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Chinesische Festlandbörsen weiterhin mit Outperformance - Commerzbank Kolumne

02.10.2020 09:21 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

China: Eine wieder dynamischer wachsende Volkswirtschaft, steigende Gewinne in der Industrie, eine lockere Geld- und Fiskalpolitik sowie ein Mangel an Anlagealternativen waren offenbar gute Gründe für viele Kleininvestoren, an den Aktienmarkt zurückzukehren. Bild und Copyright: zhu difeng / shutterstock.com.

Einige Anleger reiben sich nach neun aufregenden Börsenmonaten bestimmt verwundert die Augen. Der Leitindex (CSI 300) des Landes, in dem das Coronavirus im Dezember 2019 vermutlich seinen Ursprung hatte und sich sehr schnell weltweit verbreitete, legte in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres (per 30. September) um 12% zu. Neben dem US-Technologieindex Nasdaq Composite (+23% seit Anfang 2020) gehören chinesische A-Aktien, die wir am 3. Januar 2020 von Neutral auf Übergewichten gestuft hatten, somit zu den besten Performancebringern in diesem Jahr. Selbst der sehr breit gefächerte Schanghai A-Index, der 1.448 Titel umfasst, gewann seither fast 6%; der Dax verlor rund 4%. Eine wieder dynamischer wachsende Volkswirtschaft, steigende Gewinne in der Industrie, eine lockere Geld- und Fiskalpolitik sowie ein Mangel an Anlagealternativen (nachdem die Immobilienpreise in China in den vergangenen Jahren schon sehr stark gestiegen sind) waren offenbar gute Gründe für viele Kleininvestoren, an den Aktienmarkt zurückzukehren. Nach den überraschend starken Kursgewinnen setzte dann von Mitte Juli 2020 bis Ende September 2020 eine Seitwärtspendelbewegung ein. Gewinnmitnahmen wurden neben dem vielleicht zu schnellen und kräftigen Kursanstieg auch durch die sich verschärfenden Spannungen zwischen China und den USA sowie durch eine wieder steigende Zahl von Neuinfektionen mit Covid 19 in vielen Ländern der Welt ausgelöst. Die chinesische Konjunktur entwickelt sich weiter relativ gut. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg im September 2020 von 51 auf 51,5 Punkte (Dienstleistungssektor: von 55,2 auf 55,9 Punkte). Getragen wird die Erholung auch von einer sich verbessernden Auslandnachfrage. Wir bestätigen vor diesem Hintergrund unser Votum (Übergewichten) für den Aktienmarkt in China (A-Aktien) und für die H-Aktien in Hongkong.

Anleihen

Euroraum: Inflationsrate (Sep.), 11:00 Uhr
USA: Arbeitsmarktbericht (Sep.), 14:30 Uhr
USA: Auftragseingänge (Aug.), 16:00 Uhr

Die Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum für das verarbeitende Gewerbe fielen im September fast unverändert zur Erstschätzung aus. In Italien (53,2 nach 53,1 Punkten) und Spanien (50,8 nach 49,9 Punkten) stiegen sie minimal ggü. Vormonat an. Bei beiden Ländern gibt es keine Vorabschätzungen. Der Index für den Euroraum blieb bei 53,7 Punkte (August: 51,7 Punkte) und weist auf eine Erholung in der Industrie hin. Es ist der höchste Wert seit zwei Jahren. Die Renditen von Bundesanleihen stiegen gestern bis zum Nachmittag leicht an. Der Euro erholte sich weiter und überwand kurzzeitig die Marke von 1,1760 US-Dollar. In den USA stiegen die Renditen zwischenzeitlich etwas deutlicher an. Grund war die Hoffnung auf eine Einigung der Demokraten und Republikaner auf ein Konjunkturpaket in Höhe von 2,2 Bio. US-Dollar. Nachdem es vom Repräsentantenhaus genehmigt wurde, muss es noch durch den Senat, in dem die Republikaner die Mehrheit haben. Sie bestehen auf ein kleineres Paket in Höhe von 1,6 Bio. US-Dollar. Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe ging zwar leicht von 56,0 auf 55,4 Punkte von zurück, tendiert damit aber weiterhin auf einem hohen Niveau. In der Woche zum 26. September meldeten sich erneut 837.000 Amerikaner arbeitslos, nur 36.000 weniger als in der Vorwoche, allerdings wurden mehr erwartet. Heute kommt der US-Arbeitsmarktbericht für September. Die EU-Kommission leitete gestern rechtliche Schritte ggü. Großbritannien wegen der Verletzung des EU-Austrittsvertrages ein. Das britische Pfund schwächte sich kurzzeitig ab und blieb gestern sehr volatil. Beim Thema Subventionen ist man bei den Verhandlungen wohl vorangekommen, weiterhin gibt es aber noch genügend Streitpunkte.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Handelstag zumeist mit leichten Aufschlägen. Die größten Kursgewinne verzeichneten dabei die Leitindizes in der Schweiz und in Holland mit einem Plus von 0,5%. Der Leitindex in Österreich büßte als Tagesverlierer rund 0,9% und gehört mit einem Verlust von 34,4% seit Jahresbeginn weiterhin zu den schwächsten Indizes weltweit. Das grundsätzlich fragile und schwierige Bild an den Börsen bleibt weiter bestehen. Wieder steigende Covid-19-Neuinfektionszahlen in manchen Ländern dämpfen die Kauflust der Investoren ebenso wie die Unsicherheiten in Bezug auf die US-Wahlen im November 2020, die vertrackten Brexit-Verhandlungen sowie wachsende geopolitische Risiken. Der Dax verlor in diesem Umfeld 0,2%, wobei ein Großteil des Minus auf den Absturz der Bayer-Aktie in Höhe von 13,1% u.a. infolge einer Gewinnwarnung zurückzuführen ist. Die Aktie von Infineon stieg dagegen um 7,6%, nachdem der Konkurrent STMicro starke Zahlen vorgelegt und den Umsatzausblick angehoben hat. Die VolkswagenAktie (-2,3%) notierte ex-Dividende. Andere Autowerte wie Daimler (+1,5%) oder BMW (+1,1%) waren gesucht. Auf europäischer Sektorenebene waren v.a. Einzelhandelswerte gefragt, die im Schnitt um 2,5% zulegten. Am Ende der Performancerangliste fanden sich Telekommunikationstitel mit durchschnittlichen Verlusten von 0,7%. Die US-Börsen tendierten freundlicher. Der Dow Jones-Index gewann 0,1%. Das Präsidentenehepaar wurde positiv auf Covid-19 getestet; Trump wird sich wohl in Quarantäne begeben müssen. Auf Sektorenebene waren v.a. Immobilienwerte gesucht, die im Schnitt um 1,6% zulegten, während Energietitel als Tagesverlierer im Schnitt rd. 3,1% einbüßten. Die Leitindizes in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich. Der Nikkei 225-Index verlor nach der gestrigen Handelspanne rund 0,7%. Der breitgefasste Topix-Index büßte sogar 1% ein.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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