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Börse in Südkorea erholt sich nach schwächerem Jahresstart - Commerzbank Kolumne

22.03.2019 09:36 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Analysten der Commerzbank werfen einen Blick auf die Börse in Südkorea und vergeben ein neutrales Votum für den Aktienmarkt, die zu den günstigsten Märkten in Asien gehöre - doch das hat Gründe. Bild und Copyright: TK Kurikawa / shutterstock.com.

Nach einem schwächeren Start ins Börsenjahr 2019 setzte von Mitte Januar bis Ende Februar 2019 eine Erholungsbewegung an den globalen Börsen ein. Hiervon profitierte auch die Börse in Südkorea (+7% seit Jahresbeginn, per 21. März 2019). Verantwortlich hierfür zeichnete vor allem die Kapitulation der US-Notenbank, die in ihrem „Wording“ eine Abkehr von weiteren Leitzinserhöhungen erkennen ließ. Dies bestätigte sich auch in der zweiten Märzhälfte. Der Markt rechnet für 2019 nicht mehr mit einer Anhebung der US-Leitzinsen; für 2020 ist nur noch eine Anhebung eingepreist. Auch die EZB ruderte im März 2019 kräftig zurück. Hier dürfte es vor 2020 wahrscheinlich keine Erhöhung des Leitzinses geben. All dies verschaffte den Aktienmärkten wieder „Luft zum Atmen“, sodass die Kursverluste aus Q4 2018 zum Teil kompensiert werden konnten. Über all den oben beschriebenen Faktoren schwelt aber weiterhin der ungelöste Handelskonflikt zwischen den USA und China. Auch wenn es erste Entspannungssignale diesbezüglich gegeben hat, hält der Konflikt die Börsianer weiter in Atem. Die südkoreanische Notenbank senkte ihre BIP-Prognose für 2019 daher erneut von 2,7% auf 2,6%. Nachdem wir unser Votum für den südkoreanischen Aktienmarkt am 30. Januar 2018 von Übergewichten auf Neutral herabgestuft und zu Gewinnmitnahmen empfohlen haben, hat der KOSPI-Index deutlich an Wert verloren. Wir bestätigen unser neutrales Votum für die Börse in Südkorea. Für 2019 rechnet der Konsensus mit einem Schrumpfen der Firmengewinne von rd. 9% (J/J). Das korrespondiert mit einem KGV von rd. 11. Damit zählt Südkoreas Börse zu den günstigsten Märkten in Asien. Allerdings hat Südkorea im Dezember 2018 auch die höchsten Abwärtsrevisionen in Bezug auf die erwarteten Firmengewinne im Jahr 2018 (-2,9%) und 2019 (-4,6%) gesehen. Wie von uns erwartet, drehte der Ausblick für das Wachstum der Firmengewinne 2019 ins negative Terrain.

Anleihen

Japan: Verbraucherpreise (Feb), 00:30 Uhr
Deutschland: Einkaufsmanagerindex (Mrz), 9:30 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerindex (Mrz), 10:00 Uhr
USA: Verkäufe bestehender Häuser (Feb), 15:00 Uhr

Die geldpolitische Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch sorgte gestern für Nachwehen am Rentenmarkt. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen näherte sich mit 0,04% der Nulllinie. 10-jährige US-Treasuries gaben um etwa 8 Basispunkte nach und rentierten bei 2,52%. Die EU-Staatschefs sind bereit, den Brexit-Termin bis zum 22. Mai zu verlängern, sofern das britische Parlament dem ausgehandelten Abkommen zustimmt. Andernfalls gilt die Verlängerung nur bis zum 12. April. Bis dahin müssen die Briten auch entscheiden, ob sie an der EU-Wahl (23.-26. Mai) teilnehmen wollen. Dies sei die Bedingung für eine Verlängerung über den Mai-Termin hinaus, sagte EU-Ratspräsident Donald Tusk. Die Bank von England hat gestern wie erwartet nicht an der Zinsschraube gedreht. Die Preisentwicklung hätte dies zwar zugelassen, die Unsicherheit durch den Brexit hinterlässt in Großbritannien jedoch Spuren. So ist die Investitionsneigung spürbar zurückgegangen. Auch ist die Gefahr eines harten Brexit noch nicht gebannt. Die Bank von England wartet da-her die Ereignisse ab. Für den Fall eines harten Brexit hat die Bank Vorkehrungen getroffen, um die Zahlungsfähigkeit der britischen Banken zu stärken. Auch die Bank von Norwegen traf gestern eine geldpolitische Entscheidung. Auch sie verhielt sich wie erwartet. Allerdings schwimmen die Norweger gegen den Strom: Die Notenbank hob den Leitzins von 0,75% auf 1% an. Eine weitere Erhöhung dürfte – nach Einschätzung der Notenbanker – innerhalb der nächsten sechs Monate folgen. Die Ölpreisentwicklung stützt die Konjunktur in Norwegen: Die Arbeitslosigkeit liegt bei 3,7% und die Inflation bei 3%.

Aktien

Credit Suisse, Geschäftsbericht
Deutsche Bank, Geschäftsbericht
Hapag-Lloyd, Jahresergebnis
Salzgitter, Jahresergebnis

Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Handelstag nach anfänglicher Schwäche uneinheitlich. Größter Gewinner war der Aktienmarkt in England; der dortige Leitindex konnte in den unendlichen Brexit-Wirrnissen um 0,9% zulegen. Bestimmendes Thema an den Aktienmärkten war vor allem die Sitzung der US-Notenbank. Diese hat ihre Wachstumsprojektionen nach unten angepasst. Auch die Zinserhöhungserwartungen des Marktes hinsichtlich des US-Leitzinses wurden gedämpft. In diesem Jahr dürfte es nach heutigem Stand aller Voraussicht keine Leitzinserhöhung in den USA mehr geben; für 2020 preist der Markt nur noch eine Erhöhung des US-Leitzinses ein. Dementsprechend fiel die Rendite für die 10jährige deutsche Bundesanleihe mit 0,034% (!) auf ein neues Jahrestief. Besonders unter Beschuss standen in diesem Szenario naturgemäß Bankaktien. So verlor die Aktie der Deutschen Bank 4,1%. Belastend wirkte sich hier auch das sich verschlechternde Geschäftsumfeld für Investmentbanken aus (siehe die jüngste Aussage der UBS). Unter Druck standen auch Automobilaktien (BMW: -1,2%; Daimler: -0,4%). Wirecard verlor 5,6%. Der Dax büßte in diesem Umfeld 0,5% ein. Auf europäischer Sektorenebene waren insbesondere Aktien aus dem Bereich Nahrungsmittel & Getränke gefragt, die im Schnitt um 1% zulegten. Am Ende der Performancerangliste notierte der Bereich Banken mit durchschnittlichen Verlusten in Höhe von 1,4%. Die Börsen in den USA tendierten freundlicher. Der Dow Jones-Index gewann 0,8%. Kräftig gefragt waren insbesondere IT-Werte, die im Schnitt 2,5% gewannen (Nasdaq Composite-Index: +18% seit Jahresanfang!). Finanzaktien büßten dagegen im Schnitt 0,3% ein. Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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