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Die Positionierung der Pharmaindustrie bezüglich „Environment Social Governance„ (ESG) - Commerzbank Kolumne

04.03.2020 09:42 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bezüglich der Sozialstandards gilt die Pharmaindustrie im Allgemeinen als vorbildlich. Kritik herrscht dagegen aufgrund der Preisgestaltung bei bestimmten Arzneiklassen. Bild und Copyright: Gorodenkoff / shutterstock.com.

Die Produktion von Medikamenten verschlingt im Gegensatz zu vielen anderen Branchen nur einen geringen Energie- und Rohstoffaufwand. Aufgrund des geringen Gewichts und Verpackungsvolumens von Medikamenten gilt deren Transport ebenfalls als wenig belastend. Der CO2-Fußabdruck der Firmen selbst sowie der vor- und nachgelagerten Lieferkette wird daher als recht niedrig eingestuft, auch wenn diesbezüglich sicherlich immer Optimierungspotenzial besteht. Es fällt zwar auch toxischer Müll an, in Relation zu anderen Branchen sind die Abfallmengen jedoch sehr gering und unterliegen strengen Entsorgungsvorgaben. Die Gewässerverunreinigung mit Medikamentenrückständen wird zudem weniger der Pharmaindustrie als vielmehr den Anwendern zur Last gelegt. Bezüglich der Sozialstandards gilt die Pharmaindustrie im Allgemeinen als vorbildlich. Kritik herrscht dagegen aufgrund der Preisgestaltung bei bestimmten Arzneiklassen (z.B. Gentherapien). In der Vergangenheit gab es zudem wiederholt Vorwürfe wegen Intransparenz, Korruptionsfälle (Kick Back-Zahlungen, Schmiergeldern an Behörden-Mitarbeiter etc.), unethisches Marketing (z.B. Anwendungen von Arzneien in nicht genehmigten Indikationen). Einer der größten Belastungsfaktoren für die Rating-Einstufung (bspw. durch MSCI) stellt jedoch das Thema Produktsicherheit und -Qualität dar. In der Vergangenheit mussten immer wieder Arzneien zurückgerufen werden, weil massive Gesundheitsschäden drohten, teilweise mit Todesfolge. Darüber hinaus kämpft die Branche mit Produktfälschungen, Verunreinigungen, inkorrekten Dosierungs-Empfehlungen usw. Zuletzt konnte die Produktqualität/-sicherheit aufgrund von neuen Technologien und verbesserten Kontrollmethoden jedoch klar gesteigert werden, was unseres Erachtens noch nicht ausreichend in der Gesamteinordnung reflektiert wird. In der Summe erachten wir die Pharmabranche bezüglich der ESG-Kriterien als gut positioniert.

Anleihen

China: Caixin-Index, Dienstl. (Feb.), 02:45 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanager Dienstl. (Feb.), 10:00 Uhr
USA: ADP Beschäftigungsänderung (Feb.), 14:15 Uhr
Bank von Kanada: Zinsentscheidung, 16:00 Uhr
USA: ISM-Index, Dienstleistungen (Feb.), 16:00 Uhr
USA: Beige Book, 20:00 Uhr

Am Montag hatten Meldungen über konzertierte Stützungsmaßnahmen der G7, um die Folgen der Epidemie abzufedern, die Finanzmärkte stabilisiert. Gestern lies die US-Notenbank den Worten Taten folgen und senkte den Leitzins um 50 Basispunkte. Die Fed gab damit den Märkten einen Stimmungsauftrieb und drückte die Renditen weiter nach unten. Die Rendite von US-Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit notiert jetzt unter einem Prozent. Die Rendite von Bundesanleihen fiel leicht auf -0,64%. Der Euro gab zum US-Dollar etwas nach. Bei aller Zuversicht sollte jedoch klar sein, dass Maßnahmen zur Stimulierung der Nachfrage (Zinssenkungen, Investitionsprogramme etc.) nichts an dem Problem ändern. Nach China dürfte es z.B. auch im Euroraum zu Produktionsausfällen kommen. Sinnvoller erscheinen dagegen beispielsweise staatliche Zahlungen von Kurzarbeitergeld, um Zweitrundeneffekte zu begrenzen. Die aktuellen Konjunkturdaten sagen derzeit wenig darüber, welchen Verlauf die Konjunktur in den nächsten Monaten nehmen wird: Die Verbraucherpreise im Euroraum zeigen einen verlangsamten Preisanstieg im Februar – allerdings vor allem aufgrund sinkender Benzinpreise. Die Rezession in der Industrie schwächt auch weiterhin den Arbeitsmarkt im Euroraum. Die Arbeitslosenquote verharrte im Januar bei 7,4%. Deutlich wird dies allerdings am Caixin Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich: Er stürzte von 51,8 auf 26,5 Punkte im Februar – dieser Rückgang war noch deutlicher als andere chinesischen Einkaufsmanagerindizes.

Aktien

Brenntag Jahresergebnis
Deutsche Pfandbriefbank Jahresergebnis

Gestern konnten die europäischen Aktienmärkte durchatmen. Nährboden war die Bekundung der sieben größten Industriestaaten, die wirtschaftlichen Folgen der weiteren Verbreitung des Coronavirus genau zu verfolgen und bei Bedarf zu handeln, auch mittels fiskalpolitischer Maßnahmen. Diese Nachricht sowie der überraschende Zinssenkungsschritt der amerikanischen Notenbank sorgten für positive Vorzeichen in Europa. Der DAX legte um rd. 1% zu und schloss knapp unter 12.000 Punkten. Erholung zeigten auch die niederländische Börse (+1,5%) und die Börse in der Schweiz (+1,4%). Unter den deutschen Standardwerten konnte die zuletzt überaus abgestrafte Lufthansa um fast 9% zulegen, gefolgt von Wirecard und MTU mit jeweils rd. 4%. Das Schlusslicht bildete die Deutsche Bank mit einem Minus von rd. 3%. Herausragend entwickelten sich die MDAX-Werte Metro (+19%) und Qiagen (+rd. 17%). Bei Metro waren es Übernahmegerüchte, bei Qiagen hat der US-Laborausrüster Thermo Fischer Scientific bereits eine Übernahmeofferte unterbereitet. Auch der marktbreite Stoxx Europe 600-Index konnte sich mit rd. 380 Punkten (+1,4%) erholen. Sämtliche Sektoren lagen im Plus: Die Basismetalle (+2,5%) und Technologietitel (+2,2%) lagen vorn; Telekommunikationswerte zeigten den kleinsten Zuwachs (+0,8%). Die US-Börsen haben nach anfänglich positiven Vorzeichen aufgrund der Fed-Entscheidung im Verlauf wieder ins Minus gedreht: S&P500 und Dow Jones schlossen knapp 3% leichter. Dagegen konnte sich der Nikkei 225 mit 21.100 Punkten behaupten. Auch der HangSeng bewegt sich nahe am Vortagesniveau (-0,2%) und die chinesischen Festlandaktien notieren nahezu unverändert. Die Sorge um die Weltkonjunktur angesichts der Ausbreitung des Coronavirus ist weiter präsent. Der DAX dürfte heute wieder leichter eröffnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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