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Nachlassende Nachfragedynamik belastet Rohstoffpreise, langfristig Angebotslücke? - Commerzbank Kolumne

20.02.2019 09:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Das zyklische Auf und Ab der Rohstoffpreise wird von der Nachfrage bestimmt. Das Angebot ist ausschlaggebend für die Stärke der zyklischen Bewegungen. Aktuell führt der konjunkturelle Abschwung zwar zu Preiseinbußen, aber diese sind – zumindest bisher – nicht ganz so deutlich wie 2014/2015. Dies ist ein Hinweis darauf, dass das Angebot enger geworden ist – 2014/2015 wirkte sich die Phase hoher Investitionen in die Rohstoffproduktion noch stärker aus. Inzwischen kaufen Rohstoffunternehmen lieber eigene Aktien zurück und schütten Dividenden aus, als zu investieren. Für die kurze Sicht sagt das kaum etwas über die weiteren Preisrisiken aus, aber langfristig dürfte die Investitionszurückhaltung zu einer Angebotslücke führen.

Anleihen

Deutschland: Erzeugerpreise (Jan.), 08:00 Uhr
Euroraum: EU-Verbrauchervertrauen (Jan.), 16:00 Uhr
USA: Fed-Protokoll , 20:00 Uhr

Gestern unterstützten schwache Konjunkturdaten aus dem Euroraum die Bundesanleihen. So gingen die Industrieaufträge in Italien im Dezember (-1,8% M/M bzw. -5,3% J/J) so stark zurück wie seit der Finanzkrise 2008/2009 nicht mehr. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen fiel unter die Marke von 0,10%. Die Staatsanleihen der Euro-Peripherie kamen wieder unter Abgabedruck, vor allem italienische Papiere. Durch die Daten kamen – nach einem Spreadrückgang in den Tagen davor – wieder Sorgen um den Zustand der italienischen Wirtschaft auf. Die Nachfrage am Primärmarkt bleibt offenbar weiter hoch. So ist das Orderbuch für eine 30-jährige französische Staatsanleihe am Donnerstag auf mehr als 30 Mrd. Euro angeschwollen. Die EZB deutet immer mehr an, dass sie in der Märzsitzung die Einführung von Langfristtendern zur Unterstützung der Refinanzierung von Banken in Erwägung zieht. Einige EZB-Notenbanker signalisierten auch die Möglichkeit einer Verschiebung der Forward Guidance nach hinten, die bisher unveränderte Leitzinsen bis mindestens über den Sommer dieses Jahres hinaus vorsieht. Heute Abend reist die britische Premierministerin May wieder nach Brüssel um EU-Kommissionschef Juncker über den Stand der Brexit-Verhandlungen in Großbritannien zu unter-richten. In Großbritannien macht der sogenannte „Malthhouse-Kompromiss“ die Runde. Gedacht ist, eine physische innerirische Grenze mittels technologischer Lösungen zu vermeiden. Im Moment hat noch niemand eine Ahnung, wie eine solche technologische Lösung aussehen könnte und wie lange eine Implementierung dauern würde. Das britische Pfund wertete sich gestern um fast 1% ggü. dem Euro auf. Weiterhin setzten die Marktteilnehmer auf eine Vermeidung eines No-Deal-Brexit.

Aktien

FMC, Geschäftsergebnisse 2018
Fresenius, Geschäftsergebnisse 2018

Ohne Impulse der am Vortag geschlossenen Wall Street zeigten die europäischen Aktienmärkte nur wenig Bewegung. Die Indizes bewegten sich während des Handels meist leicht in der Minuszone, was nach dem starken Anstieg der Vorwochen nicht erstaunen kann. Die wesentlichen Fragen für die Märkte – Handelsstreit mit China, neu auch wieder mit Euro-pa bezüglich der Autozölle oder Brexit – sind weiter ungeklärt. Daher halten sich die Anleger zurück. Der DAX legte letztlich 0,1% zu, der EuroStoxx 50 gab 0,2% ab. Größere Bewegungen brachten die Geschäftsberichte wie bei HeidelbergCement (+3,6%) im DAX. Den Zug nach oben setzte Wirecard (+4,6%) auch einen Tag nach dem Leerverkaufsverbot fort. Nach dem enttäuschenden Zahlenwerk der britischen HSBC (-4,0%) gab es auch bei anderen europäischen Banken Verluste. Deutsche Bank (-2,1%) lagen am DAX-Ende. Im Euro-Stoxx 50 lagen die Banken ebenfalls weitgehend im Minus. Hauptverlierer war jedoch Nokia (-2,6%). In den USA brachte die allmählich abflauende Berichtssaison gute Quartalszahlen von Walmart (+2,2%), was in einem ansonsten eher lustlosen und nachrichtenarmen Markt den stärksten Ausschlag im Dow Jones bedeutete. Der Dow hielt sich meist in der Nähe des Vortagesschlusses auf und schloss mit +0,03% fast unverändert. Die Nasdaq legte bei ruhigem Handel um 0,2% ganz leicht zu. Die Branchen schnitten zwischen +0,6% für Versorger und Grundstoffe und -0,3% für Healthcare als schwächstem Sektor ab. In Asien gab es an den Aktienmärkten heute mehrheitlich leichte Gewinne. In der Hoffnung auf baldige Beilegung des Handelsstreits legte der Nikkei um 0,6% zu, in Korea, Taiwan und China kamen die Kurse um ca. 1% voran. Damit sind die Vorzeichen für den Handelsstart in Europa nicht ungünstig, die Indikationen zeigen leicht höhere Kurse.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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