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Schwellenländerbörsen weisen im April 2018 eine Underperformance auf - Commerzbank Kolumne

11.05.2018 09:20 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Im März/April 2018 blieb das Börsenumfeld für die Emerging Markets (EM) schwierig. Die Einführung von Strafzöllen seitens der USA gegen China mit entsprechenden Gegenmaßnahmen aus dem Reich der Mitte sorgten ebenso für Gegenwind wie die Leitzinsanhebung durch die US-Notenbank. Steigende US-Zinsen gepaart mit einem stärkeren Dollar (+2,1% im April) wirken sich in der Regel negativ auf EM-Aktien aus. Somit verwundert es nicht, dass der MSCI EM-Index im April um 0,6% nachgab (+0,5% seit Jahresbeginn, per 30. April 2018). Damit wiesen die EM sowohl gegenüber dem MSCI Developed Markets-Index (+1%) als auch gegenüber dem MSCI Welt-Index (+0,8%) eine kleine Underperformance auf. Ein Korb aus EM-Währungen fiel im April um 1,6% gegenüber dem US-Dollar. Die schwächsten Währungen waren der russische Rubel (-10%), der brasilianische Real (-6%) und der südafrikanische Rand (-5%). Lediglich der philippinische Peso verbuchte ein Plus (+1%). Zyklische Aktien wiesen in den EM eine Outperformance gegenüber defensiven Aktien auf. Die größten Sektorgewinne verbuchten Rohstoff- und Industrieaktien (+2,4% bzw. +2,2%). Pharmawerte hielten mit durchschnittlichen Verlusten von 3,7% die rote Laterne. Die Prognosen für die Firmengewinne in den EM wurden im April leicht um 0,7% nach unten revidiert. Die EM-Aktienfonds verbuchten Nettomittelzuflüsse in Höhe von 9 Mrd. USD.

Insgesamt zeigt sich das Wachstum in weiten Teilen der Schwellenländer unverändert stabil. So dürfte das BIP in Asien (ex-Japan) in 2018 um schätzungsweise 5,8% (J/J) steigen. Risikofaktoren bleiben v.a. die US-Zinspolitik sowie der schwelende Handelsstreit zwischen den USA und China. Gepaart mit dem aktuell festeren US-Dollar kamen einige EM-Währungen zuletzt verstärkt unter Druck. Dies gilt besonders für die türkische Lira, die ggü. dem US-Dollar seit Jahresbeginn mehr als 10% verlor.

Anleihen

Japan: Geldmenge (April), 01:50 Uhr
USA: Exportpreise (April), 14:30 Uhr
USA: Verbraucherstimmung, Michigan (Mai), 16:00 Uhr

In den USA sind derzeit über 6,5 Millionen freie Stellen gemeldet. Die Tendenz ist stark steigend. Trotzdem ist die Lohninflation weiterhin überraschend niedrig. An Erklärungen hierfür mangelt es nicht. Beispielsweise dürfte die Stellenvermittlung durch IT-Netzwerke heute deutlich effizienter sein als vor einer Dekade. Dennoch gilt, dass der Wettbewerb um Arbeitskräfte sich in den nächsten Monaten verstärken dürfte und die Unternehmen zunehmend attraktive Löhne bieten müssen. Denkbar ist, dass die geringere Transparenz des Arbeitsmarktes vor einer Dekade zu einer früheren Reaktion der Löhne auf einen kleiner werdenden Bewerberpool geführt hat. Entsprechend könnte in einem transparenten Markt die Reaktion später aber kräftiger kommen. Doch die Lohnentwicklung ist nicht der einzige Inflationstreiber. Im Augenblick führt der Ölpreisanstieg dazu, dass die Amerikaner an den Tankstellen tiefer in die Tasche greifen müssen. So sind die Verbraucherpreise insgesamt im April um 0,2% zum Vormonat angestiegen. Allein Benzin wurde um 3,0% zum Vormonat teurer. Ohne Energie und Nahrungsmittel sieht die Rechnung etwas entspannter aus: In dieser Abgrenzung stiegen die Preis um 0,1% zum Vormonat. Hochgerechnet auf das Jahr entspricht die Preisentwicklung ziemlich genau dem Inflationsziel der US-Notenbank: Im Vergleich zum Vorjahr liegen die US-Verbrauchpreise derzeit 2,5% höher. Aktuell sind es wohl vor allem die geopolitischen Risiken die einen stärkeren Renditeanstieg verhindern. Doch auch die wachsenden Inflationssorgen hinterlassen Spuren, davon zeugt der Renditeanstieg in der ersten Wochenhälfte. Langsam verschiebt sich der Fokus von den Konjunktursorgen auf neuaufkeimende Inflationssorgen.

Aktien

ArcelorMittal, Ergebnis Q1
Deutsche Lufthansa, Verkehrszahlen 04/2018
Osram Licht, Zwischenbericht Halbjahr
Talanx, Ergebnis Q1

Auch wenn die europäischen Aktienbörsen den Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran erstaunlich gut verkraftet haben, hält sich der Aufwärtstrend aktuell noch in Grenzen. Der deutsche Leitindex Dax 30 hatte am Mittwoch insbesondere vom Anstieg der schwergewichteten Siemens-Aktien profitiert (+3,9%). Der Industriekonzern hatte sowohl durch seine Quartalszahlen überzeugt als auch die Prognose für das Gesamtjahr erhöht. Auch im ruhigen Feiertagshandel an Christi Himmelfahrt setzte Siemens (+1,1%) diesen positiven Trend weiter fort. Zu den Tagesgewinnern am Donnerstag gehörten vor allem die Titel von Merck KGaA (+1,6%), die nach einem positiven Analystenkommentar deutlicher zulegen konnten. Insgesamt fünf Titel des Dax 30 wurden am Feiertag mit Dividendenabschlägen gehandelt. Der EURO-STOXX 50 trat unter anderem wegen der Dividendenthematik auf der Stelle. Zudem belastete insbesondere der Negativtrend bei AB InBev (-3,5%). Auch für die Papiere des italienischen Energiekonzerns Enel (-3,2%) ging es nach durch-wachsenen Zahlen deutlicher abwärts. Die Wall Street hingegen konnte ihre Gewinnserie weiter ausbauen. Moderate Inflationszahlen bremsten die Zinsängste und der US-Dollar stoppte zwischenzeitlich seinen jüngsten Aufwärtstrend. Während Apple (+1,4%) in diesem Umfeld einen neuen Höchst-stand erreichte, profitierten Energiewerte weiterhin von steigenden Ölpreisen. So befanden sich die Aktien von Exxon (+2,2%) an der Spitze der Kursliste. Im Fokus stand wegen einer Übernahme das Biotech-Segment. Alle Branchen konnten in diesem Umfeld meist deutlicher zulegen. Die asiatischen Märkte entwickeln sich heute Morgen in der Breite fester. Lediglich die chinesischen Börsen treten auf der Stelle.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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