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In Deutschland steigt die Inflationsrate auf 1,8% - Commerzbank Kolumne

30.11.2017 09:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Im November überraschte der Anstieg der deutschen Inflationsrate von 1,6% auf 1,8% (J/J) gegenüber Oktober. Allerdings gilt dies nicht für die sogenannte Kernrate: Rechnet man nämlich die stark angestiegenen Energiepreise sowie die Nahrungsmittelpreise heraus, so hat sich der Preisauftrieb nur wenig verstärkt. Von dem sich im Sommer andeutenden Aufwärtstrend bei der Kernteuerungsrate ist inzwischen kaum noch etwas zu sehen. Noch schwächer als in Deutschland ist der unterliegende Preisauftrieb in den meisten der anderen Euro-Länder (u.a. konstante Rate in Spanien mit 1,6% J/J). Damit dürfte auch die Kernrate im Euroraum kaum angestiegen sein.

Anleihen

China: Einkaufsmanagerindizes (Nov.), 02:00 Uhr
Deutschland: Arbeitsmarktdaten (Nov.), 09:55 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Persönl. Einkommen/Ausgaben (Okt.), 14:30 Uhr

Die Rentenmärkte standen gestern erstmals wieder stärker unter Druck. Gründe dafür waren ein deutlicher Renditeanstieg in Großbritannien, ein höher als erwarteter Verbraucherpreisanstieg in Deutschland und gute Wirtschaftsdaten aus dem Euroraum. Zudem belastete die gute Entwicklung an den Aktienmärkten die Staatsanleihen. Gerüchte über einen Durchbruch bei den Brexit-Verhandlungen, angeblich gab es eine Einigung bezüglich der Höhe der EU-Forderungen an Großbritannien, führten gestern zu neuen Zinserhöhungsspekulationen und stärkten das britische Pfund ggü. EUR und USD. Britische Gilts eröffneten den Handel mit Kursverlusten in allen Laufzeiten, die sich im Laufe des Tages ausweiten. So stieg die Rendite 10-jähriger britischer Gilts in der Spitze um 10 Bp. Britische Medien berichteten darüber, dass sich die Summe der Forderungen auf 45 bis 55 Mrd. EUR belaufen werde. EU-Chefunterhändler Michel Barnier hat eine Einigung jedoch bestritten. In Deutschland stiegen die Verbraucherpreise im November mit +0,4% M/M bzw. +1,8% J/J (nach 1,6% J/J) etwas stärker als erwartet. Grund dafür waren aber in erster Linie höhere Energiepreise. So zogen die Preise für Haushaltsenergie und Kraftstoffe um 3,7% J/J an (siehe dazu „Im Blickpunkt“). Gute Konjunkturdaten kamen aus dem Euroraum, wo das EU-Wirtschaftsvertrauen im November von 114,1 auf 114,6 Punkte, den höchsten Stand seit 17 Jahren, anstieg. In den USA wurde das Wachstum des realen BIPs für das 3. Quartal in der 2. Revision von 3,0 auf 3,3% (annualisiert) und damit etwas stärker als erwartet nach oben genommen. Auch die schwebenden Hausverkäufe stiegen im Oktober mit +3,5% M/M kräftiger als erwartet.

Aktien

Credit Swiss Group, Investorentag

An den europäischen Aktienmärkten sah es zunächst nach einem positiven Tag aus. Die Steuerpläne von Präsident Trump schwächten den Euro zumindest leicht, die steigenden Renditen am Rentenmarkt sorgten für Kursgewinne bei den Finanzwerten, Nordkorea geriet in den Hintergrund und Fed Chefin Yellen bezeichnete den US-Konjunkturaufschwung als „breit aufgestellt“. So lag der Dax zwischenzeitlich um rd. 1% im Plus. Ausreißer nach unten war der britische Markt, wo der – exportlastige – FTSE100 unter dem stärkeren Pfund litt, welches im Zuge der Brexit-Verhandlungen zulegen konnte. Mit der schwächeren Eröffnung der Wall Street war die Party allerdings schnell beendet und die Indizes gingen auf Talfahrt. Am Ende notierten die meisten Indizes relativ unverändert. Unter der Oberfläche zeigten sich allerdings deutliche Performanceunterschiede. So sorgte der weiterhin starke Konsum in Europa für Gewinne bei Einzelhändlern (+1,7%), die noch vor den Banken (+1,6%) zum stärksten Sektor avancierten. Deutliche Abgaben gab es dagegen beim IT-Sektor (-2,7%), der den Vorgaben aus den USA folgte. Denn an den US-Märkten gerieten die IT-Titel bei hohen Umsätzen unter die Räder. Auf Branchenebene wurden damit gestern die Performancetrends auf den Kopf gestellt. So ging es für die Telekoms, die im bisherigen Jahresverlauf als schwächster Sektor 12% niedriger notieren, um 2,7% nach oben, während es für den Branchenbesten IT (+36% seit Jahresbeginn) um 2,6% nach unten ging. So sehen Gewinnmitnahmen bzw. eine Sektorrotation (u.a. initiiert durch die Steuerpläne) aus. Für das Ausrufen einer Trendwende scheint es aber noch zu früh, wenngleich erkennbar ist, dass viele Portfoliomanager ihre IT-Gewichtungen herunterfahren. An den asiatischen Märkten setzt sich der Verkaufsdruck bei IT-Titeln fort, was insbesondere den Hang Seng (-1,5%) und den KOSPI (-1,5%) trifft.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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