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Handelskrieg könnte über Währungen ausgefochten werden - Commerzbank Kolumne

27.03.2018 10:03 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Die Möglichkeiten Chinas auf US-Strafzölle zu reagieren sind begrenzt, wenn man mit gleicher Münze reagiert, denn China exportierte 2017 Waren im Wert von 505 Mrd. $ in die USA, während diese nur Waren für 130 Mrd. $ nach China verkauften. Aber es gibt andere Möglichkeiten. Z.B. könnten mit einer Abwertung des CNY die Zölle unterlaufen werden, denn dies würde chinesische Waren verbilligen. Es wäre wohl relativ einfach die Maßnahmen gegen den Kapitalabfluss, die seit Anfang 2017 zu einer Aufwertung des CNY gegen USD beitrugen, zu lockern. Der Nachteil wären aber steigende Inflationsrisiken für China. Andererseits muss man sich fragen, ob der schwache USD nicht auch zur Strategie gehört, den USA Handelsvorteile zu verschaffen.

Anleihen

Euroraum: M3-/Kreditwachstum (Feb), 10:00 Uhr
Euroraum: EU-Wirtschaftsvertrauen (Mrz), 11:00 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen (Mrz), 16:00 Uhr

Die Sorge vor einem Handelskrieg hatte vergangene Woche zu einer höheren Volatilität an den Kapitalmärkten geführt. Die Staatsanleiherenditen gingen am Donnerstag kräftig nach unten, nachdem US-Präsident Trump weitere Zölle in Höhe von 60 Mrd. US-Dollar auf chinesische Produkte ankündigte. China reagierte prompt mit Gegenmaßnahmen in Höhe von 3 Mrd. US-Dollar. Gleichzeitig wurden sechs Länder u.a. die EU von den bereits verhängten Zöllen auf Stahl und Aluminium ausgenommen. Die Märkte haben sich inzwischen weitgehend stabilisiert, nachdem China Gesprächsbereitschaft signalisiert hatte. Nach Aussagen des chinesischen Außenministeriums sei man bereit, in Gesprächen mit den USA Differenzen auszuräumen. Die Renditen von Bundesanleihen und US-Treasuries stiegen gestern zwischenzeitlich wieder leicht an. Der Euro konnte gestern auf über 1,2450 US-Dollar aufwerten. Die politische Unsicherheit in den USA nach der Entlassung von Trumps Sicherheitsberater McMaster kommt dem Euro zugute. Zudem wurde das reale BIP-Wachstum in Frankreich für das 4. Quartal von 0,6 auf 0,7% Q/Q nach oben revidiert, was nicht erwartet worden war. Frankreich ist die zweitgrößte Volkswirtschaft im Euroraum. In einer Rede in Wien betonte gestern Bundespräsident Jens Weidmann, dass eine erste Zinsanhebung der EZB aus Sicht des Marktes etwa Mitte 2019 nicht ganz unrealistisch sei. Das Ende der Nettokäufe der EZB sei erst ein Anfang eines mehrjährigen Prozesses der geldpolitischen Normalisierung. Gerade deswegen sei es so wichtig, tatsächlich bald damit anzufangen. Eine solche Normalisierung würde der Geldpolitik überdies wieder mehr Spielraum verschaffen, um auf etwaige konjunkturelle Einbrüche zu reagieren.

Aktien

Hennes & Mauritz, Ergebnis Q1
Siemens, Analystentag

Die europäischen Aktienbörsen konnten sich nach den Kursverlusten an den beiden Vortagen zum Handelsauftakt der neuen Woche leicht erholen und diese Entwicklung über den Großteil des Montags beibehalten. Erst in den beiden letzten Handelsstunden gerieten sie wieder deutlich unter Druck, wobei auch die positive Eröffnung an der Wall Street nur wenig unterstützte. Vor allem der steigende Euro dürfte am Nachmittag belastet haben. Positiv hoben sich allerdings im deutschen Leitindex Dax 30 die Aktien der Automobilhersteller (BMW: +1,2%, VW Vz.: +0,7%, Daimler: -0,4%) ab, die davon profitierten, dass die EU vorerst von Strafzöllen verschont bleibt und auch Präsident Trump seine Androhung, insbesondere das europäische Automobilsegment zu sanktionieren, bisher nicht wahr gemacht hat. Im beschriebenen Umfeld tendierten alle Branchen schwächer. Lediglich die Automobile (-0,1%) konnten sich aus den genannten Gründen dabei etwas besser aus der Affäre ziehen. In den USA bröckelten die Kurse nach dem starken Auftakt bis zum Handelsschluss in Europa wieder etwas ab, konnten dann im weiteren Verlauf aber deutlich zulegen. Besonders stark in Szene setzten sich die beiden IT-Flaggschiffe Microsoft (+7,6%) und Intel (+6,3%), die jeweils von einer Kaufempfehlung durch ein Brokerhaus profitierten. Mit Ausnahme der Aktien von General Electric (-1,4%), die von einem Pressebericht über die Risiken der Finanzsparte GE Capital belastet wurden, legten alle Titel des Dow Jones meist deutlich zu. Alle Branchen profitierten von dieser Entwicklung. Neben der Informationstechnologie (+4,0%) verzeichneten Finanztitel (+3,2%) die höchsten Kursgewinne. Auch die Börsen in Asien folgen heute Morgen der Wall Street mit deutlichen Kursanstiegen. Die europäischen Börsen werden diesen Trend zur Eröffnung ebenfalls aufnehmen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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