der jüngste Renditeanstieg und mögliche Interventionen der EZB ein Thema bei der EZB-Ratssitzung sein. Ansonsten erwarten wir keine neuen geldpolitischen Maßnahmen. Im späten Handel stiegen die Renditen in Europa wieder etwas an. Im Januar stiegen die Exporte in Deutschland überraschend um 1,4% M/M an, erwartet worden war ein Rückgang. Dies war vor allem Ausfuhren nach China zu verdanken, die kräftig anstiegen. Die Importe fielen um 4,7% M/M. Verzerrt waren die Zahlen wegen des Einbruchs des Handels mit Großbritannien. Aufgrund des Brexits gingen die Exporte dorthin um 29% M/M und die Importe um 56% M/M zurück. Im Euroraum ist die Wirtschaft mit -0,7% Q/Q etwas stärker geschrumpft als bisher angenommen. Die konjunkturelle Schwäche beruht auf der Coronapandemie, die zu vielen Beschränkungen führte. Trotz der Erholung in den Sommermonaten schrumpfte das BIP im Gesamtjahr 2020 um 6,6%, so stark wie noch nie.

Aktien

adidas, Brenntag, Klöckner & Co, Zahlen Q4
Inditex, Zahlen Q4
Oracle, Zahlen Q4

Nach dem Sprung der Wall Street vom Vortag bekannten sich die europäischen Aktienmärkte nur zögerlich zu ihrem Optimismus. Im Verlauf bauten sie die Gewinne jedoch sukzessive aus, so dass der DAX mit +0,4% auf einem neuen Allzeithoch schloss, beim Stoxx 600 (+0,8%) war es immerhin ein Nach-Corona-Hoch. Zudem gab es so etwas wie einen kleinen Favoritenwechsel. Deutlich erholt präsentierten sich dabei die zuletzt eher schwachen Technologietitel (+2,5%) und Versorger (+2%). Dagegen setzten bei Grundstoffen (-0,7%) oder Finanzwerten (-0,3%) Gewinnmitnahmen ein. Im DAX war der beste Wert Delivery Hero (+4,6%). Auch Infineon (+5%) erholte sich spürbar. Dagegen ging es bei Continental (-8%) nach den Finalzahlen und Deutsche Bank (-2,9%) deutlich abwärts. Im Euro Stoxx 50 lagen mit Adyen (+4,1%) und Prosus (+3,4%) zwei Technologietitel ganz vorn. Am Ende fanden sich Automobilwerte und Banken ein. Auch in den USA fanden sich gestern Schnäppchenjäger, die im zuletzt stark gedrückten Technologiesegment nach gefallenen Engeln suchten. So sprang die Nasdaq um ca. 4%, während der Dow Jones nach neuem Hoch letztlich mit +0,1% kaum vorankam. Hoffnung wurde aus Zinsentspannung und den fortschreitenden Impfungen gezogen. Im S&P 500 (+1,4%) trieb der IT-Bereich (+3,4%) und noch stärker die Gebrauchsgüter (+3,8%). Hier war es vor allem Tesla (+20%), die ihre Verluststrecke verließen. Aber auch Apple (+4%) und Intel (+4,7%) legten deutlich zu. Dagegen gab der Energiebereich (-1,9%) im Gleichschritt mit dem Ölpreis ab. In Asien verläuft der Handel heute uneinheitlich. Korea und Singapur verlieren, China holt leicht auf. Für Europa sind die Indikationen leicht unter dem Vortagesschluss.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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