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Schwellenländerbörsen erzielen im April 2019 eine Underperformance - Commerzbank Kolumne

03.05.2019 08:56 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Die Schwellenländerbörsen erzielten im April 2019 eine Underperformance. Im Berichtsmonat legte der MSCI EM-Index lediglich um 2,0% zu, während der MSCI Welt-Index 3,2% gewann (Developed Markets: +3,4%). Nach wie vor profitieren die globalen Aktienmärkte von der Kapitulation der US-Notenbank zu Jahresbeginn. Zudem zeigen sich auch die Notenbanken in Europa und in Japan sehr expansiv. Nicht zuletzt gab es von der globalen Konjunkturfront einige Stabilisierungsanzeichen. Die Rezes-sionsängste aus dem vierten Quartal 2018 traten in den Hintergrund. Ein Korb aus EM-Währungen tendierte gegenüber dem USD nahezu unverändert. Die türkische Lira (-6,6%) verlor aber kräftig gegenüber dem Greenback.

Auf Sektorenebene gehörten die Bereiche Gebrauchsgüter (+3,9%), Kommunikationsdienstleistungen sowie Technologie (jeweils +3,6%) zu den Outperformern. Am Performanceende rangierten dagegen Werte aus dem Versorger- und Rohstoffsektor, die im Schnitt um 1,5% bzw. um 1,2% nachgaben. Auf Regionenebene glänzte innerhalb der EM vor allem die Region EMEA, die um 4,8% zulegte. Während der russische MSCI-Index angetrieben durch den steigenden Ölpreis (+6,4%) und starke Banken (+6,6%) um 3,8% zulegte, verlor der MSCI Türkei-Index 4,1%. Hier schwindet das Anlegervertrauen in die Unabhängigkeit der Notenbank weiter. Die Region Lateinamerika gewann lediglich 0,1% (MSCI Brasilien-Index: -1%).

Insgesamt zeigt sich das Wachstum in weiten Teilen der Schwellenländer unverändert stabil. So dürfte das BIP in Asien (ex-Japan) in 2019 um schätzungsweise 5,5% (J/J) steigen. Risikofaktoren bleiben v.a. die US-Zinspolitik, der schwelende Handelsstreit zwischen den USA und China, das Thema Brexit sowie die Sorge vor einer globalen Konjunkturschwäche in 2019 bzw. 2020. Wir empfehlen die globalen EM-Aktien weiterhin „neutral“ zu gewichten.

Anleihen

Euroraum: Verbraucherpreise (Apr), 14:30 Uhr
USA: Arbeitsmarktbericht (Apr), 14:30 Uhr
USA ISM-Index nicht verarb. Gewerbe (Apr), 16:00 Uhr

Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe hat sich im Euroraum im April ggü. der Erstschätzung um 0,1 Punkte auf 47,9 Punkte erhöht. Er liegt damit weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. In Deutschland hat er sich noch et-was eingetrübt, in Frankreich dagegen verbessert. Überraschend kräftig stieg er in Italien (von 47,6 auf 49,1 Punkte) und Griechenland deutlich an (von 54,7 auf 56,6 Punkte). Für beide Länder lagen keine Erstschätzungen vor. In den USA fielen die Daten überwiegend besser als erwartet aus. Die Produktivität stieg im 1. Quartal unerwartet kräftig um 3,6% Q/Q (annualisiert). Dadurch gingen die Lohnstückkosten um 0,9% Q/Q (annualisiert) zurück. Die Auftragslage verbesserte sich deutlich: Die Industrieaufträge legten im März um 1,9% M/M zu. Die Erstanträge für Arbeitslosenunterstützung enttäuschten; sie verharrten auf relativ hohem Niveau von 230.000. Vor drei Wochen sind sie auf 193.000, den niedrigsten Stand seit rund 50 Jahren, gesunken. Wie erwartet erhöhte die tschechische Notenbank gestern ihren Leitzins um 25 Bp. auf 2,0%. Das war die achte Leitzinserhöhung seit der Zinswende 2017. Begründet wurde der Zinsschritt mit der schwachen Währung. Die Bank of England (BoE) hält dagegen noch an ihrer lockeren Zinspolitik fest. Das Leitzinsniveau von 0,75% wird seit Sommer vergangenen Jahres beibehalten. Das Wirtschaftswachstum sowie ansteigende Löhne und Gehälter sprechen für höhere Leitzinsen, die Unsicherheit in Sachen Brexit hält die Notenbank aber von einem Zinsschritt ab. Mit der nächsten Zinserhöhung ist deshalb frühestens im nächsten Jahr zu rechnen. Die Renditen von Bundesanleihen gingen zwischenzeitlich zurück, tendierten aber etwas höher, die von US-Treasuries erhöhten sich deutlicher. Der Euro gab weiter nach.

Aktien

Quartalszahlen
Deutschland: Adidas, BASF, Fuchs Petrolub, Grenke Leasing, Rhön-Klinikum, Siltronic
Sonst. Europa: Fiat Chrysler, HSBC, Novo Nordisk, Société Générale, Swiss Re
USA: Berkshire Hathaway

Der Maifeiertag hat den europäischen Aktienmärkten zu keinem neuen Schwung verholfen. Zu verarbeiten war gestern eine Fülle von Zwischenberichten, die zum Teil auch deutlich die Einzelbewegungen beeinflussten. Der DAX lag am Ende gerade mal einen Punkt im Plus, der Euro Stoxx 50 gab dagegen um 0,7% nach. Beste DAX-Werte waren VW (+3,7%) nach überraschend guten Zahlen zum Jahresstart sowie Bayer (+3,8%), die von einer Aussage der amerikanischen Umweltbehörde zu Glyphosat profitierten. Schwäche zeigten dagegen Wirecard (-2,7%), Covestro (-2,0%) und die Versorger. In der 2. Reihe legte Pro Sieben um 5,3% zu, Nemetschek verloren 7,7%. Schwächster Wert im EuroStoxx 50 war – da dort bekanntlich der Dividendenabschlag nicht bereinigt wird – Münchener Rück (-4,5%). Auch in den USA lagen die Indizes meist im Minus. Offenbar wirkte die Festlegung der Fed vom Vortag nach, die Zinsen vermutlich längere Zeit unverändert zu lassen. Der Dow Jones verlor 0,5%, die Nasdaq gab um 0,4% nach. Dabei fiel die Schwäche der eher zyklischen Titel und Sektoren auf. Schwächster Wert im Dow Jones war der Kunststoffproduzent Dow (-6,1%). Daneben verlor Caterpillar 2,2%. Die Ölwerte gaben mit dem schwächeren Ölpreis (-3,5%) nach. Während die japanische Börse in der „Golden Week“ heute wegen des Verfassungstags geschlossen ist, handeln die übrigen Märkte in Asien uneinheitlich. Erneut stehen in Europa heute viele Zwischenberichte und wichtige Makrodaten auf dem Terminplan.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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