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BIP-Wachstum schwächt sich ab, Türkei-Risiko hält sich in Grenzen - Commerzbank Kolumne

15.08.2018 09:40 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Im 2. Quartal stieg das reale BIP in Deutschland mit +0,5% Q/Q bzw. +2,0% J/J etwas stärker als erwartet. Auch im Euroraum wurde das Wachstum im 2. Quartal von 0,3% auf 0,4% Q/Q bzw. 2,2% J/J nach oben korrigiert. Klar ist, dass das Wachstum ggü. dem Vorjahr an Schwung verloren hat. Wir gehen davon aus, dass auch in der 2. Jahreshälfte nicht wieder das Niveau des Vorjahres erreicht wird. Die Entwicklung in der Türkei stellt nur ein geringes Risiko für die deutsche Wirtschaft und dem Euroraum dar, denn nur 1,6% der deutschen Exporte gehen dorthin. Die noch nicht endgültig abgewendeten amerikanischen Autozölle bleiben ein deutlich höheres Risiko.

Anleihen

Großbritannien: Verbraucherpreise (Juli), 10:30 Uhr
USA: Empire State Index (August), 14:30 Uhr
USA: Einzelhandelsumsätze (Juli), 14:30 Uhr
USA: Industrieproduktion (Juli), 15:15 Uhr
USA: NAHB Wohnungsmarkt-Index (August), 16 Uhr

Nach zwei Handelstagen im Krisenmodus, in denen vor allem Bundesanleihen als „sicherer Hafen“ profitierten – die Rendite zehnjähriger deutscher Staatstitel ging von 0,37% auf bis zu 0,30% im Tief zurück – kam es gestern zu einer leichten Marktberuhigung. Der Kursverfall der türkischen Lira setzte sich nicht weiter fort, sondern sank unter die Marke von 6,50 Lira je US-Dollar (bzw. 7,50 Lira je Euro). Die Risikoaufschläge italienischer Staatsanleihen, die ebenfalls in den letzten Tagen deutlich auf bis zu 280 Basispunkte gegenüber Bundesanleihen bei zehnjährigen Titeln zugelegt hatten, gingen auf 270 Basispunkte zurück. All die Sorgen und Diskussionen um den Brexit scheinen dem Arbeitsmarkt in Großbritannien bisher nicht zu schaden: So fiel die Arbeitslosenquote in den Monaten April bis Juni mit 4,0% auf den niedrigsten Stand seit 1975. Die wöchentlichen Löhne und Gehälter stiegen im Juni zwar etwas geringer als im Vormonat, mit einer Zunahme von 2,4% J/J ist dies aber immer noch ein sehr guter Wert. Nach den überraschend guten BIP-Zahlen aus Deutschland – die Wirtschaft im zweiten Quartal wuchs um 0,5% Q/Q stärker als prognostiziert und das Wachstum des ersten Quartals wurde von 0,3% auf 0,4% nach oben revidiert – konnten auch die BIP-Daten für den Euroraum nach der Erstschätzung um 0,1% nach oben angepasst werden. So legte die Wirtschaft im Euroraum um 0,4% Q/Q wie schon in den ersten drei Monaten zu. Gegenüber Vorjahr ergibt sich eine Wachstumsrate von 2,2% (siehe „Im Blickpunkt“). Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland legten in ihrer aktuellen Lage und Erwartungen überraschend zu.

Aktien

Deutschland: Leoni
USA: Cisco

Die türkische Währungs- und Finanzkrise blieb am Dienstag eines der Hauptthemen. Zwar war ein gewisses Aufatmen zu verzeichnen, doch reichten die Auftriebskräfte in Europa nicht weit. Der DAX zeigte sich in der Eröffnung freundlich und legte fast 100 Punkte zu, doch verflog der Optimismus mit weiteren Meldungen aus der Türkei schnell wieder. Der Blick nach Istanbul zeigte immerhin eine Stabilisierung der türkischen Lira (gut +5%) und eine Erholung der türkischen Börse (ISE 300 + 2,3%) unter Führung der zuvor schwer abgestürzten Banken. Zum Handelsschluss lag der DAX auf Vortages-stand. Die größten Verlierer bildete eine Phalanx sämtlicher Automobile und Zulieferer sowie Finanztitel. Die Gewinner im DAX waren defensive Titel wie RWE (+3,6%), E.ON (+1,4%) und Beiersdorf (+1,7%). Kräftige Bewegungen gab es auch im MDAX: Symrise legten 5,3% zu, dagegen ließen nach Zahlen Ceconomy (-9,2%), Scout 24 (-6,6%), Aareal Bank (-5,2%) sowie K+S (-4,7%) kräftig Federn. In Europa ergab sich ein ähnliches Bild. Der EuroStoxx 50 schloss auch auf Vortagesniveau. Die Konsumtitel lagen im Vorderfeld mit AB Inbev (1,6%) an der Spitze, während Banco Santander (-2,7%) das Schlusslicht bildete. In New York traten die Sorgen um die Türkei in den Hintergrund. Der Dow Jones legte nach einer Serie von vier Ver-lusttagen um 0,5% zu, S&P500 und Nasdaq gewannen 0,6 bzw. 0,7%. Sämtliche Branchenindizes lagen dabei im Plus. Größere Einzelbewegungen unter den Blue Chips bis auf Walgreens (+3,3%) Fehlanzeige. In Asien sind heute Kursverluste zu verzeichnen. Der Nikkei gibt 0,7% ab, in Hong Kong (-2,2%) und Shanghai (-1,8%) sind die Verluste höher. Die weitere Stabilisierung der türkischen Lira spricht für einen freundlichen Handel in Europa.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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