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E.On, Wirecard & Co. stehen mit Zahlen im Fokus, Corona bleibt aber trendbestimmend - Börse München Kolumne

11.05.2020 10:12 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Börsen-Chef Robert Ertl: „Zwar stehen einige, wenn auch wenige, potenziell marktbewegende Veröffentlichungen auf der Agenda. Allerdings hat die vergangene Woche gezeigt, dass teilweise selbst desaströse Wirtschaftszahlen an den Aktienmärkten ohne anhaltende Folgen blieben.” Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Optimisten setzen sich durch: Die deutschen Aktienmärkte haben in der vergangenen Woche nach teils heftigem Auf und Ab erneut Gewinne verzeichnet. Zeitweise gedrückt wurde die Stimmung zu Wochenbeginn und -mitte durch Sorgen um die Folgen der Corona-Krise sowie die wiederaufgekommene Angst vor einem Wiederaufflammen des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Zudem belasteten äußerst schwache Konjunkturdaten aus den USA und der Eurozone. Auf der anderen Seite richteten viele Anleger ihre Hoffnungen auf eine beginnende Rücknahme der Anti-Corona-Maßnahmen und eine schrittweise Rückkehr zur Normalität. Zu Ende der Handelswoche trugen dann Aussagen aus den USA und China, an den Teilvereinbarungen im Handelskonflikt festhalten zu wollen, zum Optimismus an den Märkten bei.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) legte im Wochenvergleich um 0,4 Prozent auf 10.904,48 Punkte zu. Der MDax kletterte um 4,0 Prozent auf 23.965,21 Zähler. Einige Indexwerte verzeichneten im Wochenverlauf neue Rekordhochs, darunter die Titel von Zalando. Der Online-Modehändler überzeugte mit seiner Umsatzprognose, das Unternehmen gilt als einer der Gewinner der Corona-Krise. Der TecDax gewann im Wochenvergleich 4,5 Prozent auf 2.982,99 Punkte. Der m:access All-Share gab dagegen 0,2 Prozent auf 2.393,08 Zähler ab.

Die deutschen Anleihemärkte haben in der vergangenen Woche keine einheitliche Tendenz erkennen lassen. Zeitweise profitierten die Kurse der Bundespapiere von sehr schwachen Wirtschaftsdaten, anschließend ging es aber auch wieder deutlich bergab. Belastend wirkte sich hier nach Einschätzung von Marktteilnehmern unter anderem das derzeit hohe Angebot an neuen Staatsanleihen aus. Für Verunsicherung sorgte die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, dass die Wertpapierkäufe der Europäischen Zentralbank in Teilen rechtswidrig seien. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe zog im Wochenvergleich von -0,59 auf -0,54 Prozent an. Die Umlaufrendite sank dagegen von -0,50 auf -0,55 Prozent.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche deutlich zugelegt. Damit trotzten die Anleger den teils sehr schwachen Wirtschaftsdaten wie den US-Arbeitsmarktdaten, hier war offenbar bereits einiges durch die zurückliegenden Ausverkäufe eingepreist. Der Dow-Jones-Index stieg im Wochenvergleich um 2,6 Prozent auf 24.331,32 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index rückte um 3,5 Prozent vor auf 2.929,80 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index sprang um 5,8 Prozent auf 9.220,35 Punkte.

Ausblick

Auch wenn sich die kräftige Kurserholung an den deutschen Aktienbörsen in der vergangenen Woche fortgesetzt hat, geben sich etliche professionelle Beobachter zurückhaltend, was die weitere Entwicklung betrifft. Dabei heißt es zum einen, dass viele Anleger angesichts der bereits eingetroffenen und vor allem der noch zu erwartenden Auswirkungen der Corona-Pandemie zu rasch zur Tagesordnung zurückkehrten. Zudem rechnen etliche Marktteilnehmer mit einem Stimmungsumschwung für den Fall, dass die Erwartungen an die Lockerungsschritte nicht erfüllt würden oder es wieder zu steigenden Infiziertenraten komme. Daneben sehen viele Analysten das Thema Handelsstreit zwischen den USA und China trotz der jüngsten Versicherungen mittelfristig noch nicht vom Tisch.

Allerdings gibt es auch optimistisch gestimmte Beobachter, die sich in den kommenden Tagen zumindest einen langsamen Kursanstieg vorstellen können. Auch hier kommt es aber natürlich auf die Nachrichtenlage zur Corona-Krise an.

Inwiefern in der aktuellen Woche Konjunkturdaten größeren Einfluss auf die Börsen haben werden, bleibt abzuwarten. Zwar stehen einige, wenn auch wenige, potenziell marktbewegende Veröffentlichungen auf der Agenda, darunter die Industrieproduktion in Deutschland, den USA sowie in China, die US-Einzelhandelsumsätze und das US-Verbrauchervertrauen. Allerdings hat die vergangene Woche gezeigt, dass teilweise selbst desaströse Wirtschaftszahlen an den Aktienmärkten ohne anhaltende Folgen blieben.

Zumindest bei einzelnen Titeln etwas bewegen könnte der Fortgang der Berichtssaison. In den kommenden Tagen legt eine Vielzahl von Unternehmen Zahlen vor, darunter auch etliche Dax-Werte. So öffnet beispielsweise die Allianz ihre Bücher, zudem unter anderen Eon, RWE und Wirecard. Wie derzeit üblich dürfte bei den meisten Veröffentlichungen der Ausblick angesichts der Pandemie – beziehungsweise ob es einen solchen gibt – im Fokus der Anleger stehen, bei Wirecard daneben sicherlich auch der Umbau des Vorstands.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Dienstag, 12.05.: Großhandelspreise in Deutschland; Verbraucherpreise in den USA; Verbraucherpreise in China
Mittwoch, 13.05.: Industrieproduktion in der Eurozone; Erzeugerpreise in den USA
Donnerstag, 14.05.: Verbraucherpreise in Deutschland; Industrieproduktion in China
Freitag, 15.05.: Bruttoinlandsprodukt Deutschlands; Bruttoinlandsprodukt der Eurozone; Handelsbilanz der Eurozone; Einzelhandelsumsätze in den USA; US-Verbrauchervertrauen der Universität Michigan; Industrieproduktion in den USA

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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