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Öl - Bringt steigende Risikoaversion Glattstellungen spekulativer Positionen? - Commerzbank Kolumne

05.04.2018 09:00 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China spitzt sich zu, nachdem China mit weiteren Zöllen u.a. auf Autos und Sojabohnen aus den USA antworten will. An den Finanzmärkten steigt die Risikoaversion. Für die Rohstoffnachfrage sind größere Handelshürden zwar eine Belastung, aber der inflationäre Aspekt und die anhaltende USD-Schwäche sind Pro-Faktoren. Je nach Angebotssituation und Konjunktursensitivität dürften die Rohstoffpreise deswegen uneinheitlich reagieren - die Bandbreite reicht von positiv (Gold) bis negativ (Eisenerz). Kritisch wird es, wenn spekulative Positionen eine große Rolle spielen. Diese unterliegen bei steigender Risikoaversion einem hohen Glattstellungsrisiko. Vor allem am Ölterminmarkt besteht dieses.

Anleihen

Deutschland: Aufträge, Industrie (Feb.), 8:00 Uhr
GB: Einkaufsmanagerindex Dienstl. (Mrz.), 10:30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr
USA: Handelsbilanz (Feb.), 14:30 Uhr

Nach dem Rückgang im Januar haben sich die Auftragseingänge der deutschen Industrie im Februar mit +0,3% weniger stark als erwartet erholt. Im Euroraum sind die Verbraucherpreise im März nur leicht angestiegen. Zwar stiegen wie erwartet die Preise für Fern-reisen, dafür gingen aber die Preise für Industriegüter unerwartet zurück. Die Kernteuerung – ohne Energie und Nahrungsmittel – liegt unverändert bei nur einem Prozent. Vergleicht man den Arbeitsmarkt in den USA und im Euroraum, dann vollzieht sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit mit einem ähnlichen Tempo. Leider hat der Euroraum durch die Staatsschuldenkriese 4-5 Jahre verloren. Im Februar fiel die Arbeitslosenquote im Euroraum auf 8,5% – dem niedrigsten Stand seit Ende 2008. Würde sich dieser Trend fortsetzen wäre 2019 das Vorkrisenniveau von 2008 (7,4%) erreicht und 2022 das aktuelle US-Niveau von gut 4%. In den USA hat sich laut dem ADP-Bericht der Stellenaufbau in den letzten Monaten sogar beschleunigt: Der Stellenzuwachs im März lag mit 241.000 zum sechsten Mal in Folge über 240.000. Auch im amtlichen Arbeitsmarktbericht ist ein beschleunigter Stellenaufbau erkennbar – allerdings weniger deutlich als im ADP-Bericht. Somit ist die Gefahr einer Überhitzung der US-Konjunktur weiterhin gegeben, auch wenn der monatliche Anstieg der Stundenlöhne nun schon seit zwei Jahren recht konstant bei 0,2% liegt. Der ISM-Index für den Dienstleistungsbereich konnte das hohe Niveau vom Februar (59,5 Punkte) und Januar (59,9 Punkte) nicht halten und fiel im März auf 58,8 Punkte. Einzelne Unterkomponenten wie z.B. jene für die Bestellungen oder zur Beschäftigung zeigen aber, dass die US-Konjunktur sich kaum abkühlt.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Hatte am Dienstag noch die Erholung der Wall Street den europäischen Aktienbörsen eine Unterstützung geleistet, so sorgte gestern die Erwartung einer deutlich schwächeren Eröffnung in den USA für entsprechenden Kursdruck bei den Indizes des Euroraums. Allerdings wurden die Verluste dann doch noch deutlich eingegrenzt, da sich die US-Indizes nach tiefrotem Start schnell wieder erholen konnten. Im Dax 30 standen erneut die Aktien von Infineon (-3,0%) am Ende des Kurstableaus. Dagegen verhalf den Titeln von Merck KGaA (+1,1%) die Bestätigung einer Kaufempfehlung zu einer festeren Tendenz. Auch im TecDax stand mit Nordex (+7,2%) ein Titel an der Spitze des Index, der von einem positiven Analystenkommentar profitierte. Im EUROSTOXX 50 konnten immerhin die Branchen Öl & Gas (+0,8%) und Nahrungsmittel (+0,4%) zulegen, Versorger tendierten seitwärts. Alle anderen Sektoren verzeichneten teils deutlichere Verluste, vor allem Grundstoffe (-2,0%) und die Informationstechnologie (-1,7%). An den US-Börsen halfen die beschwichtigenden Aussagen von Larry Kudlow, dem neuen Chef-Wirtschaftsberater von Donald Trump, die massiven Sorgen um einen ausufernden Handelskonflikt wieder zurückzudrängen und so den Indizes nach einem deutlichen Minus wieder in positives Terrain zu drehen. An der Spitze des Leitindex Dow Jones standen letztendlich die IT-Titel Microsoft und IBM (beide+2,9%). Am Ende der Kursliste fanden sich die Aktien von Boeing (-1%) wieder, die sich damit allerdings von Kursabschlägen, die zwischenzeitlich über 6% lagen, wieder erholen konnten. Bis auf den in den letzten Tagen stärksten Sektor Energie (-0,2%) verzeichneten alle Branchen letztendlich Gewinne. An den asiatischen Börsen herrscht heute Morgen in der Breite eine positive Stimmung, lediglich China und vor allem der Hang Seng können dieser Entwicklung nicht folgen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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