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Geldanlage 2020: Optimistische Experten-Prognose für Aktien - Börse München Kolumne

30.12.2019 13:24 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Bei der Prognose für die deutschen Aktienbörsen gibt sich das Gros der Analysten sowohl für die aktuelle, erneut verkürzte Handelswoche als auch für das kommende Jahr optimistisch. Bild und Copyright: Smit / shutterstock.com.

Kaum Bewegung rund um Weihnachten: Die deutschen Aktienbörsen sind in der vergangenen, auf zwei Tage verkürzten Handelswoche überwiegend ein wenig vorangekommen, wobei der Handel sehr ruhig verlief. Viele Investoren hätten die Bücher bereits geschlossen und seien in Ferien, hieß es von Marktteilnehmern. Nennenswerte Nachrichten, die die Börsen bewegt hätten, gab es keine. Die positive Grundstimmung resultierte immer noch aus der Teileinigung der USA und China im Handelskonflikt, von neuen Rekordständen an den US-Börsen sowie von der insgesamt überzeugenden Jahresbilanz. Denn auch wenn das Handelsjahr 2019 noch nicht abgeschlossen ist, so kann es aus Anlegersicht doch schon als sehr zufriedenstellend bezeichnet werden. Bei allen Turbulenzen um Handelskonflikt und Brexit hatten sich die Investoren unter dem Strich optimistisch gezeigt, dass es zu Lösungen kommen wird. Zudem hatte die Abkehr der westlichen Notenbanken von einer Straffung der Geldpolitik in schwierigeren Phasen für Rückendeckung und insgesamt für erhebliche Aufwärtsimpulse gesorgt.

In der vergangenen Woche rückte der Deutsche Aktienindex (Dax) im Wochenvergleich noch um 0,1 Prozent auf 13.337,11 Punkte vor, für das Gesamtjahr betrug das Plus damit bislang über 26 Prozent. Der MDax setzte in der vergangene Woche seine jüngste Rekordjagd fort und markierte neue Höchststände. Im Wochenvergleich stieg der Index um 0,3 Prozent auf 28.537,47 Zähler, im bisherigen Jahresverlauf um gut 32 Prozent. Der Tec-Dax gab im Wochenvergleich um 0,5 Prozent auf 3.035,28 Punkte nach, seit Anfang Januar ging es aber um beinahe 24 Prozent aufwärts. Der m:access All-Share sank im Wochenvergleich um 0,2 Prozent auf 2.618,97 Zähler. Seit dem Start seiner Berechnung Ende Juli dieses Jahres bedeutet dies ein Plus von über 7 Prozent.

Auch an den deutschen Anleihemärkten war der Handel in der vergangenen Woche recht impulsarm. Die Kurse legten dabei geringfügig zu, die Renditen sanken leicht. Die der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe ging im Wochenvergleich von -0,25 auf -0,26 Prozent zurück. Die Umlaufrendite sank von -0,26 auf -0,27 Prozent. Erheblich eindrucksvoller fällt der Vergleich auf Jahressicht aus. Ende 2018 hatte die Rendite der zehnjährigen Bundesanliehe bei 0,22 Prozent und die Umlaufrendite bei 0,10 Prozent gelegen.

Die wichtigsten Indizes an den US-Aktienbörsen markierten auch in der vergangenen Handelswoche neue Rekordstände, wobei auch hier der Handel ruhiger verlief und es zudem zu zeitweiligen Gewinnmitnahmen kam. Im Wochenvergleich legte der Dow-Jones-Index um 0,7 Prozent auf 28.645,26 Punkte zu. Für das Jahr 2019 bisher bedeutete dies einen Anstieg um rund 24 Prozent. Beim breiter gefassten S&P-500-Index ging es auf Wochensicht um 0,6 und seit Jahresbeginn um gut 30 Prozent nach oben auf 3.240,02 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index gewann im Wochenvergleich 1,1 Prozent auf 8.770,98 Punkte. Im bisherigen Jahresverlauf steht damit ein Plus von knapp 40 Prozent zu Buche.

Ausblick
Bei der Prognose für die deutschen Aktienbörsen gibt sich das Gros der Analysten sowohl für die aktuelle, erneut verkürzte Handelswoche als auch für das kommende Jahr optimistisch. Weitgehend Einigkeit besteht darin, dass der Dax sein bisheriges Rekordhoch von 13.597 Punkten, erreicht im Januar 2018, demnächst übertreffen dürfte. Allerdings dürfte nach allgemeiner Einschätzung 2020 hinsichtlich der Indexsteigerungen weniger spektakulär ausfallen als das zu Ende gehende 2019. Hintergrund hierbei sind vor allem erneut politische Einflussfaktoren.

So bleiben die beiden Dauerthemen aus 2019 – der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie der Brexit – den Märkten auch 2020 erhalten. Zwar gibt es im Handelsstreit eine Teileinigung und beim Brexit deutlich mehr Klarheit als noch vor wenigen Wochen, dennoch stehen in beiden Punkten die wichtigsten Verhandlungen noch bevor. Dass diese völlig reibungslos verlaufen werden, davon geht kaum ein Beobachte aus. Zudem wird das Jahr 2020 mit neuen politischen Unwägbarkeiten aufwarten, an deren vorderster Stelle die US-Präsidentschaftswahl stehen dürfte. Betrachtet man den Einfluss, den US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Jahren auf die Märkte hatte, kann man diesem Punkt wohl kaum zu viel Bedeutung beimessen. Daneben könnte die Regierungssituation in Italien die Märkte erneut beschäftigen, und auch hinsichtlich Deutschlands gibt es durchaus Experten, die sich vorgezogene Neuwahlen mit den entsprechenden Unsicherheiten vorstellen können.

Auf der Haben-Seite der Aktienmärkte stehen dagegen die unverändert lockere Geldpolitik der westlichen Notenbanken sowie die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Stabilisierung, nachdem es im zu Ende gehenden Jahr immer wieder Rezessionssorgen gegeben hatte – und diese auch noch nicht ausgeräumt sind. Erste Hinweise, ob diese Hoffnungen berechtigt sind, könnte es bereits in den kommenden Tagen geben, wenn unter anderem Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone, den USA und China anstehen. Etliche Analysten erwarten sich von diesen Zahlen eher zuversichtlich stimmende Signale. Sollten sich diese Prognosen bewahrheiten, so könnte dies einen neuen Rekordstand beim Dax wahrscheinlicher machen.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 30.12.: Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Schwebende Hausverkäufe in den USA; Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA); Dallas Fed Herstellungsindex (USA); US-Warenhandelsbilanz
Dienstag, 31.12. (Silvester): S&P/Case-Shiller Hauspreisindex (USA)
Mittwoch, 01.01.: Neujahr
Donnerstag, 02.01.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Protokoll der vergangenen Ratssitzung der US-Notenbank; Markit OMI Herstellungsindex (USA); Caixin-Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe in China
Freitag, 03.01.: Arbeitsmarktzahlen für Deutschland; Verbraucherpreise in Deutschland; ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA; US-Konstruktionsausgaben; Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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