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Berichtssaison Q3 ähnelt sehr der des Vorquartals - Commerzbank Kolumne

12.11.2020 08:59 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Quartalszahlen: Nachdem 71% der Konzerne des Stoxx600 ihre Quartalsberichte vorgelegt haben, werden die Erwartungen um 14% übertroffen. Bild und Copyright: Myimagine / shutterstock.com.

Die aktuelle Berichtssaison zum dritten Quartal weist ein ähnliches Bild auf wie die vorherige Berichtsperiode. Wer erwartet hatte, dass sich die Analysten angesichts der bisherigen Erfahrungswerte besser auf die außerordentlichen Umstände der Pandemie eingestellt haben, sah sich in den meisten Fällen getäuscht. Insgesamt lagen die Konzerne des S&P 500 (nach-dem ca. 87% der Unternehmen ihre Zahlen präsentiert haben) mit ihren ausgewiesenen Gewinnen um knapp 17% über den Erwartungen. Gegenüber Vorjahresquartal wurden hingegen 6,5% eingebüßt. Die Umsätze lagen knapp 3% über den Prognosen und um 3% unter dem Ergebnis in Q3 2019. Vor allem Energie und Industrie wiesen die deutlichsten negativen Abweichungen zum Vorjahr auf, allerdings resultierten hier neben den Gebrauchsgütern die größten positiven Überraschungen. Insgesamt stellten sich erneut defensiven Sektoren eindeutig besser dar als zyklische.

In Europa sieht die Gewinnstatistik ähnlich aus. Nachdem 71% der Konzerne des Stoxx600 ihre Quartalsberichte vorgelegt haben, werden die Erwartungen um 14% übertroffen. Dagegen lagen die Gewinne in dieser Region sogar ca. 19% unter dem Vorjahresergebnis. Hier gibt es mit IT nur eine Branche, die ihre Gewinne gegenüber 2019 steigern konnte. Auch wenn die langsam auslaufende Berichtssaison angesichts der zentralen Themen Neuinfektionswelle (und aktuell der bevorstehenden Zulassung eines Impfstoffs) sowie US-Wahlen deutlich in den Hintergrund gerückt ist, so gab es doch bei einigen Quartalsvorlagen auf Einzelwertebene markante Kursreaktionen. Dabei wurden positive Überraschungen (die angesichts der nach wie vor zu pessimistischen Prognosen eher an der Tagesordnung waren) vergleichsweise wenig goutiert, während negative Abweichungen hingegen deutlich abgestraft wurden.

Anleihen

Großbritannien: Reales BIP (Q3), 08:00 Uhr
Euroraum: Industrieproduktion (Sep.), 11:00 Uhr
USA: Verbraucherpreise (Okt.), 14:30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr

Der Wahlausgang in den USA und die positive Meldung zu einer Studie für einen Corona-Impfstoff hat die Stimmung an den Märkten in dieser Woche beflügelt. Die Renditen der Bundesanleihen stiegen kräftig an. Seit Montag erhöhte sich die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen um gut 15 Bp., die 2-jähriger um 8 Bp. Gestern trübte sich die Stimmung wieder etwas ein. Corona kam wieder in den Fokus. In den USA steigt die Zahl der Infektionen und es droht eine Überlastung des Gesundheitssystems. Im Euroraum zeichnet sich dagegen eine Stabilisierung ab. In Frankreich und den Niederlanden gehen die Infektionen sogar zurück, in anderen stiegen sie jedoch weiter an. Die Staatsanleiherenditen gingen gestern im Tagesverlauf wieder zurück. Der Euro gab deutlich nach und sank auf 1,1750 US-Dollar. In den USA wurden wegen eines Feiertages keine Anleihen gehandelt. Die EZB hat die Lockerungsfantasie gestern wieder angefacht. EZB-Chefin Lagarde sagte bei der Eröffnung des Notenbanksymposiums von Sintra, das in diesem Jahr virtuell stattfindet, dass die EZB auch weiterhin alles tun wird, um die Wirtschaft vor den Auswirkungen der Copronapandemie zu schützen. Die EU hat am Dienstag den Grundstein für den EU-Wiederaufbaufonds gelegt, indem sie sich auf den siebenjährigen Finanzrahmen in Höhe von 1,074 Bio. Euro einigte. Der EU-Wiederaufbaufonds soll ein Volumen von 750 Mrd. Euro haben. 360 Mrd. Euro sollen als Kredit vergeben werden, 390 Mrd. Euro als Zuschüsse. Bei den Brexitverhandlungen scheint eine Einigung in dieser Woche unwahrscheinlich. Die Verhandlungen sollen nächste Woche über die informelle Frist am Wochenende hinaus verlängert werden.

Aktien

Dt. Telekom, Merck KGaA, RWE: Ergebnis Q3
Siemens, Jahreszahlen
Aareal Bank, Bilfinger, Fielmann, Ergebnis Q3
HHLA, K+S, Krones: Ergebnis Q3
Zurich Ins. Group, Neunmonatszahlen
Cisco, Walt Disney, Quartalszahlen (Q1/Q4)

Nach dem Kursfeuerwerk zum Wochenstart, der von gestiegenen Impfstoffhoffnungen getrieben war, lassen es die Anleger an den europäischen Aktienmärkten nun wieder etwas ruhiger angehen. Dass der Trend trotzdem weiterhin positiv bleibt, lag auch an Aussagen der EZB-Präsidentin Lagarde, die betonte, dass die Notenbank „weiterhin Lücken füllen werde“, bis die Covid-19-Impfungen weit fortgeschritten sind. Bei Einzeltiteln stand auch weiterhin die laufende Berichtssaison im Fokus. So verbuchten die Aktien des Versorgers E.ON (+1,1%) nach sehr soliden Zahlen Kursgewinne. Noch deutlicher nach oben ging es bei den Titeln des zweiten großen Branchenmitglieds im deutschen Leitindex, RWE (+4,7%). An der Indexspitze standen indes die beiden Immobilienaktien Deutsche Wohnen und Vonovia (jeweils +5,2%). Die Titel von Continental (-0,8%) hingegen weiteten nach detaillierten Zahlen zum abgelaufenen Quartal und Aussagen über höhere Sonderbelastungen ihre Vortagesverluste weiter aus. Im EuroStoxx 600 konnten vor allem die genannten defensiven Branchen Versorger (+2,5%) und Immobilienaktien (+2,1%) zulegen, während Banken (-1,0%) und Versicherer (+1,2%) einen kleinen Teil ihrer bisherigen Wochengewinne abgaben. Angesichts eines feiertagsbedingt eingeschränkten Handels in den USA trat der der Leitindex Dow Jones auf der Stelle. Dagegen konnte sich der technologielastige Nasdaq 100 deutlich von den zuletzt erlebten Abschlägen erholen. Die asiatischen Börsen tendieren heute Morgen uneinheitlich, aber kaum verändert. Die europäischen Märkte werden in der Eröffnung etwas schwächer erwartet.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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