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DAX - Aktienindex

Folgt die Produktion der Unternehmensstimmung? - Commerzbank Kolumne

24.08.2017 09:16 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Nimmt man die hervorragende Stimmung in den Unternehmen für sich, müssten die Zuwachsraten bei der deutschen Industrie wieder 5% und mehr zum Vorjahr erreichen. Ganz so stark dürften die Zuwachsraten aber nicht ausfallen, denn es gibt auch ein paar bremsende Momente, die sich bislang weder in dem Einkaufsmanagerindex noch im Ifo-Geschäftsklima niedergeschlagen haben: Der globale Einkaufsmanagerindex hat sich gegenüber der Jahreswende abgeschwächt. Zudem hat der Euro zum US-Dollar im Jahresverlauf gut 10% aufgewertet – auf Kosten der preislichen Wettbewerbsfähigkeit aller Firmen, die im Euroraum produzieren.

Anleihen

Frankreich: Geschäftsklima, INSEE (August), 8:45 Uhr
Großbritannien: BIP (Q2 – 2. Schätzung), 10:30 Uhr
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
Belgien: Unternehmensvertrauen (August), 15:00 Uhr
USA: Verkäufe bestehender Häuser (Juli), 16:00 Uhr

Die Halter von Bundesanleihen konnten sich gestern über Kursgewinne freuen. Dagegen verbuchten die Anleger von Rentenpapieren der Europeripherie leichte Kursverluste. Dass sich die Bundesanleihen so stabil halten, kann jedenfalls nicht an den aktuellen Wirtschaftsdaten liegen. Denn die guten Zahlen sprechen eher für steigende Renditen. So zeigen die vom Institut Markit ermittelten Einkaufsmanagerindizes ein kräftiges Wachstum für Deutschland und den Euroraum an. Besonders eindrucksvoll stieg die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe sowohl in Deutschland (+1,3 auf 59,4 Punkte) und im Euroraum (+0,8 auf 57,4 Punkte) an. Bei den deutschen Dienstleistungsunternehmen gab es ebenfalls einen Zuwachs, für den Euroraum hingegen einen Rückgang (-0,5 auf 54,9 Punkte). Da in der Vergangenheit der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor einen hohen Gleichlauf mit dem BIP (genauer mit der Vorjahresveränderungsrate des Bruttoinlandsproduktes) aufwies, könnte der jetzige Rückgang im August ein Zeichen sein, dass sich die konjunkturelle Dynamik abschwächt. Insbesondere ein starker Euro dürfte das Wirtschaftswachstum zumindest etwas bremsen. Trotzdem weisen alle Indizes darauf hin, dass sich die Wirtschaft nach wie vor deutlich im Wachstumsbereich befindet (> 50 Punkte). Wir rechnen daher für 2017 mit einen Zunahme des BIP für Deutschland und den Euroraum von 2,0% (siehe auch „Im Blickpunkt“).
In den USA überraschten die Neubauverkäufe von Einfamilienhäusern negativ. Im Juli wurden 9,4% weniger Häuser als im Vormonat verkauft (annualisiert 571.000). Zumindest wurde der Vormonatswert verbessert (+1,9% anstatt 0,8%).

Aktien

CRH, Halbjahreszahlen

Nach einem anfänglichen freundlichen Start ging es an den europäischen Börsen im Handelsverlauf kontinuierlich abwärts und die Indizes verzeichneten – bis auf den britischen Markt, der eine schwarze Null schrieb – am Ende Verluste. Damit konnte der Dax seinen kurzfristigen Abwärtstrend nicht nach oben durchbrechen. Dabei waren die gestrigen europäischen Einkaufsmanagerindizes über den Erwartungen ausgefallen und signalisieren weiterhin eine sehr solide konjunkturelle Entwicklung, was für die Aktienmärkte grundsätzlich unterstützend ist. Gestern drückten dagegen der – infolge der guten Makrodaten – wieder stärkere Euro und die innenpolitischen Streitigkeiten in den USA auf die Stimmung. Auch das heute startende Treffen der Notenbanker in Jackson Hole wurde als Grund für die vorsichtige Haltung angeführt. Da die Reden von Mario Draghi und Janett Yellen erst für morgen auf der Tagesordnung stehen, werden wir heute noch einen weiteren Tag der Zurückhaltung an den Aktienmärkten sehen. Auf Branchenseite (Stoxx) waren Grundstoffwerte (+0,6%) weiter gefragt, während der Mediensektor (-2,7%) unter dem Kursrutsch bei der Werbeagentur WPP (-10,2%, nach enttäuschendem Quartalsbericht) litt und damit das Schlusslicht darstellte. An den US-Märkten ging es ebenfalls leicht abwärts, die Makrodaten fielen gemischt aus und auch die jüngsten Äußerungen von Präsident Trump (Mauerbau Mexico, Kündigung des Freihandelsabkommens NAFTA, Gouvernement Shutdown) sorgen eher für Zurückhaltung der Investoren. Die fallenden Renditen am Rentenmarkt sorgten zusätzlich dafür, dass defensive zinssensitive Sektoren wie Versorger (+0,3%) und Telecoms (-0,1%) relative Stärke zeigten. Energiewerte (+0,4%) führten die Performancerangliste an. Hier half ein etwas festerer Ölpreis. An den asiatischen Märkten herrscht ebenfalls eine abwartende Stimmung und die Indizes notieren uneinheitlich.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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