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Keine Rezession im Euroraum erwartet - Commerzbank Kolumne

22.02.2019 09:33 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe gingen im Februar in Deutschland und dem Euroraum weiter zurück. Das zeigt, dass die Schwächephase in der Industrie fortbesteht. Es wird immer deutlicher, dass sie nicht allein auf Probleme mit den neuen Emissionstestverfahren zurückzuführen ist, sondern der Gegenwind von der Auslandsnachfrage zugenommen hat. Dagegen konnte in Frankreich der Index für das verarbeitende Gewerbe in den beiden letzten Monaten sogar zulegen. Da der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen im Euroraum deutlich angestiegen ist, rechnen wir nicht mit einer Rezession. Gegen eine Rezession spricht auch die expansive Geldpolitik der EZB.

Anleihen

Japan: Verbraucherpreise (Jan.), 00:30 Uhr
Deutschland: BIP-Wachstum, Details (Q4), 08:00 Uhr
Deutschland: Ifo Geschäftsklima (Feb.), 10:00 Uhr

Der Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe ist ein sehr guter gleichlaufender Indikator für den Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes, der aber früher verfügbar ist, als die Daten zum BIP-Wachstum. Die gestern veröffentlichten Daten für Februar legen nahe, dass sich im Euroraum das gesamtwirtschaftliche Wachstumstempo nicht weiter abgeschwächt hat: Der Index für das Dienstleistungsgewerbe stieg unerwartet deutlich von 51,2 auf 52,3 Punkte. Als Frühindikator dient der Index jedoch weniger. Hier hat der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe eine größere Relevanz, da sich z.B. über die außenwirtschaftliche Verflechtung Schwankungen der Exportnachfrage stärker niederschlagen. Aktuell ist der Index für das verarbeitende Gewerbe auf 49,2 Punkte gefallen, wohl vor allem aufgrund von Schwächen beim Export. Die Daten lieferten mithin gestern kein einheitliches Bild (vgl. „Im Blickpunkt“). Allenfalls für eine Randbemerkung eignen sich die gestern veröffentlichten Auftragseingänge in den USA. Die Zahlen wurden wegen des Government Shutdowns verspätet veröffentlicht. Der Anstieg um 1,2% ggü. November reflektiert starke Auftragseingänge bei Boeing sowie eine im Dezember insgesamt kräftige Produktion. Der Jahresstart dürfte dagegen wieder eine Auftragsschwäche zeigen – legt man die schwachen Produktionsdaten im Januar zugrunde. Die vom statistischen Bundesamt gemeldeten Details zum BIP-Wachstum im vierten Quartal zeigen ein solides Nachfragewachstum. So stieg der private Verbrauch um 0,2% zum Vorquartal und die Anlageinvestitionen um 0,9%. Der Außenhandel lieferte keinen Wachstumsbeitrag. Die Lagerinvestitionen waren negativ, demnach wurde die zusätzliche Nachfrage vor allem aus den Vorräten bedient.

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Rhön-Klinikum, Jahresergebnis

Das Leben ist schön! So schön, dass wir jeden Morgen mit Thomas Bernhard frohlocken: „Einmal am Tag freut man sich, dass man am Leben ist und noch nicht tot. Das ist ein unwahrscheinliches Kapital.“ Das Leben ist manchmal aber auch nicht sehr schön. Beispielsweise dann, wenn Genies wie Bruno Ganz (Mime) oder Karl Lagerfeld (Haute Couture-Gott) für immer von uns gehen. Sie werden sehr fehlen! Oder – weitaus profaner und naturgemäß unbedeutender – wenn das Grübeln über den Verlauf der Zinsstrukturkurve uns allen hier wieder einmal mächtig aufs Gemüt drückt. So fiel die Rendite für die 10jährige deutsche Bundesanleihe vorgestern wieder auf unter 0,1% (!) und näherte sich bedrohlich dem Jahrestief (0,078%). Wie an dieser Stelle schon im vergangenen Jahr erwähnt, kann das Zinstal, durch das wir alle von der finanziellen Repression arg geplagt gramgebeugt schreiten, sehr sehr lang sein. Das können unsere tapferen japanischen Freunde bezeugen, die am 12. Februar 2019 zwanzig Jahre Nullzins feierten. Herzlichen Glückwunsch! Negativzins, QE-Kaufprogramm, Kapitalfehlallokation, Helikoptergeld, zwangsweise Entwertung von Bargeld (siehe IMF-Blog, Agarwal, Krogstrup) etc.; all diese Begriffe schwirren dieser Tage wieder unablässig durch unsere erhitzten (Glatz-) Köpfe. Aber: Vita brevis. Also rasch zu den Märkten. Die zeigten sich gestern wenig inspiriert und tendierten uneinheitlich. Der Dax (+0,2%) zeigte sich immerhin weiter frohgelaunt und erzielte ein neues Jahreshoch. Tagesverlierer war erneut die Aktie von Wirecard (-3,5%). Die US-Börsen tendierten bei mäßigen Umsätzen leichter. Es gab, ebenso wie in Asien, kaum Neues zu vermelden. Wir schließen mit Karl dem Großen: „Wer eine Jogginghose trägt, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“ Also: Seien Sie geistreich und kreativ und machen Sie sich schick für das Wochenende. Genießen Sie es im Kreise ihrer Lieben. Das Leben ist schön!

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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