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Lageraufstockungen und Zinssenkungen in China dürften Rohstoffnachfrage stimulieren - Commerzbank Kolumne

31.01.2020 09:33 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Rohstoff-Nachfrage: Zwar wird die Coronavirus-Epidemie im 1. Quartal wohl für eine Wachstumsdelle sorgen, aber China dürfte mit Zinssenkungen und höheren Staatsausgaben antworten. Bild und Copyright: Djelen / shutterstock.com

In China wurden in der zweiten Jahreshälfte 2019 die Lagerbestände zurückgefahren. Dies ist in vielen Branchen, wie der Stahlindustrie, ein üblicher Prozess (z.B. wegen Winterschließungen). Er dürfte 2019 durch die Wachstumsunsicherheit verstärkt worden sein. Mit Unterzeichnung des Handelsabkommens mit den USA entfällt ein erheblicher Risikofaktor für das Wachstum. Zwar wird die Coronavirus-Epidemie im 1. Quartal wohl für eine Wachstumsdelle sorgen, aber China dürfte mit Zinssenkungen und höheren Staatsausgaben antworten, um rasch wieder auf den normalen Wachstumspfad zurückzukehren. Zusammen mit den saisonal üblichen Lageraufstockungen dürfte dieser Effekt die Rohstoffnachfrage stimulieren.

Anleihen

China: Einkaufsmanagerindizes (Jan.), 02:00 Uhr
Euroraum: BIP-Wachstum (4. Quartal), 11:00 Uhr
Euroraum: Inflationsrate (Jan.), 11:00 Uhr
USA: Persönl. Einkommen/Ausgaben (Dez.), 14:30 Uhr

Die Ausbreitung des Coronavirus haben Befürchtungen vor einer merklichen Wachstumsabschwächung verstärkt. Dadurch stieg die Risikoaversion wieder an und die Staatsanleiherenditen gingen weiter zurück. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen pendelte um die Marke von minus 0,40%. Die Bank of England hat ihre Leitzinsen unverändert gelassen, viele hatten mit einer Zinssenkung gerechnet. Dort stiegen die Renditen, entgegen des allgemeinen Trends, leicht an. Die heute Morgen gemeldeten Einkaufsmanagerindizes aus China wiesen noch auf keine größeren Wachstumseinbußen wegen des Coronavirus hin. Allerdings gingen die Erhebungen nur bis 20. Januar. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sank von 50,2 auf 50,0 Punkte, der für Dienstleitungen stieg von 53,5 auf 54,1 Punkte. Ein Einbruch der Indizes ist im nächsten Monat zu erwarten. Im Euroraum fiel die Arbeitslosenquote im Dezember von 7,5% auf 7,4%, den niedrigsten Stand seit Mai 2008. Das EU- Wirtschaftsvertrauen (102,8 nach 101,3 Punkte) und das Industrievertrauen (minus 7,3 nach minus 9,3 Punkte) haben ebenfalls positiv überrascht. in Deutschland erhöhte sich die Inflationsrate im Januar von 1,5% auf 1,7% im Rahmen der Erwartungen. In den USA ist das reale BIP im 4. Quartal um 2,1% ggü. Vorquartal (annualisiert) angestiegen. Damit fiel das Wachstum ähnlich aus wie im 2. und 3. Quartal. Der Private Konsum (+1,8%), der in den Vorquartalen der Wachstumstreiber war, hat an Schwung verloren. Beschleunigt hat sich dagegen durch die gesunkenen Zinsen der Wohnungsbau (+5,8%). Damit hat sich das BIP-Wachstum 2019 abgeschwächt. Es ermäßigte sich von 2,9% im Jahr 2018 auf 2,3%.

Aktien

BBVA, Caterpillar, Jahresergebnis
Chevron, Exxon Mobil, Jahresergebnis

Die europäischen Aktienmärkte tendierten gestern schwächer. Der Schwung der beiden Vortage ist damit verflogen. Die Schaukelbörsen setzten sich fort. Für Gegenwind sorgten vor allem beunruhigende Nachrichten aus Asien. Dort breitet sich das Coronavirus weiter aus. In China gibt es mittlerweile 170 Todesfälle und mehr als 7.000 Infizierte zu beklagen. Die Furcht vor einer Pandemie steigt. Die WHO erklärte die Coronavirus-Epidemie zum internationalen Gesundheitsnotstand. Die negativen wirtschaftlichen Folgen werden allmählich greifbarer. Eine Reihe von Firmen ziehen die Konsequenzen und schließen Filialen oder Werke in Teilen Chinas. Toyota bspw. stoppte die Fertigung in China, H&M und Ikea schließen Läden. Einige Fluggesellschaften stellen den Flugverkehr nach China ein. Fed-Chef Powell rechnet kurzfristig mit Auswirkungen des Coronavirus auf Chinas Ökonomie und darüber hinaus. Erste Analysten warnen jetzt davor, dass die Auswirkungen des Coronavirus die Folgen der Sars-Pandemie (2003) übertreffen könnten. In diesem Umfeld verlor der Dax 1,4% (-0,7% seit Jahresbeginn). Tagesgewinner war die Aktie der Deutschen Bank (+4,2%), die nach schwachem Beginn trotz relativ enttäuschender Zahlen kräftig anzog. Auf europäischer Sektorenebene waren v.a. defensive Werte gesucht (Einzelhandel: +0,1%). Die stärksten Verluste verzeichneten der Technologie- sowie der Öl- & Gassektor (-2% bzw. -2,6%). Die Börsen in den USA tendierten freundlicher. Der Dow Jones-Index gewann 0,4%. Auf Sektorenebene waren v.a. Finanzaktien (+1,3%) gefragt. Dagegen büßten Kommunikationsdienstleistungswerte als Tagesverlierer im Schnitt 0,8% ein. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich. Während der Nikkei 225-Index um 1% zulegte (Fujitsu: +12% nach guten Zahlen), büßte der Kospi-Index 1,4% ein. Aktien in Hongkong verloren leicht.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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