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Schwellenländerbörsen erzielen im November 2019 eine Underperformance - Commerzbank Kolumne

05.12.2019 09:08 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Nachdem die globalen Schwellenländerbörsen im Oktober 2019 erstmals seit Januar 2019 eine Outperformance erzielt hatten, verpuffte die Dynamik im November nach einem guten Start schon wieder. Der MSCI EM-Index verlor im November 2019 0,2%, wohingegen der MSCI Welt-Index als auch der Developed Markets-Index um 2,3% bzw. um 2,6% zulegten. Verantwortlich für die negative Performance der EM zeichneten v.a. der stärkere USD (+0,9%) sowie eine Reihe von schlechten Makro- und Mikrodaten aus den Schwellenländern. So kam es bspw. in einigen Ländern Lateinamerikas zu Streiks und Protesten gegen Regierungen und in Südkorea (-1,5%) enttäuschte die Berichtssaison für das dritte Quartal. Demgegenüber profitierten die Developed Markets u.a. von einer sehr guten Berichtssaison v.a. in den USA (+3,5%) sowie von der Erwartung einer Stabilisierung der globalen Konjunktur bei einer gleichzeitig unverändert expansiven Geldpolitik in weiten Teilen der Welt. Die Rezessionsrisiken wurden hier weiter „ausgepreist“. Ein „Soft Landing-Szenario“ wird mit Unterstützung einer weiterhin sehr expansiven Geld- und Fiskalpolitik zunehmend wahrscheinlicher. Auf EM-Sektorenebene glänzten im November v.a. die Bereiche Gebrauchsgüter (+3,7%) und Kommunikationsdienstleistungen (+1,4%). Versorger- und Pharmaaktien büßten als Monatsverlierer im Schnitt rd. 4,3% bzw. 4,2% ein. Insgesamt zeigt sich das Wachstum in weiten Teilen der Schwellenländer unverändert stabil. So dürfte das BIP in Asien (ex-Japan) 2020 um rd. 5,1% (J/J) steigen. Risikofaktoren bleiben u.a. der Handelsstreit zwischen den USA und China, das Thema Brexit sowie die Sorge vor einer Verschärfung der globalen Konjunkturschwäche im Jahr 2020. Die erwarteten Gewinne für den EM MSCI-Index (2019/2020) wurden im November 2019 um 2,2% bzw. um 2% nach unten revidiert. Zum ersten Mal seit sechs Monaten zählten globale Investoren zu Nettokäufern bei EM-Aktien. Votum für EM-Aktien: Weiter Neutral.

Anleihen

Deutschland: Auftragseingänge (Okt), 08.00 Uhr
Euroraum: Einzelhandelsumsätze (Okt), 11:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Auftragseingänge Industrie (Okt), 16:00 Uhr

Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Handelskonflikts zwischen den USA und China bleibt groß. Einerseits wird immer wieder betont, dass man einer Einigung nahe sei, andererseits sagte US-Präsident Trump, dass es keinen Termindruck gäbe. Das Hongkong-Gesetz und mögliche Sanktionen gegen chinesische Regierungsvertreter wegen verfolgter Uiguren stellen noch zusätzliche Reibungspunkte dar. Trotzdem hellte sich gestern die Stimmung an den Kapitalmärkten auf, wohl weil der Einkaufsmanagerindex (Caixin) für den Dienstleistungsbereich in China deutlich von 52 auf 53,3 Punkte anstieg. In Europa fielen sie dagegen gemischt aus. Die meisten Staatsanleihen mussten gestern Kursverluste hinnehmen. Der Euro hielt sich stabil, konnte sich aber nach Meldung schwächer als erwarteter Konjunkturdaten aus den USA kurzzeitig deutlich stärken. In den USA enttäuschte gestern ein Bericht über die Beschäftigungssituation in den USA. Der private Personaldienstleister ADP vermeldete für November nur 67.000 neue Stellen in der Privatwirtschaft, erwartet wurden 135.000. Der Trend zwischen dem offiziellen Arbeitsmarktbericht ist häufig sehr ähnlich, allerdings gibt es manchmal auch größere Abweichungen. Der offizielle Arbeitsmarktbericht kommt am Freitag, es werden 190.000 neue Stellen erwartet. Die Erwartungen für den US-Arbeitsmarktbericht sind gedämpft. Enttäuscht hat auch der ISM-Index für Dienstleistungen, der im November von 54,7 auf 53,9 Punkte kräftig gesunken ist. In Deutschland gingen die Auftragseingänge im Oktober nach einer kräftigen Erholung im September zurück, und zwar um 0,4% M/M bzw. 5,5% J/J. Damit dürfte die Schwäche in der Produktion in Deutschland weiter anhalten.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die europäischen Aktienmärkte tendierten nach den leichten Gewinnmitnahmen der beiden Vortage am gestrigen Handelstag schon wieder freundlicher. Damit bestätigt sich ein weiteres Mal die Tatsache, dass Rückschläge trotz teilweise nicht mehr günstiger Bewertungsrelationen relativ schnell zum Wiedereinstieg genutzt werden. Es fehlt schlichtweg an renditeträchtigen Anlagealternativen. Die relevanten europäischen Leitindizes stiegen in der Spitze um bis zu 1,5% (Spanien). Für Rückenwind sorgte gestern vor allem die Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindizes (PMI) für Europa, die den Märkten am Vormittag richtig Schwung verliehen, den sie bis zum Handelsschluss aufrechterhalten konnten. Hinzu kamen Meldungen, wonach es offenbar im Handelsstreit zwischen den USA und China wieder Annäherungen geben könnte, was die Hoffnung der Investoren auf einen baldigen Abschluss des sogenannten „Phase-1-Deals“ nährte. In diesem Umfeld gewann der Dax 1,2% und eroberte somit die Marke von 13.000 Punkten zurück. Tagesgewinner im deutschen Leitindex war die Aktie von Bayer mit einem Plus von 2%. Dagegen büßte die Aktie von Vonovia als Tagesverlierer rd. 0,9% ein. Sie litt ein wenig unter den steigenden Renditen. Auf europäischer Sektorenebene waren gestern insbesondere Werte aus den Bereichen Banken, Rohstoffe und Finanzdienstleistungen gefragt, die im Durchschnitt um 1,8% kletterten. Nahrungsmittel- & Getränkeaktien stiegen als Tagesverlierer immerhin noch um durchschnittlich 0,3%. Die Börsen in den USA tendierten freundlich. Hoffnungen in Bezug auf einen baldigen Handelsdeal (USA/China) gaben Rückenwind. Der Dow Jones-Index gewann 0,5%. Auf Sektorenebene waren insbesondere Energiewerte gefragt, die im Schnitt um 1,6% kletterten. Tagesverlierer waren Rohstoffaktien, die minimal nachgaben. Die Börsen in Asien tendierten heute uneinheitlich. Der Nikkei 225-Index legte um 0,7% zu.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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