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Regierung fordert den Bau neuer Flüssiggasterminals in Norddeutschland - Commerzbank Kolumne

19.02.2019 09:04 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Commerzbank: „Bislang war der Bau von LNG-Terminals zwar immer wieder diskutiert, aber als unwirtschaftlich eingestuft worden”. Bild und Copyright: Vytautas Kielaitis / shutterstock.com.

Deutschland will nach Bekundung des Wirtschaftsministers Peter Altmaier künftig mehr Flüssigerdgas (LNG) aus den USA einführen und hierzu sollen mindestens zwei neue LNG-Terminals in Norddeutschland – im Gespräch sind Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Stade – gebaut werden. Die Schätzkosten belaufen sich auf etwa 500 Millionen Euro je Anlage. Den privaten Konsortien sollen nun staatliche Fördergelder zuteilwerden, wobei bislang keine konkrete Summe genannt wurde. Darüber hinaus dürften die Gasnetzbetreiber dazu verpflichtet werden, LNG-Terminals ans Gas-Fernleitungsnetz anzuschließen. Bislang war der Bau von LNG-Terminals zwar immer wieder diskutiert, aber als unwirtschaftlich eingestuft worden. Denn abgesehen davon, wer die Kosten letztendlich trägt, ein Betreiber-Konsortium, die Gasnetzbetreiber oder die Steuerzahler, so zeigt ein Blick nach Europa, dass keine ökonomische Notwendigkeit für zusätzliche deutsche LNG-Terminals gegeben ist. Die bestehenden Kapazitäten der Gas-Terminals in Wales, Belgien, Holland oder Polen sind nur zu einem Bruchteil ausgelastet, so dass dort problemlos weitere (US-)Gas-Tanker ihre Fracht löschen könnten. Durch das engmaschige europäische Netz ist die Versorgung in Deutschland gesichert. Doch die US-Regierung legt Wert darauf, Deutschland mit amerikanischen LNG-Tankern direkt zu beliefern und die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Gaslieferungen zu reduzieren. Durch die im Bau befindliche Ostseepipeline Nord Stream 2 wird die russische Gas-Lieferkapazität vom heutigen Niveau ausgehend um weitere 55 Mrd. Kubikmeter etwa verdoppelt (Gasverbrauch nur in Deutschland etwa 90 Mrd. Kubikmeter p.a.). Den am Projekt beteiligten europäischen Unternehmen wurde schon von US-Seite mit Sanktionen gedroht. Bezüglich des Baus der LNG-Terminals soll es in den nächsten Wochen eine Entscheidung geben. Diese mag mehr von politischen als von ökonomischen Überlegungen getrieben sein.

Anleihen

Großbritannien: Arbeitsmarkt (Dez./Jan.), 10:30 Uhr
Deutschland: ZEW-Index (Feb.), 11:00 Uhr
USA: NAHB-Index (Feb.), 16:00 Uhr

Die gestiegene Hoffnung auf eine Einigung im Handelsstreit zwischen China und den USA, die gestern die asiatischen Aktienmärkte beflügelt hat, hat die Bundesanleihen wenig belastet. Die Bundrenditen stiegen allenfalls minimal an. So erhöhte sich die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen um die Marke von 0,11%. Allerdings sorgte das Marktumfeld bei den Euro-Staatsanleihen, insbesondere in der Euro-Peripherie, für Kursgewinne. So gingen die Renditen italienischer Staatsanleihen aller Laufzeiten leicht zurück. Die Hoffnung auf die Bereitstellung neuer Langfristtender zur Refinanzierung der Banken hat ebenfalls dazu beigetragen. EZB-Ratsmitglieder hatten am Wochenende signalisiert, dass man bei der nächsten Ratssitzung über die Einführung neuer Tender sprechen wird. EZB-Chefvolkswirt Praet sagte gestern, dass die EZB auch ihre Forward Guidance ändern könne, wenn sich der wirtschaftliche Ausblick eintrübe. Angesichts drohender Strafzölle der USA auf den Import europäischer Autos sucht die Bundesregierung nach einer Lösung am Verhandlungstisch. Trump stellt seit geraumer Zeit Überlegungen an, Strafzölle in Höhe von 25% zu erheben, um das Handelsbilanzdefizit der USA abzubauen. Die EU-Kommission drohte gestern im Falle von US-Strafzöllen rasch und angemessen zu reagieren. Juncker betonte, dass Trump ihm zugesichert hatte, dass es bis auf weiteres keine Autozölle geben wird. In Großbritannien sind gleich sieben Abgeordnete aus der größten Oppositionspartei Labour ausgetreten, da sie enttäuscht über die Brexit-Politik Corbyns seien. An den Mehrheiten ändert sich dadurch wenig. Die nächste Abstimmung im britischen Unterhaus ist am 27. Februar. Das britische Pfund reagierte gestern kaum auf die Nachricht.

Aktien

BHP Billiton, Halbjahreszahlen
Danone, Jahreszahlen
Fielmann, Jahreszahlen
HeidelbergCement, Jahreszahlen
HSBC Holdings, Jahreszahlen
Walmart, Ergebnis Q4

Zum Wochenstart zeigten sich die Anleger an den europäischen Aktienbörsen, vor allem nach den starken Zugewinnen am Freitag, noch äußerst zurückhaltend. Angesichts der vielen politischen Themen, die sich inzwischen in entscheidenden Entscheidungsphasen befinden, war dies aber durchaus zu erwarten gewesen. Darüber hinaus konnte auch die Leitbörse Wall Street, die feiertagsbedingt geschlossen hatte, am Nachmittag keine Anregungen liefern. Am deutschen Aktienmarkt stand wieder einmal die „Fahrstuhl“-Aktie Wirecard (+15,1%) im Fokus. Nachdem die Finanzaufsicht BaFin nun grundsätzlich Leerverkäufe in diesem Titel untersagt hat, werden die Handelsaktivitäten mit Wirecard-Aktien deutlich eingedämmt. Automobilaktien tendierten angesichts drohender Strafzölle unisono etwas schwächer. Im SDax standen die Titel des Stahlhändlers Klöckner & Co. (-6,0%), nachdem dieser für das laufende Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang angekündigt hatte, unter Druck. Im Leitindex des Euroraums, dem EUROSTOXX 50, konnten Telekommunikation (+1,0%) und Banken (+0,9%) ihren Erholungstrend weiter fortsetzen. Neben den KFZ-Produzenten (-0,2%) verzeichneten nur die Ölaktien (-0,1%) leichte Abschläge. Stärkste Einzeltitel waren die Aktien der französischen Bank Société Générale (+2,6%). Die asiatischen Börsen entwickeln sich heute Morgen uneinheitlich und ebenfalls vergleichsweise träge. Der chinesische CSI-300, der am Vortag noch kräftige Kursgewinne verzeichnet hatte, tendierte ebenso wie der Hang Seng schwächer, während der Nikkei leicht zulegte.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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