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Russische Börse durch neue US-Sanktionen unter Druck - Commerzbank Kolumne

07.09.2018 09:22 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Anleger in Russland brauchen weiterhin starke Nerven. Die Volatilität am Aktienmarkt bleibt hoch. Nachdem die US-Regierung im April 2018 Sanktionen gegen Russland verkündet hatte (Gründe u.a.: Vorwurf destabilisierender Handlungen Moskaus u.a. in der Ukraine und in Syrien sowie der subversiven Einflussnahme auf demokratische US-Wahlen), brach der RTS-Index kräftig ein. Nachdem sich der Leitindex in den darauffolgenden Monaten – auch unterstützt durch weiter steigende Ölpreisnotierungen - etwas erholt hatte, kam es Anfang August 2018 zu einem erneuten Kursrückgang beim RTS-Index und beim Rubel. Verantwortlich hierfür zeichneten abermals neue US-Sanktionen gegen Russland, die das US-Außenhandelsministerium mit Verweis auf den Giftgaseinsatz gegen den früheren Doppelagenten Skripal in Großbritannien verhängt hatte. Auch die Aussicht, dass weitere US-Sanktionen vor den US-Kongresswahlen im Herbst 2018 folgen könnten, führte zu Nervosität und also zu Kursdruck bei Aktien, Anleihen und Rubel. Letzterer wurde zusätzlich durch die Türkei-Krise belastet. Seit Jahresbeginn 2018 hat der RTS-Index damit rd. 7% an Wert verloren (per 06. September 2018). Die Unsicherheit in Bezug auf den Rubel und somit auch auf den Aktienmarkt dürfte in den kommenden Wochen zunächst hoch bleiben. Die souverän agierende Notenbank griff nur leicht in den Devisenmarkt ein. Die robuste Entwicklung des Ölpreises, die soliden Fiskalkennzahlen Russlands (u.a. niedrige Staatsverschuldung und solide externe Position), das vergleichsweise hohe russische Realzinsniveau und die recht hohen Devisenreserven (rd. 460 Mrd. USD) sorgen für einen gewissen Puffer gegen weitere Währungsattacken. Zudem hat der Staat zuletzt seine USD-Verbindlichkeiten reduziert. Aufgrund der relativ günstigen Bewertung (KGV 2018e: 6), der sich bessernden Fundamentaldaten sowie wegen des deutlich gestiegenen Ölpreises bestätigen wir unser neutrales Votum für die Börse in Russland.

Anleihen

Deutschland: Exporte (Juli), 8:00 Uhr
Deutschland: Industrieproduktion (Juli), 8:00 Uhr
Frankreich: Industrieproduktion (Juli), 08:45 Uhr
USA: Arbeitsmarktbericht (August), 14:30 Uhr

Gestern verzeichneten italienische Staatsanleihen erneut merkliche Kursgewinne – den dritten Tag in Folge. Es ist Matteo Salvini, italienischer Vizepremierminister und Chef der Lega Nord, ein Stück weit gelungen, die Sorgen zu zerstreuen, Italien werde mit seinem Budget das Defizitkriterium der EU deutlich verfehlen. Wie seriös der Haushaltsentwurf sein wird, muss sich jedoch erst noch zeigen. Eine kontraktive Fiskalpolitik ist von der neuen Regierung freilich nicht zu erwarten. Man wird die Grenzen, welches Budgetdefizit die EU-Kommission akzeptiert, austesten. Die meisten Volkswirte sind sich einig, dass Rezessionen mit einer Mischung fiskal- und geldpolitischer Maßnahmen bekämpft werden sollten. Das Vorgehen Italiens könnte sogar dazu führen, dass die EU fiskalischen Anti-Krisenmaßnahmen künftig wieder mehr Raum gibt. Die Zustimmung in Frankreich hierfür ist da und in Deutschland wächst sie. In den USA wird heute der Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Für August wurden in den letzten Jahren meist erst schwache Zahlen veröffentlicht, die später nach oben korrigiert wurden. Offenbar melden manche Firmen urlaubsbedingt ihre Zahlen mit Verzögerung. Sollten die Stellenzuwächse daher unter den Erwartungen (195.000 Stellen) liegen, dann wäre dies keine große Enttäuschung. Zumal die gestern gemeldeten Erstanträge auf Arbeitslosengeld so niedrig wie zuletzt 1969 waren. Der ADP-Bericht lag gestern mit 163.000 Stellen bereits unter den Erwartungen. Deutsche Unternehmen haben im August weniger produziert (-1,1%) und exportiert (-0,9%) als im Juli. Angesichts der sehr guten Ifo-Geschäftsklimazahlen rechnen wir aber mit einem baldigen Ende der Schwächephase in der Industrie.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Donnerstag allesamt im Minus. Der Verkaufsdruck setzte vor allem am Nachmittag ein, nachdem der Dow Jones-Index zeitweise leicht ins Minus gerutscht war. Die größten Indexverluste verzeichneten die Börsen in Madrid (-1%) und Amsterdam (-1,4%). Der Dax (-0,7%) kämpfte den ganzen Tag mit der Marke von 12.000 Punkten, konnte diese aber zum Handelsschluss nicht verteidigen. Nach wie vor sind es Themen wie der weiterhin schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China/Europa sowie die Währungskrisen in einigen Emerging Markets (u.a. Türkei, Argentinien), die viele Investoren eher risikoscheu agieren lassen. Tagesverlierer im Dax war die Aktie von Bayer, die um 4,6% nachgab und damit auf ein neues Jahrestief fiel. Die Aktie von Leoni verlor fast 8%. Verantwortlich hierfür zeichneten zum einen die Votenherabstufung eines Brokers auf Verkauf sowie andererseits der Abstieg aus dem M-Dax. Auch die Aktien von Osram (-3,4%) und von Zalando (-3,6%) standen in der zweiten Reihe stärker unter Druck. Auf europäischer Sektorenebene waren insbesondere Aktien aus dem Versorgersektor gesucht, die im Schnitt um 0,6% zulegten. Am Ende der Performancerangliste in Europa notierten Aktien aus dem Be-reich Rohstoffe, die durchschnittlich um 1,8% nachgaben. Die Börsen in den USA tendierten uneinheitlich. Während der Dow Jones-Index minimal zulegte, stand der Nasdaq Composite-Index (-0,9%) abermals unter Druck. Einige IT-Werte leiden u.a. unter der Gefahr einer strafferen Regulierung (Facebook: -2,8%; Twitter: -5,9%). Auf Sektorenebene waren insbesondere Telekomwerte gesucht, die im Schnitt 0,7% gewannen. Tagesverlierer waren Energieaktien mit durchschnittlichen Verlusten von 1,9%. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss zumeist schwächer. Der Nikkei 225-Index gab um 0,8% nach. Der Yen wertete leicht auf.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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