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Starke Ausweitung der Staatsausgaben wegen der Coronapandemie - Commerzbank Kolumne

22.12.2020 11:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Für Verkaufsdruck sorgte die Furcht der Anleger vor einer möglicherweise noch ansteckenderen Coronavirus-Variante, die vor kurzem in Großbritannien entdeckt wurde und deren negativen Auswirkungen auf die globale Konjunktur. Bild und Copyright: katjen / shutterstock.com.

Die Coronapandemie hat zu einer unvergleichbaren Ausweitung der Staatsausgaben geführt. Nationale Hilfsprogramme, aber auch die EU-Hilfen, haben dazu geführt. Die EU hat wegen der Sondersituation den Stabilitätsund Wachstumspakt außer Kraft gesetzt. Am stärksten erhöhen sich die Staatsausgaben in Spanien von 2,9% (2019) auf 12,2% (2020) des BIP. Innerhalb des Euroraums war Spanien von der Pandemie am stärksten betroffen. Deutschland, das 2019 noch einen Überschuss von 1,5% des BIP erzielte, plant für 2020 ein Defizit von 6%. Auch im nächsten Jahr bleiben die Staatsausgaben verhältnismäßig hoch. Aufgrund der aktuellen Lockdowns dürften die Ausgaben 2021 eher höher ausfallen als hier dargestellt.

Anleihen

Großbritannien: BIP, endgültig (Q3), 10:30 Uhr
USA: BIP, endgültig (Q3), 14:30 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen (Dez), 16:00 Uhr
USA: Verkäufe bestehender Häuser (Nov), 16:00 Uhr

Aus Sorge, dass die neue Mutation des Coronavirus, die sich in Großbritannien verbreitet hat, auch Deutschland erreicht, wurde in der Nacht zum Montag der Personenverkehr eingeschränkt: Der Eurotunnel und die Fährverbindungen wurden gesperrt. Flüge zwischen Großbritannien und Deutschland wurden gestrichen. Damit der Warenaustausch weiterlaufen kann, haben Frankreich und Großbritannien angesichts langer LKW-Staus entsprechende Vereinbarungen getroffen. Der Virologe Christian Drosten sagt, dass dieser Virustyp schon seit Wochen auch auf dem europäischen Festland und wahrscheinlich auch in Deutschland grassiert, dass er aber bislang keine schwereren Folgen als der ursprüngliche Virustyp angerichtet hat. Der von Biontech und Pfizer entwickelte Impfstoff sei den Aussagen nach wahrscheinlich auch gegen diesen Virustyp wirksam. Gleichwohl reagierten die Anleger mit verstärkter Risikoaversion, was einen Anstieg u.a. der Kurse von Bundesanleihen zur Folge hatte. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel zu Handelsbeginn um 5 Basispunkte zurück, stieg im Tagesverlauf aber wieder an. Derweil hat gestern die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) den Impfstoff genehmigt. In Deutschland soll am Sonntag mit den Impfungen begonnen werden. So kurz vor den Feiertagen sind Konjunkturdaten Mangelware. In den USA fiel der Stimmungsindex der Chicago-Fed leicht von 1,01 auf 0,27 Punkte zurück. Angesichts der Furcht vor dem neuen Virustyp, verhalf auch die Einigung der Demokraten und Republikaner über ein neues Maßnahmenpaket in Höhe von 900 Mrd. US-Dollar nicht zu einer positiveren Marktstimmung..

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Handelstag schwach. Die relevanten Leitindizes büßten in der Spitze um bis zu 3,1% (Spanien) ein, erholten sich aber größtenteils spürbar von den Tagestiefständen. Für Verkaufsdruck sorgte die Furcht der Anleger vor einer möglicherweise noch ansteckenderen Coronavirus-Variante, die vor kurzem in Großbritannien entdeckt wurde und deren negativen Auswirkungen auf die globale Konjunktur. Um die Ausbreitung der Mutation möglichst zu verhindern, haben viele europäische Staaten den Flugverkehr aus Großbritannien eingestellt. Darüber hinaus wurden Häfen und der Eurotunnel geschlossen. Da die Fallhöhe für die Aktienmärkte nach der rekordträchtigen Hausse in den vergangenen Monaten recht hoch war, fielen die Kursabschläge in Teilsegmenten des Marktes (v.a. Flugverkehr, Tourismus, Flugzeugbauer etc.) zeitweise recht deutlich aus. Auch im Bereich des Automobilsektors, der zuletzt kräftig zugelegt hatte, kam es zu deutlichen Gewinnmitnahmen. So verlor im Dax (-2,8%) die Aktie von Daimler rund 3,9%. Auch die beiden anderen Autowerte fielen spürbar (Volkswagen: -2,9%; BMW: -3%). In der zweiten Reihe brachen die Aktien von Fraport (-5,1%) und Tui (-1,1%) in der Spitze fast zweistellig ein, bevor sie sich im Tagesverlauf zum Teil wieder kräftig erholten. Zudem schwebt über dem Markt nach wie vor die ungelöste Brexit-Krise. Unterdessen stieg der Bitcoinkurs munter weiter und erzielte ein neues Allzeithoch. Auf europäischer Sektorenebene lagen alle Bereiche im Minus. Die stärksten Kursabschläge verzeichnete der Energiesektor (-3,6%). Die Börsen in den USA tendierten uneinheitlich, grenzten aber frühe Verluste aufgrund der Aussicht auf ein US-Konjunkturpaket wieder ein. Auf Sektorenebene waren Finanzwerte gefragt (+1,2%), während Energiewerte im Schnitt 1,8% einbüßten. Die Börsen in Asien tendierten überwiegend schwächer.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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