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Iransanktionen halten Ölpreise in Europa noch hoch - Commerzbank Kolumne

13.09.2018 09:07 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Der Aufschlag der europäischen Richtgröße Brent zur US-Sorte WTI ist zuletzt auf10 $/Fass gestiegen. Verantwortlich sind dafür vor allem Erwartungen, dass in Europa, aufgrund der US-Iran-Sanktionen, demnächst ca. 700 Tsd./Fass an Angebot fehlen (5% des Bedarfs). In Asien steht etwa die gleiche Menge auf dem Spiel, wenn man davon ausgeht, dass China die Sanktionen ignoriert. Bereits im Vorfeld der verschärften Sanktionen ab November hat die iranische Produktion begonnen zu fallen, was ein Indikator für den voraussichtlichen Erfolg ist. Es bleibt sowohl hier, aber auch bezüglich des Ausgleichs durch eine Mehrproduktion anderer Produzenten, eine hohe Unsicherheit. Entspannen könnte freilich die zunehmende Nachfrageschwäche.

Anleihen

Großbritannien: BoE Zinsentscheidung, 13:00 Uhr
Euroraum: EZB-Zinsentscheidung, 13:45 Uhr
USA: Verbraucherpreise (August), 14:30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr

Nach drei Tagen mit fallenden Kursen am deutschen Rentenmarkt legten gestern die Preise wieder etwas zu und reflektierten damit die aktuellen negativen Wirtschaftsdaten. So sank die Industrieproduktion im Euroraum für Juli stärker als erwartet um saisonbereinigte 0,8% gegenüber dem Vormonat. Zudem wurde der Juniwert um 0,1% auf -0,8% nach unten revidiert. Die Schwächephase in der Industrie ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich das Wirtschaftswachstum im Euroraum im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zu 2017 nahezu halbiert hat. Wir gehen davon aus, dass auch im dritten Quartal die Industrie wenig zum Wachstum beiträgt. Auch in den USA entwickelten sich die Daten schwächer als prognostiziert: Die Produzentenpreise fielen im August um 0,1% gegenüber Juli. Volkswirte hatten dagegen mit einem leichten Anstieg um 0,2% gerechnet. Im Jahresvergleich ging der Anstieg der Produzentenpreise von 3,3% im Juli auf nun 2,8% zurück. Für die heute Nachmittag zur Meldung anstehenden US-Verbraucherpreisdaten für August erwarten wir eine Steigerung gegenüber Juli um 0,2% (Kernrate – ohne Energie und Nahrungsmittelpreise). Dies würde einen Jahreszuwachs um 2,4% bedeuten. Antreiber ist dabei der Benzinpreis. Als weiterer inflationstreibender Faktor erweisen sich auch die Preise für Automobile. Zwar hatten die Hersteller wegen voller Lager kräftige Rabatte in der Vergangenheit gewährt. Nun haben sie ihre Bestände deutlich reduziert und können des-halb langsam wieder Preiserhöhungen durchsetzen. Die heutige EZB-Sitzung sollte den Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm bestätigen sowie eine mögliche Zinserhöhungsperspektive (zweites Halbjahr 2019) beibehalten.

Aktien

Adobe Systems: Ergebnis Q3
Fraport: Verkehrszahlen Aug. 2018

Nach einer freundlichen Eröffnung bröckelte der deutsche Leitindex DAX im Tagesverlauf immer mehr ab. Erst zum Handelsschluss kam Kaufinteresse auf, als laut Händlerangaben Gerüchte die Runde machten, die USA hätten Gesprächsbereitschaft im Zollstreit mit China bekundet. Am Ende gewann der DAX gut 0,5 % ggü. dem Vortagesschluss. Damit konnte die psychologisch wichtige Marke von 12.000 Punkten wieder überwunden werden. Die von Technischen Analysten erwartete Gegenbewegung auf die jüngsten Kursverluste hat damit offenbar begonnen. Trotzdem äußerten sich Marktteilnehmer wegen der anhaltenden Belastungsfaktoren, insbesondere beim Handelsstreit, besorgt und gehen nicht von einer nachhaltigen Trendwende aus. Tagesgewinner waren Adidas (+1,98%), Continental (+1,77%) und die Deutsche Lufthansa (+1,72%). Bei Adidas und Lufthansa wurden die zuletzt kräftigen Verluste für die Erholungsbewegung verantwortlich gemacht. Am Ende der Indexrangliste fanden sich die Versorger E.On (-3,49%) und RWE (-3,62%) wieder, die unter einem schwachen Gewinnausblick eines britischen Konkurrenten und Gewinnmitnahmen litten. Indexverlierer mit einem Minus von 5,48% waren die Anteile von Infineon. Laut der Studie einer US-Investmentbank gäbe es erste Anzeichen eines Überangebots von Speicherchips, was die gesamte Branche unter Druck setzte. Diesem Sog konnte sich Infineon nicht entziehen. Entsprechend gaben auch die Technologie-Börse Nasdaq ebenso wie der Dow Jones ca. 0,2% ab. Die Gerüchte um Handelsgespräche mit China, die dem DAX noch geholfen hatten, verpufften dagegen in den USA zum Handelsschluss. Der japanische Leitindex konnte bis kurz vor Handelsende knapp 1 % zulegen. Der DAX dürfte heute mit leichten Abschlägen in den Handel starten.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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