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Lohndruck steigt, Produktivitätswachstum unter Vorkrisenniveau - Commerzbank-Kolumne

09.05.2017 09:19 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Ein schwaches BIP- und solides Beschäfti-gungswachstum ließen die Produktivität in den USA im ersten Quartal geringfügig gegenüber dem Vorquartal sinken. Im aussagekräftigeren Jahresvergleich steht zwar ein Produktivitätszu-wachs von 1,1% zu Buche, doch ist dieser ge-messen an den Verhältnissen vor der Finanzkri-se von 2008 ausgesprochen bescheiden. Ange-sichts der jetzt erreichten Vollbeschäftigung hat der Lohndruck zugenommen und angesichts des mäßigen Produktivitätswachstums sind auch die Lohnstückkosten am Steigen (rechnerisch: Lohn-veränderung abzgl. Produktivitätsveränderung). Der Inflationsdruck dürfte also zunehmen, was für einen nächsten Straffungsschritt der Fed im Juni spricht.

Zinsen und Anleihen

Deutschland: Industrieproduktion (Mrz), 08:00 Uhr
Deutschland: Handelsbilanz (Mrz), 08:00 Uhr
USA: NFIB-Stimmung kl. Unternehm (Apr), 12:00 Uhr

Da der Wahlsieger bei den französischen Präsidentschaftswahlen, Emmanuel Macron, schon weitgehend feststand und die Unsicherheit zum Großteil vorher ausgepreist war, blieben positive Reaktionen gestern weitgehend aus. Schon nach dem ersten Wahlgang und dem letzten Fernseh-Duell zwischen Macron und LePen hatten Staatsanleihen der Euro-Peripherie deutliche Kursgewinne verbucht; gestern gab es dort eher Gewinnmitnahmen. Die größten Kursverluste gab es bei italienischen Staatsanleihen, die zuvor mit am meisten davon profitiert hatten. In Italien stehen ebenfalls Neuwahlen an. Es droht die linkspopulistische Parteienbewegung „Fünf-Sterne“ an die Macht zu kommen. Bundesanleihen tendierten zunächst freundlich, gaben die Gewinne aber wieder ab. Auch der Euro konnte seine Gewinne nicht halten. Nachdem er in der Nacht auf Montag auf 1,1020 USD gestiegen war, gab er gab er einen Cent auf 1,0920 USD nach. Das Augenmerk liegt jetzt auf den französischen Parlamentswahlen im Juni, denn Macron hat noch keine Mehrheit im Parlament hinter sich. Er hat versprochen, Missstände im Rentensystem zu beseitigen und die Arbeitslosenquote von 10 auf 7% zu senken. Dafür soll die Unternehmenssteuer von 33,3 auf 25% und die Zahl der Staatsbediensteten gesenkt werden. Allerdings will er am hohen Mindestlohn und der 35-Stundenwoche festhalten. Insgesamt bleibt es fraglich, wie viel er von den Reformen überhaupt durchsetzen kann. Heute wurde ein geringer als erwarteter Rückgang bei der deutschen Industrieproduktion im März gemeldet. Es war eine Gegenbewegung zum kräftigen Anstieg der beiden Vormonate. Wir rechnen damit, dass die Produktion bei der guten Auftragslage auch im 2. Quartal ggü. dem ersten Quartal noch einmal gesteigert werden kann.

Aktien

Commerzbank, K+S, Continental, Q1-Zahlen
Fraport, GEA Group, Q1-Zahlen
Münchener Rück, Q1-Zahlen
E.ON, Uniper, Q1-Zahlen
Walt Disney, Q2-Zahlen

An den europäischen Märkten konnte sich nach dem Wahlsieg von Emmanuel Macron bei den französischen Präsidentschaftswahlen keine neue Euphorie entwickeln. Die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg von Marine Le Pen war im Vorfeld als sehr gering eingepreist worden. Entsprechend hatten sich die Investoren bereits vor der Wahl am Markt engagiert und für deutliche Kursgewinne gesorgt. So notierten die Indizes bei aller Erleichterung über den Wahlausgang nur in den ersten Handelsminuten im Plus. Die danach einsetzenden Gewinnmitnahmen drückten die meisten Märkte leicht ins Minus. Auf Sektorebene (Stoxx) konnten Telekoms und Öl&Gas-Titel (je +0,3%) am deutlichsten zulegen, während es für den Grundstoffsektor (-1,1%) angesichts rückläufiger Rohstoffpreise einmal mehr abwärts ging. Gewinnmitnahmen dominierten auch im Bankensektor, wo insbesondere französische Titel (u.a. Société Générale -2,5%, BNP -1,5%) unter Abgabedruck litten. Bei den Einzelwerten fielen u.a. Lufthansa (+4,2% nach einer Kaufempfehlung) und Hamburger Hafen und Logistik (+5,6%, Erhöhung der Prognose) auf. An den US-Märkten schlossen die Indizes nach einem insgesamt ruhigen Handel fast unverändert. Auf Branchenebene konnten Energiewerte (+0,7%) angesichts des sich leicht erholenden Ölpreises wieder etwas zulegen. Dem IT-Sektor (+0,4%) half u.a. das neue Rekordhoch bei Apple (+2,7%). In Asien notieren die Indizes angesichts der Vorgaben aus Übersee und fehlender neuer Impulse aus der Region heute Morgen überwiegend leichter. Der japanische Markt notiert nach dem gestrigen Kurssprung etwas niedriger. Die Börse in Seoul hat angesichts der Präsidentschaftswahl geschlossen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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