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Fed bleibt entspannt und gibt politischem Druck nicht nach - Commerzbank Kolumne

02.05.2019 09:04 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Auf der gestrigen Sitzung der US-Notenbank (Fed) gab es keine großen Überraschungen. Sie hat den Zielkorridor für die Fed Funds Rate bei 2,25% bis 2,5% belassen. Außerdem wurde die Forward Guidance, die besagt dass die Fed weiterhin geduldig bleiben werde, beibehalten. Wie in der letzten Sitzung beschlossen, wird ab Mai die Bilanzreduzierung von monatlich 30 Mrd. USD an US-Treasuries auf 15 Mrd. USD reduziert. Im Oktober soll die Bilanzreduzierung ganz beendet werden. Fällige Beträge werden dann sofort wieder in Staatsanleihen reinvestiert. Die positive wirtschaftliche Entwicklung nimmt Druck von der Fed unmittelbar mit einer weiteren Anpassung der Geldpolitik zu reagieren. So zeigt sich die Fed zufrieden mit dem Arbeitsmarkt und der der Wirtschaftsaktivität. Wirklich besorgt über die Inflation ist die Fed nicht, obwohl ihr bevorzugtes Maß, die Kerninflationsrate der Konsumausgaben (Deflator), der im März auf 1,6% gesunken ist. Laut Fed-Präsident Jerome Powell kam das unerwartet, allerdings zeigte er sich zuversichtlich, dass es sich um vorübergehende Faktoren handelt. Laut der Fed sind die Risiken (Handelskonflikte, ungeregelter Brexit) gesunken. Deshalb kam Powell auch in der Pressekonferenz zu dem Schluss, dass es keine starken Indikatoren dafür gebe, den Leitzins in die eine oder andere Richtung zu bewegen. Für ein geldpolitisches Umdenken müsse die Inflation schon dauerhaft unter dem Zielwert liegen. Powell stellte in der Pressekonferenz außerdem klar, dass politische Erwägungen im geldpolitischen Entscheidungsprozess keine Berücksichtigung fanden. Die Fed sei eine nicht-politische Institution. Da einige Marktteilnehmer wohl damit gerechnet hatten, dass die Fed wegen der schwachen Preisdaten einer Zinssenkung näher gerückt wäre, stärkte sich der USD gestern deutlich ggü. dem Euro.

Anleihen

Großbritannien: BoE-Zinsankündigung, 13:00 Uhr
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Auftragseingänge Industrie (März), 16:00 Uhr

Die letzten beiden Tage hielten eine Fülle an Daten bereit, die für den Euroraum überwiegend besser als gedacht ausfielen. So wuchs die Wirtschaft im Euroraum nach einer ersten Schätzung der EU-Statistiker in den ersten drei Monaten des Jahres gegenüber dem Schlussquartal 2018 mit 0,4% (+1,2% J/J). Angesichts der anhaltenden Schwäche in der Industrie ist dies ein sehr ordentliches Ergebnis. Es zeigt, dass die Inlandsnachfrage, angefeuert von der ultra-expansiven Geldpolitik der EZB, die Konjunktur weiterhin stützt. Die Arbeitslosenquote im Euroraum ging auf 7,7% im März zurück; dies ist der niedrigste Stand seit September 2008. Des Weiteren ist positiv zu werten, dass die Inflationsrate in Deutschland im April von 1,3% auf 2,0% nach oben sprang. Dazu beigetragen hat der steigende Ölpreis (seit Jahresbeginn legten die Preise um fast 40% zu). Den größten Beitrag leistete aber die relativ späte Lage des Osterfestes in diesem Jahr. Denn hierdurch fielen die Osterferien – und damit auch die damit verbundenen höheren Preise für Pauschalreisen – in den April und nicht wie im Vorjahr in den März. Der Arbeitsmarkt in Deutschland läuft weiter rund: Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrte im April bei 4,9%, dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Auch in Italien ist die Wirtschaft – nach einer Rezession im zweiten Halbjahr 2018 – in den ersten drei Monaten 2019 wieder gewachsen und zwar um 0,2% Q/Q. Dies alles dürfte die Rezessionsängste im Euroraum merklich verringern. Wie erwartet hat die amerikanische Notenbank Fed auf ihrer gestrigen Sitzung den Leitzinskorridor bei 2,25 bei 2,50% belassen. Auch behielten die Währungshüter ihren Ausblick bei: Die Fed wird in Bezug auf weitere Anpassungen des Leitzinses „geduldig“ bleiben (siehe im Blickpunkt).

Aktien

Fresenius, FMC, VW, Ergebnis Q1
Siemens Healthineers, Ergebnis Q2
ABB, BNP Paribas, ING, Ergebnis Q1
Axa, Umsatz Q1
Royal Dutch Shell, Ergebnis Q1
Dow Chemical, Ergebnis Q1

Den europäischen Aktienbörsen war am Dienstag angesichts einer schwächeren chinesischen Industriestimmung etwas die Puste ausgegangen. Nur eine positive Wende an der zuvor abgesackten Wall Street konnte sie in der letzten Handelsstunde noch einmal in positives Terrain hieven. Mit Aus-nahme der britischen Börsen herrschte an den hiesigen Märkten am Mittwoch dann Feiertagsruhe. In New York hin-gegen wurde gehandelt. Hier sorgten Aussagen des Notenbankpräsidenten Powell, die die Hoffnungen auf eine mögliche Leitzinssenkung in diesem Jahr abschwächten, für einen insgesamt schwächeren Trend. In diesem Umfeld gerieten die meisten Branchen unter Druck. Die deutlichsten Abschläge verzeichneten dabei die beiden rohstofflastigen Sektoren Energie (-2,2%) und Grundstoffe (-1,8%). Lediglich Immobilienaktien konnten sich gehalten präsentieren. Mit Abstand stärkste Einzeltitel im Leitindex Dow Jones Industrial waren die Aktien von Apple (4,9%). Nach dem schwachen Absatz im wichtigen Weihnachtsgeschäft konnte der iPhone-Produzent nun über eine deutlich verbesserte Lage berichten und sowohl mit Umsatz als auch Gewinn die Prognosen übertreffen. Mit dieser Unterstützung hielten sich im IT-Segment (-0,3%) die Verluste in Grenzen. Schwächer tendierte hingegen die Titel von Amgen (-1,8%). Der Biotech-Konzern hatte vor allem mit seinem Ausblick enttäuscht. Während die Börsen in Japan und China heute Morgen feiertagsbedingt geschlossen bleiben, können die anderen Märkte in der Breite Gewinne verzeichnen. Die europäischen Indizes hingegen werden mit leichten Verlusten eröffnen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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