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Schwellenländerbörsen weisen im Juni 2019 eine Underperformance aus - Commerzbank Kolumne

05.07.2019 09:03 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Auf Regionenebene war der Vormonatsverlierer Asien ex-Japan die beste Region. Das lag v.a. an der sehr guten Performance in China und Südkorea. Bild und Copyright: Fotos593 / shutterstock.com.

Der Mai war mit Abstand der schwächste Börsenmonat im bisherigen Jahresverlauf 2019. Der MSCI EM-Index verlor 7,5%. Im Juni 2019 kam es dann zu einer Kehrtwende. Der MSCI EM-Index gewann 5,7%. Dennoch wies er erneut eine Underperformance ggü. dem MSCI Welt-Index auf (+6,4%; Developed Markets: +6,5%). Verantwortlich für die starke Kursperformance im Juni zeichnete v.a. die sehr expansive globale Geldpolitik. Die Future-Märkte preisen mittlerweile drei US-Leitzinssenkungen im Jahr 2019 ein. Der US-Dollar gab dementsprechend um 1,7% nach. Auch die EZB signalisierte eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik zur Bekämpfung der sich abschwächenden globalen Konjunktur.

Auf EM-Sektorenebene führten im Juni 2019 die Vormonatsverlierer die Performancerangliste an. So gewannen die Bereiche Gebrauchsgüter und Technologie 9,3% bzw. 7,1%. Auf Regionenebene war der Vormonatsverlierer Asien ex-Japan mit einem Plus von 6,1% mit leichtem Vorsprung vor Lateinamerika (+6%) die beste Region. Das lag v.a. an der sehr guten Performance in China (+7,3%) und Südkorea (+8,5%). Beide Länder profitierten von einer Entspannung im Handelskonflikt auf dem jüngsten G20-Gipfel sowie von der wiederkehrenden Stärke des IT-Hardware-Sektors (+13,6%). Der MSCI Russland-Index (+6,9%) profitierte u.a. vom steigenden Ölpreis und einer Leitzinssenkung.

Insgesamt zeigt sich das Wachstum in weiten Teilen der Schwellenländer unverändert stabil. So dürfte das BIP in Asien (ex-Japan) 2020 um schätzungsweise 5,3% (J/J) steigen. Risikofaktoren bleiben v.a. der schwelende Handelsstreit zwischen den USA und China, das Thema Brexit sowie die Sorge vor einer globalen Konjunkturschwäche 2019 bzw. 2020. Zudem gibt es weiterhin Gewinnrevisionen nach unten. So wurden die erwarteten Gewinne für den MSCI EM-Index für 2019 im Juni um 2,1% (M/M) nach unten revidiert und für 2020 um 1,9% (M/M). In H1 2019 beliefen sich die Abwärtsrevisionen auf 12%.

Anleihen

Deutschland: Aufträge dt. Industrie (Mai), 08:00 Uhr
USA: Arbeitsmarktbericht (Juni), 14:30 Uhr

Gestern gab es keine marktrelevanten Konjunkturdaten. Zudem blieben Impulse aus den USA wegen eines Feiertages (Unabhängigkeitstag) aus. Trotzdem ging die Rallye an den Rentenmärkten weiter. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen erreichte gestern ein neues Rekordtief: Sie fiel unter -0,40% und damit erstmals unter den Einlagensatz der EZB. Italienische Staatsanleihen, die die vergangenen Tage haussierten, mussten gestern leichte Kursverluste hinnehmen. Der Rückenwind von den Notenbanken dürfte auch weiter anhalten. Die Zinssenkungsspekulationen sind in den USA hoch geblieben, dort werden noch drei Zinssenkungen in diesem Jahr erwartet. Der Druck von US-Präsident Trump auf die Notenbank ist nicht gerade kleiner geworden. Weiterhin schwebt im Raum, dass Fed-Chef Jerome Powell durch Trump abgesetzt werden könnte. In der Nacht zum Mittwoch nominierte Trump für die zwei offenen Posten in der Fed Judy Schelton und Christopher Waller, beides Befürworter weiterer Leitzinssenkungen. Die Zinssenkungsspekulationen für die EZB sind zuletzt noch angestiegen. Die Nominierung der IWF-Direktorin Christine Lagardes zur neuen EZB-Chefin hat die Bundesanleihen geradezu beflügelt. Sie gilt als Garant für eine lockere Geldpolitik. Gestern betonte der EZB-Notenbankpolitiker Olli Rehn, dass weitere geldpolitische Stimuli nötig seien, wenn sich keine Verbesserungen in den Inflations- und Wachstumsaussichten zeigen würden. Die Auftragseingänge der Industrie in Deutschland gingen im Mai um 2,2% M/M zurück, deutlich stärker als erwartet. Zum Großteil gingen die Auftragseingänge aus dem Nicht-Euroraum (-5,7% M/M) zurück. Gegenüber dem Vorjahr fielen die Gesamtaufträge um 8,6% J/J. Die US-Arbeitsmarktdaten stehen heute im Fokus der Märkte. Wir rechnen mit 175.000 neu geschaffenen Stellen im Juni.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Gestern erzielten die US-amerikanischen Aktienleitindizes keine neuen Höchststände. Das lag aber wahrscheinlich nur daran, dass die Börsen feiertagsbedingt (Unabhängigkeitstag) geschlossen hatten. Deswegen waren die Umsätze in Europa auch vergleichsweise dünn. Der freundliche Grundton an den Börsen blieb jedoch bestehen. Wie an den Vortagen erzielten der Dax und der Stoxx Europe 50-Index neue Jahreshochs bei 12.656 Punkten bzw. bei 3.245 Punkten. Die weltweiten Zentralbanken geben weiterhin größtenteils Vollgas und befeuern somit die Aktienmärkte. Die stärksten Gewinne unter den europäischen Leitbörsen erzielte gestern der italienische MIB-Index (+1%), der damit zugleich ein neues Jahreshoch markierte. Hier beflügelten auch solide Makrodaten (Einkaufsmanagerindex). Der Dax gewann dagegen nur 0,1%. Tagesgewinner war die Aktie von Continental (+1,6%), die damit die Vortagesverluste wieder fast wettmachte. Die Aktie von ThyssenKrupp kam dagegen am Nachmittag unter die Räder, erholte sich zum Handelsende aber wieder etwas. Sie verlor 2,1%. Grund hierfür ist unter anderem eine Verkaufsempfehlung eines Brokers. Auf europäischer Sektorenebene waren gestern insbesondere Immobilienaktien (+1%) gefragt, die vor allem von den rekordniedrigen Zinsen profitierten. Die Rendite für die zehnjährige deutsche Bundesanleihe fiel gestern auf ein neues Allzeittief von -0,409%! Aktien aus dem Bereich Rohstoffe büßten dagegen im Schnitt 0,9% ein. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich, wobei sich die Indexausschläge zumeist in engen Grenzen hielten. Sowohl der Nikkei 225-Index als auch der Topix-Index gewannen 0,2%. In Südkorea (+0,1%) geriet die Aktie von Samsung Electronics etwas unter Druck; der Quartalsgewinn des Technologiegiganten hatte sich mehr als halbiert. Wir wünschen Ihnen ein sonniges und erholsames Wochenende!

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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