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Unternehmen räumen Coronavirus hohen Stellenwert in der Finanzkommunikation ein - begrenzte wirtschaftliche Auswirkungen

09.03.2020 11:18 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Unternehmensvertreter schätzen die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen in den meisten Branchen als sehr begrenzt ein. 37 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten negative Auswirkungen auf das Branchenwachstum im Jahr 2020. Bild und Copyright: MaxxiGo / shutterstock.com.

Mittelfristig erwarten Unternehmen kaum Einfluss auf die Ertragslage ihrer Unternehmen, während 30 Prozent für 2020 negative Folgen befürchten | Drei von vier Unternehmen haben bereits eine Kommunikationsstrategie zum Thema Coronavirus entwickelt oder erstellen sie zurzeit | Unternehmen geben der Kommunikation zum Coronavirus einen hohen Stellenwert, bei 84 Prozent ist der Vorstand direkt eingebunden | Der Coronavirus hat für 70 Prozent der Befragten Relavanz in der aktuellen Finanzberichterstattung | Unternehmen kommunizieren zurückhaltend zum Coronavirus, fast 60 Prozent haben das Thema noch nicht öffentlich adressiert

Der Coronavirus hat in der Finanzkommunikation von börsennotierten Unternehmen einen hohen Stellenwert. Dabei werden nur begrenzten wirtschaftliche Auswirkungen erwartet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Blitzumfrage der Hamburger Agentur für Finanz- und Unternehmenskommunikation Kirchhoff Consult AG. Bei der Umfrage wurden Unternehmensvertreter börsennotierter Unternehmen vom 3. bis zum 5. März 2020 zu ihren Einschätzungen der Auswirkungen des Coronavirus auf die Kapitalmarktkommunikation befragt. An der Umfrage namen nahmen 46 deutsche börsennotierte Gesellschaften teil und es waren 29 Unternehmen aus den Indizes DAX, MDAX oder SDAX vertreten.Klaus Rainer Kirchhoff, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Kirchhoff Consult AG: „Kaum ein Thema der vergangenen Jahre hat die Finanzkommunikation so stark dominiert wie der Coronavirus. Die Unkalkulierbarkeit der Entwicklung und ihrer Auswirkungen sorgen an den Kapitalmärkten für hohe Unsicherheit. Unsere Umfrage verdeutlicht die Relevanz des Themas für börsennotierte Unternehmen. Es ist erfreulich zu beobachten, dass sich die große Mehrheit der Unternehmen auch kommunikativ auf diese Herausforderung vorbereiten.”

30 Prozent erwarten negative Auswirkungen auf die Ertragslage in 2020
Die Unternehmensvertreter schätzen die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen in den meisten Branchen als sehr begrenzt ein. 37 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten negative Auswirkungen auf das Branchenwachstum im Jahr 2020. Besonders betroffen sind der Automobil- und Tourismusbereich. Mittelfristig schätzen lediglich 7 Prozent der Befragten die Auswirkungen auf ihr Branchenumfeld negativ ein.

Negative Auswirkungen auf die Ertragslage im aktuellen Geschäftsjahr erwarten 30 Prozent der Teilnehmer, während rund zwei Drittel davon ausgehen, dass es keine wesentlichen Auswirkungen gibt. Auch hier schätzen Unternehmen aus den Bereichen Automobil und Tourismus die Lage deutlich kritischer ein als Teilnehmer aus anderen Branchen. Mittelfristig wird die Lage optimistischer eingeschätzt. 85 Prozent der Teilnehmer erwarten keine Auswirkungen auf die Ertragslage in den nächsten drei Jahren.

Kommunikation zum Coronavirus ist überwiegend Chefsache
Trotz der Erwartungshaltung, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen durch den Coronavirus mittelfristig eher gering bleiben, wird der Kommunikation ein hoher Stellenwert eingeräumt. Etwa drei Viertel der Unternehmen haben bereits eine Kommunikationsstrategie entwickelt oder waren zum Zeitpunkt der Umfrage dabei. Bei 84 Prozent der Unternehmen ist der Vorstand direkt in die Abstimmungsprozesse zur Kommunikation zum Coronavirus involviert.

In der öffentlichen Kommunikation haben die Unternehmen bislang überwiegend defensiv agiert. 59 Prozent der Unternehmen geben an, noch in keiner Publikation das Coronavirus thematisiert zu haben. Dennoch erachten es 70 Prozent der Befragten als relevant für die Berichterstattung im Rahmen ihrer Geschäftsberichte. Der scheinbare Widerspruch ergibt sich durch die laufende Berichtssaison, in der viele Unternehmen ihre Geschäftsberichte noch nicht veröffentlicht haben. In den Berichten könnte das Thema insbesondere in den Abschnitten zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (54 Prozent), zum Risikobericht (41 Prozent) und zur Prognose (37 Prozent) Erwähnung finden.

Auch von „außen” wird die Thematik Coronavirus von zahlreichen Stakeholdern an die Unternehmen herangetragen. 80 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits Anfragen erhalten. Am aktivsten sind Analysten, die bereits an 59 Prozent der Unternehmen Anfragen gestellt haben, gefolgt von Journalisten und institutionellen Investoren mit jeweils 56 Prozent.Jens Hecht, Vorstand der Kirchhoff Consult AG: „Die Auswirkungen sind von Branche zu Branche und von Unternehmen zu Unternehmen sehr verschieden. Das macht die Lage sehr komplex und führt zu Unsicherheit. Der hohe Informationsbedarf zeigt sich nicht zuletzt an den vielen Stakeholder-Anfragen. Der Coronavirus wird die Kapitalmarktkommunikation das gesamte Jahr stark beeinflussen.”

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne von Kirchhoff Consult. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


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