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Deutschland nach der Wahl: Wahrscheinlich langwierige Koalitionsverhandlungen - National-Bank

25.09.2017 09:12 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

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Der Einfluss des Ausganges der Bundestagswahl auf die Kapitalmärkte dürfte sich in Grenzen halten. Die Investoren dürften nach der Wahlnacht und den Aussagen aus den Parteizentralen davon ausgehen, dass sich die Koalitionsverhandlungen über einen langen Zeitraum hinziehen könnten (evtl. sogar länger Als die 86 Tage für die Aushandlung der letzten Koalitionsvereinbarung zwischen CDU/CSU und SPD) und das Ergebnis völlig offen ist. Die Aussagen zur Regierungsbildung in der Wahlnacht dürften dagegen bereits von taktischen Erwägungen geprägt sein. Sollte man sich wie bspw. in Schleswig-Holstein geschehen, darauf verständigen können, die jeweiligen Kernelemente der Wahlprogramme in eine Koalitionsvereinbarung aufzunehmen, könnte es jedoch wider Erwarten selbst mit „Jamaika„ schnell gehen. Solange die deutsche Wirtschaft ihren Schwung behält, worauf bspw. die Markit Einkaufsmanagerindizes am Freitag sowie aller Wahrscheinlichkeit nach der Ifo-Geschäftsklimaindex heute hindeuten werden, hat das Wahlergebnis keine unmittelbaren Folgen. Die Beispiele aus den Niederlanden, Belgien oder Spanien zeigen ja, dass es selbst mit einer kommissarischen Regierung nicht so schlecht gelaufen ist oder läuft.

Mit viel größerer Sorgen sollten die Investoren auf die verbale Auseinandersetzung zwischen dem US-Präsidenten und der Führung in Pjöngjang schauen. Von einer Rückkehr an den Verhandlungstisch sind die Kontrahenten sehr weit entfernt. Von Entspannung kann keine Rede sein. Die nächste Provokation durch Nordkorea wird vermutlich nicht lange auf sich warten lassen. Das Risiko einer „echten„ Eskalation bleibt bestehen.

Mit dem immer näher rückenden Unabhängigkeitsreferendum der Katalanen, das für den 1. Oktober angesetzt ist, sollten die politischen Probleme im Euroraum nicht außer Acht gelassen werden. Auch in der katalanischen Frage deutet sich kein Kompromiss an. Das könnte sich durchaus auf die spanische Wirtschaft auswirken, die Dank Tourismusboom in ausgezeichneter Verfassung ist.

Heute stehen neben dem Ifo zahlreiche Aussagen von US-amerikanischen und europäischen Notenbankvertretern auf der Agenda. Das Thema „Inflation„ dürfte, wie in den vergangenen Tagen, im Mittelpunkt stehen. Deutlich wurde und wird, dass die schwache Inflationsdynamik den Notenbankern doch zahlreiche Rätsel aufgibt, was sie nun mehr und mehr zugeben. Dennoch bleiben viele US-Notenbanker auf Leitzinserhöhungskurs, auch wenn sie lieber ein Anziehen der Teuerungsraten sehen würden. Der nächste Zinsschritt im Dezember bleibt weiterhin im Spiel. Ansonsten deutet sich in den USA an, dass die Ablösung von Obamacare wohl endgültig scheitert, da drei republikanische Senatoren ihre Unterstützung zu den aktuellen Vorschlägen verweigern. Dafür soll es in der laufenden Woche Bewegung in Sachen Steuerreform geben. Am Mittwoch sollen die Pläne vorgestellt werden, wobei es solche Ankündigungen in der Vergangenheit bekanntlich immer wieder gab, die konkreten Ergebnisse jedoch jeweils enttäuschend waren.

Der Bund Future dürfte sich von dem Ergebnis der Bundestagswahl un-beeindruckt zeigen. Er dürfte mit leichten Gewinnen in die neue Han-delswoche starten. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 160,40 und 161,80 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,18 und 2,33% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der NationalBank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investorsRedaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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