Am Morgen: Philips, Blackberry und FedEx im Fokus - Nord LB Kolumne

Die japanische Regierung erwartet für das am 31.03. des nächsten Jahres zu Ende gehende Fiskaljahr eine stärkere Abschwächung der Konjunktur als bisher prognostiziert. Das BIP werde wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie um 5,2% (bisherige Erwartung: -4,5%) zurückgehen. Dagegen ist die Regierung für das kommende Fiskaljahr 2021/22 optimistischer geworden und hob ihre BIP-Prognose auf +4,0% (bisher: +3,4%) an. Hintergrund ist ein neues Konjunkturprogramm.

Nach dem stärksten Rückgang der Verbraucherpreise seit mehr als einem Jahrzehnt ist in Japan die Furcht vor einer Deflation zurückgekehrt. Die Lebenshaltungskosten lagen im November um 0,9% niedriger als im Vorjahr. Dies war der vierte Rückgang in Folge. Ein Teil des Preisrückgangs geht auf eine Rabattkampagne der Regierung für Inlandsreisen zurück.

Die Stimmung der Firmen in Deutschland hat sich im Dezember überraschend verbessert. Trotz des Lockdowns kletterte der Ifo-Geschäftsklimaindex auf 92,1 Punkte von 90,9 Zählern im Vormonat. Dabei wurden sowohl die aktuelle Lage als auch die Aussichten besser gesehen. "Zwar trifft der Lockdown einzelne Branchen hart", sagte Ifo-Präsident Fuest. "Die deutsche Wirtschaft insgesamt zeigt sich jedoch widerstandsfähig." Die Verschärfung des Lockdowns, der vor allem den stationären Einzelhandel im Weihnachtsgeschäft ausbremst, ist zu einem Gutteil noch nicht in den Umfragezahlen enthalten. Die nächsten Wochen drohen daher noch einmal schwierig zu werden, wir rechnen aber ab dem Frühjahr mit einer beschleunigten Erholung.

Rentenmarkt
Der überraschend gut ausgefallene Ifo-Geschäftsklimaindex für Dezember hat deutsche Bundesanleihen belastet. US-Staatsanleihen haben zum Wochenausklang ihre Anfangsgewinne nicht halten können und sind leicht ins Minus gerutscht.

Aktienmarkt
Am großen Verfallstermin an den Derivatebörsen, dem Hexensabbat, ging der deutsche Aktienmarkt uneinheitlich aus dem Handel. Die anfänglichen Kursgewinne nach den besser als erwarteten Ifo-Stimmungsdaten pulverisierten sich im DAX im Laufe des Tages. DAX -0,27%, MDAX +0,66%, TecDAX +1,04%.

Auch an der Wall Street blieb es aufgrund des Hexensabbats nicht ruhig. Bei diesem Verfallstermin von Optionen und Futures auf Aktien und Indizes versuchen Marktteilnehmer manchmal die Kurse auf jene Preise zu treiben, an denen sie an den Terminbörsen engagiert sind. Dow-0,4%; S&P500-0,4%; Nasdaq-0,1%. Nikkei-225 etwas leichter bei 26.714,42 Punkten.

Unternehmen
Philips übernimmt den US-Herzdiagnostikspezialisten BioTelemetry für insgesamt 2,8 Mrd. US-$. "Die Übernahme von BioTelemetry passt perfekt zu unserer Strategie, ein führender Anbieter von Lösungen für das Management der Patientenversorgung im Krankenhaus und zu Hause zu sein", sagte Philips-Chef van Houten. Das Angebot von 72 US-$ je BioTelemetry-Aktie, entspricht einem Aufschlag von 16,5% auf den Schlusskurs vom Donnerstag. Der Deal soll in Q1 2021 abgeschlossen werden.

Beim kanadischen Softwarehersteller Blackberry haben sich die Erlöse in Q3 um 18% auf 218 Mio. US-$ abgeschwächt. Sie lagen marginal unter den Prognosen der Experten. Blackberry rutschte tief in die roten Zahlen und verbuchte einen Nettoverlust von 127 Mio. US-$. Zur Begründung verwies das Unternehmen auf eine schwache Nachfrage nach Blackberrys Cybersicherheitsprodukten und der Autosoftware QNX, die unter anderem von Volkswagen, BMW und Ford genutzt wird.

FedEx hat in Q2 des Geschäftsjahres 2020/2021 den Gewinn sprunghaft gesteigert. Hintergrund seien Preiserhöhungen und der deutliche Anstieg der Auslieferungen von Online-Bestellungen gewesen, teilte der Deutsche Post-Konkurrent mit. Der Nettogewinn lag bei 1,3 Mrd. US-$ nach 660 Mio. US-$ im entsprechenden Zeitraum des vergangenen Jahres. Der Umsatz stieg um 19% auf 20,6 Mrd. US-$. Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten in Bezug auf die Corona-Pandemie gab der Konzern keinen Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr.

Devisen
Der Euro litt unter leichten Gewinnmitnahmen, da es bei den Brexit-Verhandlungen zuletzt nicht mehr vorwärts ging.

Öl / Gold
Die Ölpreise konnten das Vortagesniveau zwar nicht ganz halten, bewegten sich aber immer noch auf hohem Niveau. Nach drei Tagen mit deutlich anziehenden Notierung hat sich der Goldpreis am Freitag eine Verschnaufpause gegönnt.

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