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Deutsche Aufträge und Produktion erst im März stärker rückläufig - Commerzbank Kolumne

07.04.2020 09:35 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Avigator Fortuner / shutterstock.com.

Anders als erwartet haben sich Auftragseingänge (-1,4% M/M) und Industrieproduktion (+0,3% M/M) in Deutschland im Februar ganz gut gehalten. Man fürchtete größere Beeinträchtigungen wegen des damaligen „Shut-downs“ in China. Ohne den sonstigen Fahrzeugbau stiegen die Aufträge sogar um 0,8% M/M an. Wie der Ifo-Index andeutet, dürfte es im März zu einem kräftigen Einbruch kommen. Noch schwerer als die Produktion, dürfte es den Dienstleistungsbereich getroffen haben. Der Rückgang des realen BIP wird aber erst im 2. Quartal voll zum Tragen kommen. Nach minus 4% Q/Q im ersten Quartal rechnen wir im zweiten mit minus 8% Q/Q.

Anleihen

Deutschland: Industrieproduktion (März), 8:00 Uhr

Die Rentenmärkte starteten in die neue Woche überwiegend mit leichten Kursverlusten. Die vielfältigen staatlichen Unterstützungsprogramme, die verabschiedet wurden, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie einzudämmen, bedeuten eine massive Ausweitung der Staatsverschuldung. Das drückt auf die Kurse. Wie holprig die Umsetzung von konkreten Maßnahmen sein kann, zeigte sich jüngst in Deutschland: Beim KfW-Kreditprogramm für Mittelständler, die in der Coronakrise in Not geraten sind, zögerten viele Hausbanken, über die diese Kredite abgewickelt werden, mit der Auszahlung. Denn bisher übernimmt der Bund je nach Größe des Kredits nur 80% oder 90% der möglichen Ausfälle. Die Bundesregierung sagte nun gestern zu, das Risiko für bestimmte Kredite komplett zu übernehmen und damit die Hausbanken zu entlasten. Von besonderer Bedeutung dürfte das heutige Treffen der Finanzminister der Eurogruppe sein. Seit Tagen wird über eine Vergemeinschaftung von Schulden debattiert. Viele südliche Euroraumländer fordern sogenannte „Corona-Anleihen“. Gegner einer Vergemeinschaftung führen an, dass gemeinsame Anleihen Anreize zu unsolidem Wirtschaften schaffen. Sie verführen Länder zu kostspieligen finanziellen Entscheidungen, weil sie die Konsequenzen in Form einer schlechteren Bonität nicht mehr alleine tragen müssen. Der Druck, politische Reformen anzugehen, die meist mit finanziellen Einsparungen einhergehen und damit bei Wählern als unpopulär gelten, verschwindet. Die jüngsten Februardaten in Deutschland bei den Auftragseingängen in der deutschen Industrie (-1,4% M/M, erwartet -2,5%) und zur Industrieproduktion (+0,3% M/M, erwartet -0,8%) überraschten zwar positiv, für März sind jedoch deutliche Einbrüche vorgezeichnet (siehe „Im Blickpunkt“).

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Gestern wehte eine dynamische Aufbruchsstimmung an den Aktienmärkten. Übers Wochenende hatten sich Hoffnungen breitgemacht, dass in Europa der Zenit der Corona-Pandemie womöglich erreicht oder gar überschritten ist. Norwegen und Österreich machten zudem mit einem Zeitplan konkrete Hoffnung für Lockerung der rigiden Beschränkungen und haben damit neue Perspektiven geöffnet. So waren es denn auch vor allem die stark gedrückten Zykliker und Verlierer der letzten Wochen, die die machtvolle Erholungsbewegung anführten. Dagegen stagnierten die zuletzt relativ starken „CoronaStories“ oder defensiven Sektoren. Der DAX legte um 5,8% zu und etablierte sich über 10.000, der Euro Stoxx 50 legte um 5% zu. Der britische FTSE blieb mit 3,1% noch etwas vorsichtiger. Bester Sektor war der zyklische Konsum, im Wesentlichen die Autohersteller mit +6,3%. Auch Industrie und Finanzwerte legten knapp 5% zu. Im DAX schnellten VW mit 14% und mit je 11% Daimler, MTU und Continental an die Spitze. Kein Dax-Titel lag im Minus. Einer der Gewinner der letzten Wochen, Teamviewer gab 4,5% ab. In den USA gab es einen noch rasanteren Anstieg mit der Hoffnung auf eine baldige Besserung der Epidemie auch dort. Dow Jones, S&P500 und Nasdaq legten über 7% zu. Grundstoffe, Versorger, Industrie und Finanzwerte waren die Taktgeber. Spektakulär die Erholungen von Boeing (+18%), Amex (+13,7%) und Visa (+11,6%). Carnival (+20%) stieg nach Bekanntwerden eines Einstiegs saudischer Investoren. Die asiatischen Aktienmärkte tendieren freundlich. In Japan und Korea werden Gewinne um 2% verzeichnet, während Die chinesischen Festlandsbörsen und Hong Kong um 1% zulegen können. Um 5% steigen die Märkte in Indien und Thailand. In Europa stehen nach weiter fallenden Neuinfiziertenzahlen die Zeichen ebenfalls Richtung weitere Zuwächse.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


Lesen Sie mehr zum Thema DAX - Aktienindex im Bericht vom 07.04.2020

Deutschland: Industrieproduktion – gute Wachstumsernte für die Dürrezeit - VP Bank Kolumne

Die Industrieproduktion steigt im Februar um 0.3 % gegenüber dem Vormonat. Das Zahlenmaterial für den Februar mag in Anbetracht der aktuellen Situation wie kalter Kaffee anmuten, allerdings gibt uns die Industrieproduktion einen wichtigen Anhaltspunkt, wie stark das erste Quartal von den wirtschaftlichen Folgen des Corona-Virus betroffen ist. Je besser die Wachstumsernte in der Vor-Corona-Zeit ausfällt, desto mehr kann die Dürrezeit kompensiert werden. Dabei gilt: Die Zunahme im Februar addiert sich zu einem satten Zuwachs im Januar. Der Wachstumseinbruch im ersten Quartal wird deshalb nicht unter die Rubrik „monströs“ fallen. Die volle Breitseite des Corona-Virus bekommt das volkswirtschaftliche Zahlenmaterial dann im zweiten Quartal ab.

In den Industrienationen und in vielen Schwellenländern werden die Wachstumszahlen im zweiten Quartal zu einem Armageddon. Es ist aber nicht entscheidend, wie stark der Wachstumseinbruch ausfallen wird - entscheidend ist, wie schnell aus ... diese News weiterlesen!

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