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Verabschiedung der Rentenreform hievt Bovespa-Index auf ein Allzeithoch - Commerzbank Kolumne

24.10.2019 09:09 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Der brasilianische Kongress hat nach langem zähem Ringen die von Präsident Bolsonaro geforderte Rentenreform verabschiedet. Der Senat stimmte mit großer Mehrheit für die Implementierung der längst überfälligen Reform. Somit wird in Brasilien erstmals ein Mindestalter für den Renteneintritt eingeführt. Für Männer liegt dieses bei 65 Jahren, für Frauen bei 62 Jahren. Ausnahmen gelten für Berufsgruppen wie beispielsweise Landwirte, die zwischen 55 und 60 Jahren in den Ruhestand gehen dürfen. Um in den Genuss einer vollen Rentenzahlung zu kommen, müssen Männer 40 und Frauen mindestens 35 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben. Diese Reform war zwingend nötig, weil die demografische Entwicklung erwarten lässt, dass der Anteil der Rentenerwerbsberechtigten in den kommenden Dekaden stark ansteigen dürfte. Die recht hohe Staatsverschuldung Brasiliens wäre dann aller Voraussicht aus dem Ruder gelaufen. Die Regierung rechnet über einen Zeitraum von zehn Jahren mit kumulierten Einsparungen von umgerechnet 175 Mrd. Euro. Die brasilianische Börse reagierte positiv auf die Verabschiedung der Pensionsreform. Der Bovespa-Index erzielte am 22. Oktober 2019 mit 107.420 Punkten ein neues Allzeithoch. Im September 2019 war der MSCI Brasilien-Index um 2,4% geklettert und damit etwas stärker als der MSCI EM-Index (+1,7%). Für Rückenwind hat auch eine Leitzinssenkung der brasilianischen Notenbank in Höhe von 50 Basispunkten auf ein Allzeittief von 5,5% gesorgt. Nach einer Korrektur Anfang Oktober 2019 zog der Bovespa-Index im Monatsverlauf wieder deutlich an, auch in Erwartung einer Verabschiedung der Rentenreform. Hinzu kamen positive Nachrichten in Bezug auf den Handelsstreit zwischen den USA und China (Erzielung eines Teilabkommens) sowie Entspannungstendenzen in Bezug auf das leidige Thema Brexit. Mit einem KGV von fast 15 ist die brasilianische Börse nicht mehr günstig. Daher bleiben wir hier untergewichtet.

Anleihen

Frankreich: Einkaufsmanagerindizes (Okt), 9:15 Uhr
Deutschland: Einkaufsmanagerindizes (Okt), 9:30 Uhr
Schweden: Zinsentscheidung Zentralbank, 9:30 Uhr
Norwegen: Zinsentscheidung Zentralbank, 10:00 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Okt), 10:00 Uhr
USA: Auftragseingang langleb. Güter (Sep), 14:30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Neubauverkäufe (Sep), 16:00 Uhr

Der gestrige Handelstag hielt bis auf die französischen Geschäftsklimadaten keine relevanten Wirtschaftsdaten bereit. Es zeigt sich, dass die französischen Produzenten weiter Vertrauen in die Wirtschaft verlieren. Der Indikator fiel um drei Punkte auf 99 Zähler und damit auf den tiefsten Stand seit viereinhalb Jahren. Der seit Januar 2018 begonnene Abwärtstrend bleibt intakt. Aber nicht nur die enttäuschenden Daten aus Frankreich, sondern auch das ewige Tauziehen um einen geregelten Austritt des Vereinigten Königreiches aus der EU ließen die Kurse an den Rentenmärkten am Vortag ansteigen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank zwischenzeitlich wie-der unter die Schwelle von minus 0,40%. Zum Wochenbeginn lag die Rendite noch bei fast minus 0,33% im Hoch – getragen von der Hoffnung auf ein baldiges positives Ende im Brexitdrama. Das britische Pfund fährt derweil Achterbahn – wenngleich in engen Bandbreiten. Da ein harter Brexit aktuell unwahrscheinlich geworden ist, spiegelt sich die Enttäuschung über die Ablehnung des von Premierminister Johnson vorgelegten straffen Zeitplanes nur wenig in leicht schwächeren Pfundkursen wider. Nun liegt der Ball wieder im Feld der EU: Angeblich unterstützen alle 27 Mitgliedsstaaten der EU, Großbritannien eine Verlängerung der Brexit-Frist zu gewähren. Allerdings ist man sich noch über die Dauer des Aufschubs uneinig.

Aktien

BASF, Daimler, Ergebnis Q3
Kion, Vossloh, Wacker Chemie, Ergebnis Q3
Air Liquide, Saint-Gobain, Vinci, Umsatz Q3
Schneider Electric, Umsatz Q3
DNB ASA, Nokia, Ergebnis Q3
3M, Amazon, Intel, Visa, Ergebnis Q3

Die europäischen Aktienbörsen reagierten vergleichsweise gelassen auf die weitere Brexit-Verzögerung. Wie am Vortag präsentierten sie sich relativ stabil, aber auch ohne größere positive Ambitionen. Im deutschen Leitindex Dax 30 zählten vor allem die Aktien von Bayer (+2,3%) und Covestro (+1,7%) zu den Kursgewinnern. Die Papiere des Kunststoffspezialisten profitierten dabei von einer positiven Analystenstudie. Die Titel von Infineon (-0,8%) hingegen rutschten nach enttäuschenden Zahlen des US-Halbleiterkonzerns Texas Instruments (TI) in den unteren Bereich der Performancetabelle. Unter den Branchen des EUROSTOXX 600 standen neben der Informationstechnologie (-0,7%) vor allem Finanzdienstleister (-1,0%) und Haushaltsgüter (-0,8%) unter Druck. Positiv präsentierten sich vor allem rohstoffbasierende Sektoren wie Grundstoffe und Energie (jeweils +0,7%). Der Handel an der Wall Street stand ganz im Zeichen der immer weiter voranschreitenden Berichtssaison. So stiegen die Aktien von Boeing (+1,0%) trotz eines Gewinneinbruchs, aber besser als befürchtet ausgefallenen Umsätzen, zwischenzeitlich um fast 4%. Die Zahlen von Caterpillar (+1,2%) wurden anfänglich negativ aufgenommen, im Verlauf des Handels drehten die Papiere aber ins Plus. Die schwachen Zahlen von TI (-7,5%) hingegen wurden mit einem klarem Kursabschlag goutiert. Auch hier wiesen Grundstoffe (+0,7%) und Energie (+0,8%) die beste Entwicklung auf. Die asiatischen Börsen zeigen heute Morgen ein uneinheitliches Bild. Vor allen der japanische Nikkei 225 kann zulegen und steigt damit auf den höchsten Stand des laufenden Jahres.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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