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ZEW-Konjunkturerwartungen fallen stärker als erwartet - Commerzbank Kolumne

19.02.2020 09:46 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Die Konjunkturerwartungen der befragten deutschen Finanzexperten haben sich überraschend stark eingetrübt. Der ZEW-Indikator für die Konjunkturerwartungen in den nächsten 6 Monaten ist im Februar von 18,0 auf 8,7 Punkte gesunken, auf den tiefsten Stand seit November 2019. In den beiden Monaten zuvor hatte er sich kräftig erholt. Die befürchteten negativen Folgen der Ausbreitung des Coronavirus auf den Welthandel haben jetzt zu dem starken Rückgang geführt. Vor allem die Einschätzungen zur Entwicklung der exportabhängigen Sektoren sind gesunken. Auch die Einschätzung der aktuellen Lage hat sich stärker als erwartet eingetrübt.

Anleihen

Großbritannien: Verbraucherpreise (Jan.), 10:30 Uhr
USA: Baubeginne/-genehmigungen (Jan.), 14:30 Uhr
USA: Erzeugerpreise (Jan.), 14:30 Uhr
USA: Protokoll der letzten Fed-Sitzung, 20:00 Uhr

Die Stimmung an den Finanzmärkten hat sich gestern eingetrübt, nachdem Apple eine Umsatzwarnung abgab. Der Konzern wird stark von den Folgen des Coronavirus belastet. Insgesamt werden jetzt größere Beeinträchtigungen des Welthandels und der Weltkonjunktur befürchtet. Einige Analysten gehen davon aus, dass das Wachstum des realen BIP in China im ersten Quartal nicht nur niedriger ausfällt, sondern sogar negativ werden könnte. Durch den Coronavirus kamen auch die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten unter Druck, die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung erhoben werden. Der entsprechende Indikator fiel im Februar von 18,0 auf 8,7 Punkte, stärker als erwartet (siehe dazu „Im Blickpunkt“). Die Stimmungseintrübung führte wieder zu Kursgewinnen bei Staatsanleihen. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel kurzzeitig auf minus 0,43%. Im Tagesverlauf stieg sie wieder etwas an. Der Goldpreis in Euro zog gestern auf ein Rekordhoch von 1.487 Euro an. Auch er profitierte als sicherer Hafen. Gute Konjunkturdaten kamen dagegen aus den USA. Dort stieg der Empire Manufacturing-Index von 4,8 auf 12,9 Punkte, den höchsten Stand seit Mai 2019. Am stärksten erhöhte sich der Teilindex für Auftragseingänge, der von 6,6 auf 22,1 Punkte nach oben schnellte. Der Stimmungsindex für den US-Wohnimmobilienmarkt ging zwar von 75 auf 74 Punkte leicht zurück, befindet sich aber noch nahe den historischen Hochs. Aufgrund des kräftigen Anstiegs der US-Baubeginne im Dezember wird heute jedoch mit einem Rückgang gerechnet. In diesem Umfeld hat sich der US-Dollar weiter gestärkt. Der Euro gab nach und ermäßigte sich auf fast 1,078 US-Dollar. Er ist damit so billig wie seit April 2017 nicht mehr.

Aktien

Covestro, Puma, Bilanz-PK
Deutsche Telekom, Hapag-Lloyd, Jahresergebnis
Douglas, Ergebnis Q1
Telefónica Deutschland, Jahresergebnis

Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Handelstag überwiegend schwächer (Ausnahme Italien: +0,4%). Die relevanten europäischen Leitindizes büßten in der Spitze um bis zu 1% (Österreich) ein. Schon die asiatischen Börsen hatten überwiegend nachgegeben, da nun mit Apple ein erstes großes IT-Flaggschiff seine Umsatzprognose infolge des weiterhin grassierenden Coronavirus und den daraus resultierenden Lieferengpässen bzw. Produktionsausfällen kassieren musste. Die Sorge der Investoren ist, dass in den kommenden Tagen/Wochen möglicherweise weitere (prominente) Unternehmen zu ähnlichen Prognoseanpassungen gezwungen sein könnten, da ein rasches Ende der Epidemie derzeit noch nicht abzusehen ist. Auch der schwächer als erwartet ausgefallene ZEW-Index (Erwartungen für die deutsche Konjunktur in den kommenden sechs Monaten) ist Ausdruck dieser Befürchtungen. In diesem Umfeld kletterte der Goldpreis in Euro auf ein neues Rekordhoch; der Dax büßte dagegen rd. 0,8% ein. Unter Beschuss standen u.a. Automobilwerte (Daimler: -2,8%; VW: -1,8%) und deren Zulieferer (Continental: -1,6%). Die relativ schwachen Zahlen von HSBC (-2,8%) belasteten auch den Kurs der Deutschen Bank (-2,2%), der seit Jahresbeginn um rd. 45% zugelegt hat. Auf europäischer Sektorenebene waren v.a. Telekomwerte gesucht (+1,4%). Aktien aus dem Bereich Rohstoffe büßten als Tagesverlierer im Schnitt 1,9% ein. Die Börsen in den USA tendierten etwas leichter. Die Aktie von Apple verlor 1,8%. Auf Sektorenebene waren v.a. Versorgerwerte gefragt (+0,8%). Tagesverlierer waren Finanztitel (-0,9%). Die Börsen in Asien tendierten überwiegend freundlich. Die Aussicht auf weitere konjunkturelle Impulse aus China gab etwas Rückenwind.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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