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GM, Ford und Co.: Trumps Spiel mit dem Feuer (Teil II) - Commerzbank Kolumne

04.04.2018 09:20 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: JStone / shutterstock.com

Auch wenn Chinas Reaktion auf die US-Strafzölle sehr moderat ausfiel, droht US-Präsident Donald Trump weiterhin damit, höhere direkte Importsteuern auf Autos einzuführen. Dabei befinden sich die USA ggü. China zumindest im Autosektor in einer relativ schwachen Ausgangsposition: In die USA wird vom Reich der Mitte aus keine nennenswerte Zahl an Autos importiert. Allerdings exportieren beispielsweise deutsche Premiumhersteller Fahrzeuge aus den USA nach China (was sich positiv auf die US-Handelsbilanz auswirkt). Zudem ist der chinesische Markt für GM und Ford sehr wichtig, GM hatte letztes Jahr sogar erstmals mehr Autos in China (zusammen mit seinen JV-Partnern) verkauft als auf dem Heimatmarkt.

Donald Trump spielt also mit dem Feuer. Die Parallelen zur Strategie des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan, der seinerzeit vor allem Japan wegen seines hohen Handelsbilanzüberschusses und eines angeblich unfairen Handels attackierte, sind frappierend. Die ergriffenen Maßnahmen waren ähnlich und endeten mit einem Desaster für die US-Autoindustrie. Immerhin deuten die Chinesen - trotz aller medienwirksamen Rhetorik - hinter den Verhandlungstüren Entgegenkommen an. China könnte bspw. seine hohen Importzölle (25,0% vs. 2,5% in den USA) deutlich reduzieren. Wichtiger dürfte den USA bei der Aushandlung eines neuen Abkommens aber u.a. sein, die chinesische Vorgabe, Gemeinschaftsunternehmen mit einheimischen Konzernen (wobei die Chinesen für gewöhnlich die Mehrheit daran halten) gründen zu müssen, um im dortigen Markt aktiv werden zu können, zu ändern. Auch hier kann man sich eine Aufweichung der Regelung, insbesondere beim Thema Mehrheitsverhältnisse, vorstellen. Somit hätte Trump dann eine Schlacht gewonnen, die Hauptursachen für die Handelsungleichgewichte sind aber nicht gelöst.

Anleihen

Euroraum: Inflationsrate (Mrz), 11:00 Uhr
Euroraum: Arbeitslosenquote (Feb), 11:00 Uhr
USA: ADP Beschäftigungszuwachs (Mrz), 14:15 Uhr
USA: ISM-Index nichtverarb. Gewerbe (Mrz), 16:00 Uhr

Gestern fehlten neue Impulse an den Rentenmärkten; die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen tendierte deshalb volatil seitwärts zwischen 0,49% und 0,52%. US-Treasuries tendierten dagegen merklich schwächer nach der positiven Eröffnung an den US-Aktienmärkten. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries stieg von 2,73 auf 2,78%. Der Euro rutschte in diesem Umfeld wieder unter die Marke von 1,23 US-Dollar und fiel auf 1,226 US-Dollar. Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe gingen weltweit zurück. Im Euroraum blieb der Index für März ggü. der Erstschätzung zwar unverändert bei „hohe“ 56,6 Punkte (Februar: 58,8 Punkte), ging damit aber den dritten Monate in Folgte zurück. Im Dezember 2017 erreichte er noch ein lokales Hoch von 60,6 Punkten. Heute werden wieder mehr relevante Daten erwartet. So steht im Euroraum die Meldung der Inflationsrate für März im Fokus, erwartet wird ein Anstieg von 1,2 auf 1,4% J/J. Die Kernrate dürfte sich von 1,0 auf nur 1,1% J/J erhöhen und damit für die EZB weiterhin auf unbefriedigend niedrigem Niveau liegen. Die Arbeitslosenquote sollte im Februar von 8,6% auf 8,5% zurückgegangen sein. In den USA kommt zudem der ISM-Index für Dienstleistungen, der im März ebenfalls rückläufig gewesen sein dürfte. Als Indikation für den nationalen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag werden die Marktteilnehmer wieder den Beschäftigungsbericht des privaten Personaldienstleisters ADP heranziehen. Nach dem überraschend hohen Stellenzuwachs von 313.000 im Februar ist mit einem deutlich geringeren in Höhe von 185.000 im März zu rechnen. Die Stundenlöhne dürften bei dem engen Arbeitsmarkt aber allmählich kräftiger zulegen.

Aktien

Swiss Re, Investorentag

Zum verspäteten Wochenstart nach dem langen Osterwochenende zeigten sich die europäischen Aktienbörsen anfangs noch durch die chinesischen Strafzölle auf US-Waren beeindruckt. Doch im Laufe des Tages konnten sie sich sukzessive von den frühen Kursabschlägen erholen. Während die endgültigen europäischen Einkaufsmanagerindizes keine Unterstützung liefern konnten, erfolgte diese dann am Nachmittag durch die festere Eröffnung der Wall Street. Letztendlich reichte aber auch dies nicht, um die Indizes in positives Terrain zu hieven. Der Dax konnte zumindest die Marke von 12.000 Punkten knapp verteidigen. Die schwächsten Titel im deutschen Leitindex waren erneut die Aktien des Halbleiterproduzenten Infineon (-2,1%). Positiv setzten sich dagegen vor allem die Automobilhersteller (BMW und VW Vz. jeweils +0,6%) in Szene. Im Leitindex des Euroraums, dem EURO-STOXX 50, verbuchte lediglich der Öl -und Gas-Sektor (+0,8%) einen Kursanstieg, die meisten anderen Branchen tendierten schwächer. Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren zu Beginn der neuen Handelswoche relativ dünn gesät. Bei der Fluggesellschaft Air France-KLM (-4,4%) allerdings führten streikbedingte Flugausfälle zu einer stärkeren Kursbewegung. Die Indizes in den USA konnten sich nach dem Kurseinbruch zum Wochenstart wieder deutlich erholen, wobei der Nasdaq 100 erneut die schwächste Entwicklung aufzeigte. Im Leitindex Dow Jones konnten bis auf Intel (-0,2%) alle Titel zulegen. Im Fokus standen nach starken US-Absatzzahlen im März die Aktien der Automobilgesellschaften. Dabei konnte Fiat Chrysler (+9,2%) am deutlichsten zulegen. In diesem Umfeld tendierten alle Branchen fester, wobei die defensiven Sektoren wie Real Estate und Versorger (je +0,3%) die schwächste Entwicklung aufwiesen. Die Märkte in Asien zeigen sich heute Morgen überwiegend leicht erholt, auch in Europa winkt eine Stabilisierung.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


Lesen Sie mehr zum Thema DAX - Aktienindex im Bericht vom 03.04.2018

Höhere direkte Zölle auf Autos? – Trumps Spiel mit dem Feuer - Commerzbank Kolumne

Europa verlangt aktuell Importzölle in Höhe von 10% je US-Fahrzeug, dieser Satz auf importierte Autos liegt in den USA bei 2,5%. In China betragen die Importzölle dagegen derzeit rund 25% auf dem vom Hersteller vorgeschlagenen Verkaufspreis (MSRP). Doch nicht nur die unterschiedlichen Zölle verzerren den internationalen Wettbewerb, sondern auch eine Vielzahl von Steuern sowie Vorschriften (und verteuern die Autos für den Konsumenten). Beispielsweise müssen in China auf den MSRP 17% Mehrwertsteuer addiert werden, hinzu kommt eine Verbrauchsteuer, die je nach Motorengröße zwischen 0% und 40% liegt. Da Importfahrzeuge tendenziell mit einem großen Hubraum ausgerüstet sind, kann man im Durchschnitt mit rund 30% Aufschlag rechnen. Bereits jetzt liegt man also bei einem Aufpreis von 72 % zum MSRP, dabei ist die Marge für den Autohändler noch nicht berücksichtigt. Die unterschiedlichen Zoll- und Steuer-Regelungen sind zwar nicht die Hauptursache für die hohen ... diese News weiterlesen!

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