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Handelsstreit zwischen den USA und China belastet Aktien in Asien - Commerzbank Kolumne

29.03.2018 08:51 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Die asiatischen Börsen stehen seit dem Aufflammen des Handelsstreits zwischen den USA und China verstärkt unter Druck. Sowohl der Nikkei 225 als auch die Börsen in China und in Hongkong büßten zeitweise mehr als 4% ein. Hintergrund für die Kursverluste ist die Entscheidung des US-Präsidenten Trump, chinesische Produkte im Wert von bis zu 60 Mrd. USD mit höheren Zöllen zu belegen. China reagierte umgehend und bereitet Zölle im Wert von 3 Mrd. USD vor. Auch wenn die Reaktion aus dem Reich der Mitte als sehr moderat einzustufen ist, hat sich die Furcht vor einem Handelskrieg nochmals verschärft. Die Anleger reagieren verschreckt und reduzieren das Risiko. Der Hang Seng China Enterprise-Index (H-Index) hat somit vom Jahreshoch bereits mehr als 14% verloren und damit nahezu seine gesamten zwischenzeitlichen Kursgewinne aus dem Jahr 2018 wieder eingebüßt. Allerdings besteht in den kommenden Wochen immer noch die Möglichkeit, dass eine weitere Eskalation des Handelsstreits durch Verhandlungen vermieden werden kann. Das dürfte die Börsen dann aller Voraussicht nach wieder ein wenig beruhigen. Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen für China durch die Erhebung von Zöllen sind mit bislang geschätzten 0,1% des BIP sehr begrenzt. Dasselbe gilt für die Firmen aus dem Reich der Mitte. Die Sektoren aus dem Segment der A-Aktien, die am meisten gefährdet sind (Maschinen, Autos, Haushaltsgüter, Elektronik und Computer) vereinen nur 15% des Umsatzes bzw. 10% des Nettogewinns auf sich. Das erwartete BIP-Wachstum für die Region Asien Pazifik für das laufende Jahr 2018 ist mit prognostizierten 4,9% sehr robust. Hier sehen wir sehr wenig Risiko nach unten. Auch das erwartete Wachstum für die Firmengewinne für den MSCI Emerging Asia-Index ist mit +13,4% (J/J) für das laufende Jahr sehr solide. Wir bestätigen daher unsere Voten für die Aktienmärkte in Japan und in China/Hongkong mit Neutral.

Anleihen

Deutschland: Arbeitslosenzahl (Mrz.), 9:55 Uhr
Deutschland: Verbraucherpreise (Mrz.), heute
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr
USA: Ausgaben der priv. Haushalte (Mrz.), 14:30 Uhr
USA: Chicago Einkaufsmanagerindex (Mrz.), 15:45 Uhr

Durch die frühe Lage der Osterfeiertag haben die Preise für Ferienreisen in diesem Jahr schon im März angezogen und nicht erst im April wie letztes Jahr. Die Inflationsrate, die das statistische Bundesamt heute veröffentlicht, könnte vorübergehend sogar auf 1,9% steigen, um im April wieder Richtung 1,4% zurückzufallen. Der unterliegende Inflationstrend bleibt noch schwach – im weiteren Konjunkturverlauf dürfte die zunehmende Auslastung der Unternehmen sowie höhere Tariflohnabschlüsse in Deutschland allmählich zu einer höheren Inflation führen. Normalerweise findet die zweite Revision der amerikanischen BIP-Zahlen wenig Beachtung. Die gestrige Revision der Wachstumsrate von 2,5% auf 2,9% (annualisiert, im vierten Quartal 2017) fiel jedoch überraschend kräftig aus. Insbesondere die Revision des privaten Verbrauchs war höher als erwartet. Vergangenen Freitag hat die Ratingagentur Moody’s entschieden, ihr Rating für Südafrika nicht zu senken – und hat den „negativen Outlook“ aufgehoben. Somit hatte die südafrikanische Zentralbank gestern Luft, den Leitzins von 6,75% auf 6,5% zu senken. Zumal auch die Inflation in den letzten zwei Jahren deutlich zurückgekommen ist – von 7% auf aktuell 4%. Der neue Präsident Cyril Ramaphosa hat viele Vorschusslorbeeren erhalten. Das Unternehmensvertrauen hat sich in den letzten Monaten deutlich erholt. Schlechter als sein Amtsvorgänger Jacob Zuma wird der erfolgreiche Unternehmer sein Amt sicher nicht führen. Allerdings ist den Südafrikanern unter Zumas Regierung klar geworden, wie wichtig demokratische Spielregeln und Korruptionsbekämpfung sind.

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Die weltweiten Aktienmärkte sind nach wie vor angeschlagen. Vor allem das Thema Handelskrieg hat zuletzt für mächtig Wirbel gesorgt. Belastend wirkten aber auch schwächere Einkaufsmanagerindizes sowie rückläufige Frühindikatoren. Zudem hat die letzte US-Notenbanksitzung gezeigt, dass die Währungshüter für das Jahr 2019 nun drei anstatt zwei Leitzinserhöhungen einplanen. Nicht zuletzt haben in den vergangenen Tagen einige IT-Schwergewichte – u.a. ausgelöst durch den neuen Datenskandal bei Facebook – teilweise deutlich an Wert verloren. Erholungsbewegungen an den Börsen waren bislang nur sehr kurzfristig. Recht schnell setzen neue Gewinnmitnahmen ein, so wie am Dienstag an der Wallstreet. Auch der Dax scheiterte beim Versuch, die Marke von 12.000 Punkten zurückzuerobern. In diesem recht fragilen Umfeld verlor der Dax gestern 0,3%, wobei er sich aber deutlich von seinem Tagestief bei 11.770 Punkten lösen konnte. Gefragt waren v.a. defensivere Titel, wogegen zyklische Sektoren weiter unter Druck standen. Der jüngste Ausverkauf bei Bankaktien setzte sich fort (Commerzbank: -1,9%; Deutsche Bank: -1%). Die Notierung von Shire (+14%) profitierte von einer möglichen Übernahme durch Takeda (-7,5%). Auf europäischer Sektorenebene waren gestern insbesondere Versorgerwerte gefragt, die im Schnitt um 3,2% kletterten. Unter Druck standen dagegen vor allem Titel aus den Bereichen Technologie und Rohstoffe, die durchschnittlich um 1,8% bzw. 1,9% nachgaben. Die Börsen in den USA tendierten zur Wochenmitte leichter, wobei der Nasdaq Composite-Index mit einem Minus von 0,9% die größten Verluste aufwies (Amazon: -4,4%). Auf Sektorenebene (S&P 500) waren ins-besondere Immobilienwerte gesucht (+1,8%). Die größten Verluste verzeichneten Energiewerte, die durchschnittlich um 2% nachgaben. Die Börsen in Asien tendierten überwiegend freundlicher. Der Nikkei 225-Index legte um 0,6% zu.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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