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Bovespa-Index tendiert seit Ende Juni 2019 per Saldo seitwärts - Commerzbank Kolumne

21.08.2019 09:14 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: solarseven / shutterstock.com.

Der Start ins Jahr 2019 verlief für den Bovespa-Index nahezu perfekt. Die Amtseinführung des neuen Präsidenten Bolsonaro am 1. Januar 2019 feierte der Bovespa-Index mit einem kräftigen Kurssprung. Am 19. März 2019 überwand der Bovespa-Index die Marke von 100.000 Punkten. Am 10. Juli 2019 erreichte der Leitindex mit 105.817 Punkten sein bisheriges Jahreshoch, bevor dann eine Konsolidierung einsetzte. Die Gewinnmitnahmen resultierten einerseits aus den gestiegenen Bewertungen, andererseits aus der Unsicherheit in Bezug auf die Implementierung der Rentenreform, die wichtig für die Sanierung der Staatsfinanzen ist. Zuletzt belasteten die Themen Handelsstreit und Argentinien. Im Juli 2019 gewann der MSCI Brasilien-Index 2,4%. Damit erzielte er sowohl in Lateinamerika (0,0%) als auch innerhalb der EM (-1,7%) eine Outperformance. Verantwortlich hierfür zeichneten mehrere Faktoren. Eine wichtige Rolle spielten deutliche Fortschritte bei der geplanten Rentenreform. Ein anderer wichtiger Faktor war die Zinssenkung der Notenbank um 50 Basispunkte auf nunmehr 6%. Der Real legte um 1% gegenüber dem USD zu. Damit zeigt sich der Aktienmarkt in Brasilien weiterhin überraschend fest und resistent gegenüber den zahlreichen negativen Faktoren, die zuletzt weltweit viele andere Börsen unter Druck gebracht haben (Handelsstreit, Wachstumsschwäche, fallende Zinsen). Die Investoren erwarten nach den verlorenen Jahren rasche Deregulierungen, Privatisierungen sowie nicht zuletzt einen Abbau von Staatsausgaben zur Stärkung des Wettbewerbs und zur Eindämmung der Staatsverschuldung. Dies umso mehr, da das BIP-Wachstum in Brasilien schon wieder deutlich an Dynamik verliert. Vor dem Hintergrund des derzeit ungünstigen Chance-Risiko-Verhältnisses nach dem starken Anstieg seit 2017 bestätigen wir das Untergewichten-Votum für die Börse in Brasilien. Der Markt ist relativ hoch bewertet (KGV von rd. 12; 15-Jahresdurchschnitt: 10,3).

Anleihen

USA: Verkäufe bestehender Häuser (Juli), 16:00 Uhr
USA: Protokoll Fed-Sitzung (31. Juli), 20:00 Uhr

Altbekannte Themen sorgten gestern für Verunsicherung bei den Anlegern und stützten die Anleihenkurse. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen lag zu Handelsschluss bei -0,69% unweit des in der Vorwoche erreichten Tiefpunkts. Themen, die in der Sommerpause in den Hintergrund gerieten, kochen derzeit wieder hoch: In Großbritannien fährt Premierminister Boris Johnson eine harte Linie gegen die EU – er will ein Abkommen mit der EU, aber ohne Back-Stopp und steuert so auf einen harten Brexit zu, da auch die EU an ihrer harten Linie und dem mit Theresa May vereinbarten Abkommen festhält. Eine Mehrheit im Parlament hat Johnson für seine Linie zwar nicht. Aber augenblicklich ist auch nicht klar, wie das Parlament ihn vor dem festgelegten Austrittstermin am 31. Oktober stoppen kann. Das Pfund bleibt jedenfalls unter Abwertungsdruck. In Italien erklärte Ministerpräsident Conte seinen Rücktritt. Er steht damit den von Salvini angestrebten Neuwahlen nicht mehr im Wege. Ob Präsident Mattarella ebenfalls den Weg für Neuwahlen frei macht oder einer technokratischen Übergangsregierung einen Regierungsauftrag gibt, ist offen. In Deutschland schlugen die Pläne von Finanzminister Scholz Wogen, man könne im Fall einer Rezession ein Konjunkturpakt im Volumen von 50 Mrd. Euro auf die Spur bringen (vgl. „Märkte im Überblick“ von gestern). Die Märkte reagieren erfreut auf die Meldung, doch die rechtlichen Hürden für ein solches Programm sind hoch. Denn die Auslastung der deutschen Wirtschaft ist besser als üblich und die Arbeitslosigkeit niedrig. Ferner dürfte die Wachstumsdifferenz zwischen der schwächelnden exportorientierten Industrie und des stärker an der inländischen Nachfrage hängenden Dienstleistungsbereichs dazu führen, dass sich nach und nach die Exportabhängigkeit der deutschen Wirtschaft reduziert.

Aktien

Analog Devices, Ergebnis Q3
Target, Ergebnis Q2

Die europäischen Aktienbörsen nahmen sich nach den Kursgewinnen zum Wochenauftakt am Dienstag über den größten Teil der Handelszeit eine Verschnaufpause und tendierten überwiegend seitwärts. Mit der schwächeren Eröffnung der Wall Street und der Rücktrittserklärung des italienischen Regierungschefs Conte rutschten sie dann in negatives Terrain. Vor der Veröffentlichung des Protokolls der letzten Sit-zung der US-Notenbank und der Rede von Fed-Präsident Jerome Powell, welche beide Informationen über weitere Zinssenkungen geben könnten, hielten sich die Anleger erst einmal bedeckt. Im deutschen Leitindex Dax 30 gerieten insbesondere die Aktien des Immobilienspezialisten Vonovia (-3,1%) unter Druck. Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, dass die 2015 eingeführte Mietpreisbremse verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden sei, sorgte auch bei den Immobilienwerten im MDax für fallende Kurse, hier standen die Titel von Grand City Properties (-6,0%) am Ende der Kursliste. Im Euroraum entwickelten sich alle Branchen schwächer, bei Gesundheit und Chemie (jeweils -0,3%) hielten sich die Verluste im Rahmen. In New York erhielt die jüngste Erholung bereits zum Handelsauftakt einen Dämpfer. Im Leitindex Dow Jones Industrial gab es fast nur Verlierer, besonders große Verluste verzeichneten dabei die Titel von Dow Inc. (-5,4%), die dabei ihrem starken Kursverlauf der Vortage Tribut zollen mussten. An der Dow-Spitze standen indes mit deutlichem Abstand die Aktien von Home Depot (+4,4%). Die Baumarktkette hatte besser als erwartete Quartalszahlen vorgelegt und profitierte zudem von positiven Analystenkommentaren. Unter der Führung von Finanzen (-1,4%) verzeichneten auch hier alle Branchen Verluste Die asiatischen Börsen folgen heute Morgen den negativen Vorgaben und tendieren in der Breite etwas schwächer.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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