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Konsequenzen der Corona-Epidemie für die Autobauer noch nicht konkret greifbar - Commerzbank Kolumne

11.02.2020 09:36 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die CPCA rechnet mit einem Umsatzeinbruch für Autos in China von 25% bis 30% im ersten Quartal sowie einem Minus von 5% auf das Gesamtjahr. Bild und Copyright: xieyuliang / shutterstock.com.

Das neue Coronavirus hält die Wirtschaft weiter in Atem. In der am stärksten betroffenen chinesischen Provinz Hubei ist daher derzeit die Autoproduktion ausgesetzt. Gemäß Angaben des nicht-staatlichen chinesischen Automobilverbands (CPCA) sollen zwar in Kürze die Bänder wieder anlaufen. Allerdings zeichnen sich weitere zeitliche Verschiebungen bereits ab (z.B.: VW). Ford wies beim jüngsten Quartalsbericht darauf hin, dass es noch zu früh für eine seriöse Einschätzung möglicher Kosten bzw. negativer Effekte ist. Die CPCA rechnet mit einem Umsatzeinbruch für Autos in China von 25% bis 30% im ersten Quartal sowie einem Minus von 5% auf das Gesamtjahr. Zudem dürften Konsumenten nach Abklingen der Epidemie andere Güter als den Kauf von Autos vorziehen, weil den Haushalten geringere Mittel zur Verfügung stehen. Da im Schnitt jedes vierte Auto weltweit in China abgesetzt wird, bedeutet dies für die europäische Autoindustrie eine zusätzliche Belastung im bereits herausfordernden Umfeld.

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Großbritannien: BIP (4. Quartal), 10:30 Uhr
Großbritannien: Industrieproduktion (Dez.), 10:30 Uhr
USA: Fed-Chef Bericht vor dem Kongress, 16:00 Uhr

Die Woche begann mit leicht steigenden Kursen von Staatsanleihen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank erneut unter minus 0,41%. Nach wie vor dominiert die Sorge vor einer Ausbreitung des Coronavirus die Märkte. In China kann von einer Entspannung noch keine Rede sein, obgleich der Anstieg der Neuinfektionen sich abschwächt. Der angekündigte Rückzug Annegret Kramp-Karrenbauers vom CDU-Vorsitz sowie der Verzicht auf eine Kanzlerkandidatur lässt Zweifel am Fortbestand der großen Koalition aufkommen und bedeutet daher Unsicherheit in der Bundespolitik. Dies trägt ebenfalls nicht zur Risikofreude bei deutschen Anlegern bei. In China zieht die Inflationsrate stärker als erwartet an: Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Januar um 5,4% J/J. Dies war der stärkste Anstieg seit Oktober 2011. Treiber waren u.a. die Schweinepest, das Neujahrsfest sowie der Ausbruch des Coronavirus. Am Freitagabend bestätigte die Ratingagentur Fitch das Länderrating von Italien mit „BBB negativ“. Fitch warnte vor einem „extrem hohem Niveau der gesamtstaatlichen Verschuldung“ und prognostizierte einen möglichen Anstieg der Gesamtverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt von 134,8% 2018 auf 137% für das Jahr 2021. Zum Wochenauftakt handelten italienische Staatsanleihen jedoch gut unterstützt. Die Rendite zehnjähriger Papiere pendelte sich bei 0,94% ein. Das große Interesse der Anleger nach höheren Renditen – zumindest als deutsche Staatsanleihen es bieten – zeigt sich auch an den stetig steigenden Kursen griechischer Staatstitel. So sank die Rendite zehnjähriger griechischer Staatsanleihen gestern erstmals unter 1% (Tief 0,98%).

Aktien

Air Liquide, Daimler, Grenke, Hochtief, TUI, Q4 2019

Gestern war auf Ebene der europäischen Indizes ein relativ ereignisloser Tag. Der DAX trat fast kontinuierlich auf der Stelle, gab am Ende 0,2% ab. Parallel durchlebte der Euro Stoxx 50 (-0,1%) einen ähnlich flachen Handelsverlauf. Auf Sektorebene war mehr Bewegung. Der Ölpreis fiel erneut in Richtung der 12-Monatstiefs von Anfang Februar und drückte die Energietitel (-1,4%). Auch Automobilwerte zeigten sich schwach mit Continental (-1,6%) bzw. BMW (-1,4%) und VW (jeweils -1,2%), während vor der heutigen Bilanzpressekonferenz Daimler (+0,4%) nach Spekulationen über neue Sparmaßnahmen sogar leicht zulegen konnte. Bester europäischer Sektor war Gesundheit (+0,5%). Am stärksten im Plus unter den DAX-Werten landeten Fresenius (+1,6%) und Wirecard (+0,9%). In der 2. Reihe gab es mit Carl Zeiss Medi-tec (-4,8%) nach schwachem Ausblick und Rational (-2,8%) deutliche Verluste. Im SDAX sprang Isra Vision nach Übernahmeangebot durch Atlas Copco um 45%. Die US-Börsen starteten verhalten, kamen im Handelsverlauf aber immer besser in Fahrt. Am Ende gab es im Dow ein Plus von 0,6%, während S&P 500 (+0,8%) und Nasdaq (+1,1%) neue (historische) Hochs erzielen konnten. Dafür zeichnete erneut der Branchenmix verantwortlich: IT (+1,4%) war klarer Marktführer vor Gebrauchsgütern (+1,3%). Nur der Energiesektor (-0,5%) schloss im Minus. Dies spiegelt auch die Gewinner- und Verlierer-Liste der Blue Chips: Microsoft (+2,6%), Amazon (+2,6%) und Alphabet (+2%) führten das Feld an, Exxon (-1,1%) war Schlusslicht. AMD (+5,1%) stiegen wegen Hoffnung auf Zulieferungen an Apple. Nachbörslich katapultierte die Hoffnung auf rasche Entscheidung zur Fusion Sprint und T-Mobile nach oben, was heute auch der Mutter Deutsche Telekom helfen wird. In Asien sind die Märkte freundlich, der DAX macht sich wieder Richtung Rekordhoch auf.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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