Centogene: COVID-19 Tests bringen Umsatzsprung - Aktie gewinnt vorbörslich

Centogene hat am Mittwoch die Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Jahres vorgelegt. In der US-Vorbörse steigt der Aktienkurs des Unternehmens aktuell um fast 8 Prozent. Den Umsatz hat das Biotech-Unternehmen aus Rostock von 33,5 Millionen Euro auf 58,1 Millionen Euro gesteigert. Allein das dritte Quartal steuerte 36,3 Millionen Euro bei nach 11,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Grund für das explosive Umsatzwachstum sind die deutlich ausgeweiteten COVID-19 Testaktivitäten von Centogene. Man betreibt unter anderem an diversen Flughäfen wie dem in Frankfurt in Kooperation mit der Lufthansa Testzentren auf COVID-19 Infektionen.

Vor allem im August und September stiegen die Testzahlen deutlich, wie aus einer Präsentation von Centogene zu den Neunmonatszahlen hervor geht. „Im dritten Quartal konnten wir unsere Umsätze im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern, was darauf zurückzuführen ist, dass wir unsere Kernkompetenz im Bereich der präzisen medizinischen Diagnosen nutzen konnten, um schnell umzuschwenken und Lösungen für die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie anzubieten”, so Richard Stoffelen, Chief Financial Officer bei Centogene, zu den Quartals- und Neunmonatszahlen.

Steigende Kosten, unter anderem im Bereich Forschung und Entwicklung, haben allerdings für einen operativen Verlustanstieg auf Neunmonatsbasis von 13,8 Millionen Euro auf 23 Millionen Euro gesorgt. Unter dem Strich meldet Centogene einen Verlust von 24,7 Millionen Euro nach 15,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Je Centogene Aktie entspricht dies einem Neunmonatsverlust von 1,20 Euro gegenüber 0,99 Euro zuvor. Auf Quartalsbasis blieb das Minus konstant bei 0,27 Euro je Aktie. In der Neunmonatsbilanz weisen die Norddeutschen, deren Aktien an der NASDAQ und auch an heimischen Börsenplätzen notieren, einen Cash-Bestand von 28,7 Millionen Euro aus gegenüber 41,1 Millionen Euro per Ende 2019. Im operative Bereich liegt der Cashflow nach neun Monaten 2020 mit 19,7 Millionen Euro im Minus, vergleichen mit 3,5 Millionen Euro zum Vorjahreszeitpunkt.

Die Umsatzprognose für 2020 erhöht das Unternehmen zudem von 80 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro. Schon Mitte Oktober hatte man die Schätzung erhöht, zuvor wurde ein Umsatz zwischen 60 Millionen Euro und 65 Millionen Euro angepeilt.


Das Unternehmen sieht ein solides Fundament für das kommende Jahr: „Der positive finanzielle Beitrag aus den COVID-19-Tests wird es dem Unternehmen ermöglichen, strategische Investitionen zu tätigen, um seine führende Position im Bereich der seltenen Krankheiten weiter zu festigen. Auch die Anzahl der Pharma-Partnerschaftsgespräche hat seit Q2 2020 weiter zugenommen und positioniert Centogene für weitere Fortschritte in 2021”, heißt es in der Mitteilung der Gesellschaft am Mittwoch.