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China-Spekulationen um das Corona-Virus beschäftigen die Aktienmärkte - Börse München Kolumne

04.05.2020 10:12 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Börsen-Vorstand Robert Ertl: „Nach den spürbaren Kursgewinnen der Vorwoche rechnet das Gros der Analysten nun erst einmal mit einer Seitwärtsbewegung an den deutschen Aktienbörsen, wobei die Volatilität hoch bleiben dürfte.” Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Hoffen auf Rückkehr zur Normalität: Die deutschen Aktienmärkte haben in der vergangenen, verkürzten Handelswoche trotz eines schwachen Ausklangs überwiegend deutlich zugelegt. Über weite Strecken zeigten sich die Anleger in Kauflaune, was vor allem auf Hoffnungen auf Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen und eine langsame Rückkehr zur Normalität zurückzuführen war. Zudem wurden Meldungen über erste Zwischenerfolge bei der Suche nach einem Wirkstoff gegen das Virus ebenso positiv aufgenommen wie einzelne Zahlen im Rahmen der Berichtssaison. Nach drei erfolgreichen Handelstagen ging es am Donnerstag allerdings wieder erheblich bergab mit den Kursen. Dies lag einerseits an Gewinnmitnahmen vor dem verlängerten Wochenende, andererseits an warnenden Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) hinsichtlich der prognostizierten zurückgehenden Wirtschaftsleistung in der Eurozone in diesem Jahr.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) gewann im Wochenvergleich 5,1 Prozent auf 10.336,09 10.861,64 Punkte. Noch kräftiger, nämlich um knapp 20 Prozent auf Wochensicht, kletterten die Titel des Indexwerts Deutsche Bank. Die Bank hatte mit ihren Quartalszahlen positiv überrascht. Dagegen sackte der Kurs von Wirecard gegen den Trend erheblich ab. Die Anleger reagierten enttäuscht auf die Vorlage der Ergebnisse der KPMG-Sonderprüfung der Bilanz des Zahlungsdienstleisters. Der MDax stieg im Wochenvergleich um 3,6 Prozent auf 23.043,70 Zähler. Der TecDax gab dagegen 1,1 Prozent ab auf 2.854,65 Punkte. Der m:access All-Share schließlich verbesserte sich um 1,8 Prozent auf 2.398,62 Zähler.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche spürbar angezogen. Zum einen ließ eine Reihe von sehr schwachen Konjunkturdaten aus dem Euroraum die Anleger zu den als sicher geltenden Bundespapieren greifen. Zum anderen sorgte die weitere Lockerung der Geldpolitik durch die EZB für Auftrieb. Zuvor hatte bereits die US-Notenbank im Zuge des Kampfs gegen die Folgen der Corona-Pandemie den Rahmen ihres Kreditprogramms erweitert. Im Wochenvergleich fiel die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe von -0,48 auf -0,59 Prozent. Die Umlaufrendite ging von -0,46 auf -0,50 Prozent zurück.

An den US-Aktienbörsen, an denen auch am 1. Mai gehandelt wurde, ist die Bilanz der vergangenen Handelswoche leicht negativ ausgefallen. Hier belasteten zu Ende der Woche Befürchtungen eines Wiederaufflammens des Konflikts zwischen den USA und China; US-Präsident Donald Trump hatte erklärt, er habe Hinweise, dass die Corona-Pandemie ihren Ursprung in einem chinesischen Forschungslabor habe. Der Dow-Jones-Index ging im Wochenvergleich um 0,2 Prozent auf 23.723,69 Punkte zurück. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank ebenfalls um 0,2 Prozent auf 2.830,71 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index reduzierte sich um 0,8 Prozent auf 8.718,18 Punkte.

Ausblick

Nach den spürbaren Kursgewinnen der Vorwoche rechnet das Gros der Analysten nun erst einmal mit einer Seitwärtsbewegung an den deutschen Aktienbörsen, wobei die Volatilität hoch bleiben dürfte. Wohin es in den kommenden Tagen letztlich gehen wird, dürfte einerseits natürlich stark von den Neuigkeiten zur Corona-Pandemie, also der Zahl der Neuinfektionen etc., abhängen. Auch die Frage, wann welche Anti-Corona-Maßnahmen gelockert werden und es einen Schritt weiter zurück in die Normalität gehen wird, dürfte eine wichtige Rolle an den Märkten spielen. Und die Spekulationen, inwieweit China eine Verantwortung für die Corona-Ausbreitung trägt, dürften die Marktteilnehmer ebenfalls beschäftigen.

Zum anderen könnten auch die anstehenden Konjunkturdaten, und damit der Blick auf die Folgen der Virus-Krise, die Stimmung der Anleger beeinflussen, wenngleich dies in der vergangenen Woche nur sehr eingeschränkt der Fall war. Zu den wichtigsten Veröffentlichungen der kommenden Tage zählen die Auftragseingänge in der Industrie und die Industrieproduktion in Deutschland sowie aus den USA zuvorderst die Arbeitsmarktzahlen. Diese werden die jüngsten desaströsen wöchentlichen Daten bündeln und nach Ansicht aller Beobachter düster ausfallen.

Auch von Seiten der Unternehmen kommt neues Zahlenmaterial, die Berichtssaison ist am Laufen. Hierzulande legen aus der ersten Börsenreihe unter anderem BMW, Fresenius, Münchener Rück, Siemens und Vonovia Ergebnisse vor. Inwieweit Ausblicke und Prognosen geliefert werden, dürfte die Anleger dabei besonders interessieren. Zudem dürften die Investoren auf die weitere Entwicklung bei Lufthansa achten, hier gehen die Verhandlungen der schwer angeschlagenen Fluglinie über Staatshilfen weiter.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 04.05.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Werkaufträge in den USA; Caixin Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe in China
Dienstag, 05.05.: Erzeugerpreise in der Eurozone; Wirtschaftsprognose der Europäischen Kommission; Markit PMI Gesamtindex (USA)
Mittwoch, 06.05.: Werksaufträge in Deutschland; Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; ADP-Arbeitsmarktbericht (USA)
Donnerstag, 07.05.: Industrieproduktion in Deutschland; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of England; Arbeitsproduktivität in den USA; Verbraucherkredite in den USA; Caixin Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe in China
Freitag, 08.05.: Handelsbilanz Deutschlands; US-Arbeitsmarktbericht

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Lesen Sie mehr zum Thema DAX - Aktienindex im Bericht vom 04.05.2020

DAX mit deutlichem Minus zum Wochenstart: Desaströse Konjunkturdaten - Donner & Reuschel Kolumne

„Es ist sehr fraglich, ob dieser Anstieg über 11.032 nachhaltig sein wird“… So lautete die chart- und markttechnische D&R-Prognose an dieser Stelle am Donnerstag letzter Woche. Der deutsche Leitindex legte zwar eine fulminante Handelswoche hin, konnte diesen kurzfristigen Run aber nicht behaupten. Die Bullen-Falle schlug zu. Es deutet weiterhin viel auf eine übergeordnete langgezogene W-Formation hin. Dieses Muster kennen wir bereits aus den Jahren 2008/2009 als Folge der Finanzmarktkrise.

Der DAX 30 wird vorbörslich bei 10.420 taxiert. Die letzte Woche oftmals thematisierte kurzfristige „Kaufpanik“ erfolgte analog zur ebenso thematisierten „Bärenmarkt-Rally“. Viele Investoren, die bei Kursen unter 9.000 den Einstieg nicht gewagt hatten, wollten noch auf den schon losdampfenden Zug aufspringen. Dies führte zu den kurzfristig erfolgten steigenden Notierungen. Allerdings auch zu einer ungesunden und überkauften „Bärenmarkt-Rally“. Es sieht nach wie vor ... diese News weiterlesen!

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