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Euro: Geldmenge wächst schwächer als erwartet, Unternehmenskredite ziehen an - Commerzbank Kolumne

29.08.2017 09:36 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Das Wachstum der Geldmenge im Euroraum hat sich im Juli abgeschwächt. Die breit gefasste Geldmenge M3 legte um 4,5% im Jahresvergleich zu, Analysten hatten mit einem Anstieg um 4,9% gerechnet. Im Juni war die Geldmenge noch um 5% gewachsen. Der Zuwachs der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum konnte im Juli mit 2,4% J/J wieder zulegen (Juni 2,0%) (Kredite für alle Laufzeiten). Die Wachstumsrate der von Haushalten aufgenommenen Kredite blieb unverändert bei 2,6%, wobei Kredite für den Hauskauf um 3,1% (Vormonat 3,3%) zunahmen und die Konsumentenkredite um 6,6% (Juni 5,9%).

Anleihen

Japan: Arbeitslosenquote (Jul), 1:30 Uhr
Deutschland: GfK Konsumklimaindex (Sep), 8:00 Uhr
USA: Verbrauchervertrauen (Aug), 16:00 Uhr

Die Kurse von US-Treasuries und Bundesanleihen zogen über Nacht etwas an, nachdem Nordkorea eine Rakete über Japan hinweg gefeuert hat und damit den Konflikt mit seinen Nachbarn erneut zuspitzte. Am Freitag waren die Signale aus Jackson Hole in Richtung des US-Präsidenten deutlich: Die Chefin der US-Notenbank betonte, dass eine Regulierung der Finanzmärkte ein wichtiges politisches Element sei, um für künftige Finanzmarktkrisen besser gerüstet zu sein. Während EZB-Präsident Mario Draghi sich gegen protektionistische Tendenzen aussprach. Einige Marktteilnehmer hatten dagegen wohl ein paar kritische Worte von Draghi zur Aufwertung des Euro erwartet, daher legte der Euro zum US-Dollar ein gutes Prozent zu. Der Euroraum exportiert jedoch mehr Waren als er einführt, mithin ist eine Aufwertung gerechtfertigt. Die Politik der EZB ist darauf ausgerichtet, die Binnennachfrage zu stützen. Die Schwächung des Euros war ein Nebeneffekt, den man dabei in Kauf genommen hat. Die Stimmung der deutschen Verbraucher ist bestens. Der Index der Gesellschaft für Konsumforschung liegt seit Anfang 2015 über dem Hochpunkt von 2006 und hat sich in den letzten vier Monaten weiter gebessert. Der Konsum wird zur Säule des Aufschwungs. Der Lohndruck ist weiterhin niedrig. Der Konsum wird zunehmend über Kredite finanziert. Es zeigt sich einmal mehr der starke Einfluss von „Stimmungen“ auf das Wirtschaftsgeschehen. So weisen die Zahlen der EZB für Juli eine Zunahme der Konsumentenkredite um 6,1% ggü. Vorjahr aus – allerdings für den Euroraum insgesamt (vgl. „Im Blickpunkt“).
In Japan liegt die amtliche Arbeitslosenquote bei 2,8%. Lohn-druck ist auch dort nicht zu spüren.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Nach einem noch schwachen Auftakt konnten die europäischen Aktienbörsen vor allem im Nachmittagshandel die Verluste zwischenzeitlich eindämmen, schlossen letztendlich aber doch im negativen Bereich. Als Hauptkursbremse erwies sich weiterhin der– insbesondere nach der enttäuschend verlaufenen Notenbankkonferenz in Jackson Hole – starke Euro. Im deutschen Leitindex Dax 30 gab es nur wenige Aktien, die leichte Kursgewinne vorweisen konnten. Unter Druck standen wegen der Auswirkungen des Tropensturms „Harvey“ die Titel des Rückversicherers Munich Re (-1,2%). Im MDax erlitten die Papiere des Wettbewerbers Hannover Rück (-2,0%) ebenfalls überdurchschnittliche Verluste. Im EUROSTOXX 50 gab es mit Automobilen lediglich eine Branche, die sich gehalten präsentieren konnte, alle anderen Sektoren tendierten schwächer. Insbesondere Grundstofftitel (-2,1%) standen auf der Abgabeseite. Auch an der Wall Street sorgten die noch ungewissen Folgen von „Harvey“ dafür, dass die Anleger eher an der Seitenlinie blieben. Im Leitindex Dow Jones Industrial standen somit die Aktien des Versicherers Travelers (-2,6%) am Ende der Kursliste. Während Finanzen und Energie (jeweils -0,5%) Verluste verzeichneten, legten Pharmatitel (+0,6%) zu. Hier sorgten Übernahmephantasien für Kursgewinne, nachdem der Konzern Gilead ein Angebot von 11,9 Mrd. USD für die Biotech-Firma Kite Pharma abgegeben hatte. Im Blickpunkt stand weiterhin die Aktie von Apple (+1%), die sich damit erneut einem Rekordhoch näherte. Eine mögliche Produktankündigung für den 12. September sorgte für Spekulationen über den Verkaufsstart des neuen iPhone. Die asiatischen Börsen stehen heute Morgen unter Druck, nachdem Nordkorea eine Rakete über Japan geschossen hat, konnten ihre Verluste aber eindämmen. Wegen dieser damit erreichten neuen Eskalationsstufe werden auch die europäischen Märkte schwächer erwartet.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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