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Konjunkturzyklus ohne Boom am US-Immobilienmarkt - Commerzbank Kolumne

20.09.2018 08:49 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

In der Nachkriegszeit gingen konjunkturelle Boomphasen immer auch mit überdurchschnittlichen Wohnungsbauaktivitäten einher. In diesem Zyklus ist dagegen weiterhin keine Übertreibung erkennbar. Die Zahl der Wohnungsbaubeginne reicht mit annualisiert gut 1,2 Mio. derzeit allenfalls, um den Bestand zu sichern. Im August legten die Wohnungsbaubeginne kräftig zu, während die Baugenehmigungen zurückgingen. Damit kehrten sich die Bewegungen der letzten zwei Monate um (vgl. Schaubild). Der Zins für eine 30-jährige Hypothek liegt mittlerweile bei 4,6%. Das dämpft die Immobiliennachfrage. Ein Bau-Boom im aktuellen Konjunkturzyklus ist daher unwahrscheinlich.

Anleihen

Großbritannien: Einzelhandelsums. (Aug), 10:30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Verkäufe gebrauchter Häuser (Aug), 16:00 Uhr
Euroraum: Verbrauchervertrauen (Sep), 16:00 Uhr

Die Rentenmärkte standen gestern erneut unter Druck. So fielen die Vergeltungsmaßnahmen Chinas gegen die Einführung von Zöllen auf Einfuhren aus China durch die USA maßvoller aus als erwartet. China verhängte Zölle von 5 bis 10% auf Warenimporte aus den USA mit einem Handelswert von 60 Mrd. USD. Außerdem wurden die Handelsgespräche, die heute beginnen sollen, von China nicht abgesagt. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen durchbrach am Vormitttag die 200-Tageslinie und überwand kurzzeitig die wichtige Marke von 0,50%; danach ging sie jedoch wieder zurück. Belastet waren Bundesanleihen auch durch die Aufstockung der aktuellen 10-jährigen Bundesanleihe (DBR 0,25% 15.08.2028) um 2,5 Mrd. EUR, die mit einer durchschnittlichen Emissionsrendite von 0,49% gepreist wurde. In den USA erhöhten sich 10-jährige US-Treasuries auf 3,09%. Mit zur Schwäche haben auch die Verbraucherpreise in Großbritannien beigetragen, die im August mit +0,7% M/M deutlich stärker als erwartet anstiegen. Die Inflationsrate erhöhte sich damit von 2,5% auf 2,7% im Jahresvergleich. Die Kernrate (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) legte von 1,9% auf 2,1% J/J zu. Britische Gilts tendierten schwächer als Bundesanleihen, da sich die Zinserhöhungsspekulationen nach den Preisdaten erhöhten. Die Hausbaubeginne stiegen in den USA im August um 9,2% M/M an, nachdem sie zwei Monate zuvor rückläufig waren. Die Baugenehmigungen gingen dagegen um 5,7% M/M stärker als erwartet zurück (siehe „Im Blickpunkt“). Bei der heutigen Sitzung der norwegischen Notenbank rechnen wir mit einer Zinserhöhung um 25 Bp. auf 0,75%. Vor zweieinhalb Jahren wurde der Leitzins auf 0,5% gesenkt.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

An den europäischen Aktienmärkten konnte sich der Aufwärtstrend der vergangenen Tage fortsetzen. Zwar rutschten die Kurse im Handelsverlauf zwischenzeitlich ins Minus, am Ende verzeichneten die Indizes aber solide Kursgewinne. Die Handelskonfliktthematik geriet letztendlich in den Hintergrund. Hoffnungen auf konjunkturunterstützende Maßnahmen von Seiten der chinesischen Regierung trieben die Investoren stattdessen um und ließen auch die Rohstoffpreise anziehen. Während dies auch den Grundstoffsektor (+3,1%) zum Tagesgewinner avancieren ließ, ging es für zinssensitive Branchen nach unten. Versorger und Immobilienaktien (je -1,1%) litten unter dem derzeitigen Trend steigender Renditen am Rentenmarkt. Insgesamt dürfte sich die Erholung durchaus noch etwas weiter fortsetzen. Die zuvor deutlich überverkaufte Lage hat sich noch nicht komplett abgebaut und von der Markttechnik kamen jüngst kurzfristige Kaufsignale. Auch fundamental dürfte bereits ein recht negatives Bild eingepreist sein. Ein gewichtiges Wörtchen hat dabei allerdings auch die italienische Regierung mitzusprechen. Die stetig wechselnde Nachrichtenlage zu den laufenden Haushaltsverhandlungen bietet immer wieder Überraschungen – in beide Richtungen. Gestern überwog bei den Investoren eine vorsichtigere Haltung. Der FTSE MIB 30 (+0,2%) konnte nur unterdurchschnittlich zulegen. Sollte sich hier aber eine Entspannung abzeichnen, wäre dies ein weiterer Katalysator für steigende Kurse im Euroraum. An den US-Märkten zeigte sich – wie schon in Europa – eine Rotationsbewegung von defensiven Branchen hin zu zyklischen Sektoren, wo insbesondere Finanzwerte von den steigenden Zinsen profitierten In Asien zeigten sich die meisten Märkte nur wenig verändert. Der südkoreanische Kospi (+0,7%) profitierte allerdings von Pressemeldungen über mögliche neue Gespräche zwischen den USA und Nordkorea.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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