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Deutsche Statistik zeigt die Konjunktur am Rande zur Rezession - Commerzbank Kolumne

28.08.2019 10:01 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die gestern veröffentlichten Detailergebnisse zur Zusammensetzung des Bruttoinlandsproduktes haben bestätigt, dass die Wirtschaft in Deutschland im zweiten Quartal um 0,1% geschrumpft ist. Bild und Copyright: Aun Photographer / shutterstock.com.

Der solide Zuwachs der Inlandsfrage konnte im zweiten Quartal den Rückgang der Exporte nicht ausgleichen. Die gestern veröffentlichten Detailergebnisse zur Zusammensetzung des Bruttoinlandsproduktes haben bestätigt, dass die Wirtschaft in Deutschland im zweiten Quartal um 0,1% geschrumpft ist. Das „R“-Wort macht die Runde. Zumal die Konjunkturindikatoren bislang keine Belebung signalisieren. Das Schaubild zeigt einen stark schwankenden Wachstumsbeitrag der Lagerinvestitionen: So wurde im ersten Quartal zusätzliche Nachfrage – vermutlich aus Großbritannien aus Sorge vor einem harten Brexit – auch aus den Vorräten bedient, zugleich stiegen die Exporte an. Im zweiten Quartal gab es bei den Lagerinvestitionen und den Exporten dann eine Gegenbewegung.

Anleihen

Euroraum: Kreditvergabe (Juli), 10:00 Uhr
Euroraum: Geldmengenwachstum (Juli), 10:00 Uhr

Italienische Staatsanleihen profitierten gestern zunächst noch von der Hoffnung auf eine neue Regierung ohne Beteiligung der Lega. Damit ständen die Türen für eine Einigung mit der EU offen. Am Nachmittag drehte der Wind mit der Meldung, dass die Gespräche vertagt wurden. Risikoaufschläge italienischer Staatsanleihen stiegen nach der Entspannung in den letzten Tagen wieder an. Da aber vor allem die Lega von vor-gezogenen Neuwahlen profitieren würde, dürften die Koalitionsgespräche fortgesetzt werden. Als weiterer positiver Faktor wird derzeit häufig die angebliche Bereitschaft Chinas zu neuen Handelsgesprächen genannt. US-Präsident Trump hatte auf dem G7-Gipfel in Biarritz gegenüber seinen Kollegen ein sehr optimistisches Bild gezeichnet. Uns überzeugen jedoch eher die skeptischen Marktkommentare. Die Bereitschaft der chinesischen Seite mit Donald Trump einen „Deal“ zu machen, dürfte gering sein, denn den Zusagen des US-Präsidenten fehle es an Glaubwürdigkeit. Von dem angeblichen Telefonat am Wochenende wisse die chinesische Seite nichts – dies der Tenor der skeptischen Wortmeldungen. Das Statistische Bundesamt hat gestern bestätigt, dass die Wirtschaft im dritten Quartal um 0,1% geschrumpft ist (vgl. „Im Blickpunkt“). Maßgeblich hierfür war der Einbruch der Exporte (-1,3% zum Vorquartal). Die Inlandsnachfrage zeigt sich dagegen mit einem Zuwachs von 0,5% recht solide. Auch die Ausrüstungsinvestitionen lieferten mit +0,6% zum Vorquartal trotz der schwachen Unternehmensstimmung einen Wachstumsbeitrag. In den USA blicken die Verbraucher weiterhin sehr zuversichtlich in die Zukunft. Der entsprechende Index des Arbeitgeberverbandes (Conference Board) schwächte sich nur leicht von hervorragenden 135,7 auf 135,1 Punkte ab.

Aktien

Hewlett Packard Enterprise, Ergebnis Q3

Die europäischen Aktienbörsen setzten gestern ihre Erholung anfangs nur zögerlich weiter fort, konnten dann aber ihre Gewinne bis kurz vor Handelsschluss relativ stetig ausbauen. Dabei wurden selbst die Schwierigkeiten bei der italienischen Regierungsbildung nur an der Seitenlinie gehandelt. Die Fünf-Sterne-Bewegung hatte mit einem Abbruch der Verhandlungen gedroht, sollte die Partito Democratico Giuseppe Conte als Regierungschef ablehnen. Im Dax 30 standen erneut die Titel der Deutschen Lufthansa (+3,0%) an der Spitze der Kursliste. Dahinter profitierten die Aktien der Versorger RWE (+2,3%) und E.ON (+1,7%) von Kaufempfehlungen. Deutlich erholt zeigten sich die Anteilscheine des Immobilienspezialisten Vonovia (+2,1%), der am Vortag noch wegen der beabsichtigten Mietpreisdeckelung in Berlin entgegen dem allgemeinen Markttrend unter Druck geraten war. Am Ende des Index fanden sich die Aktien der Deutschen Börse (-1,8%) wieder, nachdem bei ihrer Tochter Clearstream eine Razzia stattgefunden hatte. Im Leitindex des Euroraums, dem EUROSTOXX 600, waren dann auch Finanzdienstleister (-0,2%) die einzige Branche, die nicht zulegen konnte. In London gerieten die Papiere von BAT (-4,4%) wegen Spekulationen über einen Wiedervereinigung der US Tabakriesen Philip Morris (PM) und Altria unter Druck. An der Wall Street sackte die Stimmung während des Handelsverlaufs ab und letztendlich schlossen alle Indizes in negativem Terrain. Die Fusionsphantasie im Tabaksektor brachte beiden Titeln Kursverluste (PM: -7,8%, Altria: -4,0%). Am Ende des Leitindex Dow Jones Industrial standen die Aktien des privaten Krankenversicherers UnitedHealth (-3,5%). Hier belasteten die Pläne der Demokraten für einen Ausbau der staatlichen Krankenversicherung. Die asiatischen Börsen weisen heute Morgen keine einheitliche Tendenz auf, die Kursbewegungen sind eher verhalten. Europa wird etwas schwächer erwartet.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


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